Samstag, 22.Januar 2022: 61.Tag, Messina- Melito di Porto Salvo, 56,1km
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Der Tag beginnt mit strahlend blauem Himmel, aber mit einem kühlen Wind. Kurz nach 10h laufen wir fast 7km (hin und zurück) ins Zentrum von Messina. Wir wollen uns den Dom anschauen. Auf der Piazza del Duomo gibt es zuerst einen Cappucino und ein feines mit Vanillecrème gefülltes Gipfeli. Danach besichtigen wir die wunderschöne Kathedrale. Ich bin ganz begeistert von diesem wunderschönen Gebäude.

Um Punkt 12h kommen wir in den Genuss des etwa 12 minütigen Glockespiels. Paul findet es teilweise kitschig, mir gefällt am Besten das „Ave Maria“ das von einem Orchester ab Band gespielt wird.

 

Der Dom Maria Santissima Assunta von Messina wurde am 22. September 1197 vom Erzbischof Berardo, in Anwesenheit des Kaisers Heinrichs VI. und dessen Ehefrau Konstanze, Tochter des Normannenkönigs Roger II. von Sizilien, geweiht. Im Lauf der Geschichte wurde er mehrmals zerstört und wieder aufgebaut, so dass von der ursprünglichen Bausubstanz kaum etwas übrig ist.

 

Bei einem Brand 1254 wurde die ursprüngliche Balkendecke vernichtet. Der aufgebahrte Leichnam des kurz zuvor verstorbenen staufischen Königs Konrad IV. wurde Opfer dieses Brandes.

 

Bei den Erdbeben von 1783 und von 1908 wurde jeweils auch die gesamte Inneneinrichtung durch die einstürzenden Mauern zerstört. Nach dem Erdbeben von 1783 wurde der Glockenturm abgetragen und zwei neugotische Türme wurden an den beiden Seitenapsiden neben dem Chor angebracht. Nach dem Erdbeben von 1908 wurde der Dom von 1919 bis 1923 in seinem mittelalterlichen Zustand rekonstruiert. 1933 wurde ein frei neben dem Dom stehender Glockenturm errichtet.

 

In der Nacht des 13. Juni 1943 wurde Messina Opfer eines Bombardements und die Kathedrale brannte erneut vollständig aus. Der freistehende Glockenturm blieb jedoch verschont. Die Kathedrale wurde im August 1947 unter Papst Pius XII. erneut geweiht.

 

Die Kathedrale ist in der Form einer Basilika über dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes errichtet. Das Längshaus hat eine Länge von 92 Metern und eine Breite von 30,5 Metern, die Breite des Querhauses beträgt 39,6 Meter. Die Höhe des Längshaus erreicht 25 Meter, die Höhe des Querhauses sogar 39,5 Meter.

Das gotische Hauptportal stammt aus dem 14.–16. Jahrhundert. Schlanke Säulen rahmen beiderseits ein Giebelfeld, das Christus zeigt, der Maria im Himmel krönt. Darunter thront über dem Türsturz eine Statue der Muttergottes mit dem Kind. Die Säulen selbst tragen diverse Heiligenfiguren, wie z. B. Petrus und Paulus. von Giovan Battista Mazzolo.

 

Das Innere der Kathedrale ist in drei Schiffe unterteilt. Die drei Schiffe sind durch je zwei Reihen von jeweils 13 Säulen mit korinthischen Kapitellen voneinander getrennt. Auf den Kapitellen ruhen Rundbögen, die das Mauerwerk des Mittelschiffs tragen. Eine bei der Restaurierung neu errichtete bemalte Holzdecke ist der ursprünglichen Balkendecke nachgebildet.

 

Der größte Teil der Inneneinrichtung ist eine Rekonstruktion aus dem 20. Jahrhundert, nur wenige Teile sind original erhalten.

 

Die Orgel wurde 1948 von der Orgelbaufirma Tamburini (Crema) erbaut, als Ersatz für ein Instrument derselben Orgelbaufirma aus dem Jahre 1930, das 1943 durch einen Bombentreffer zerstört worden war. Die Orgel zählt zu den grössten Orgeln Italiens. Das Instrument hat 169 Register (ca. 16.000 Pfeifen) auf fünf Manualen und Pedal. Die einzelnen Werke sind an unterschiedlichen Stellen im Dom aufgestellt. Das Echowerk befindet sich im Westwerk, die übrigen Werke sind auf den Chorraum und das Querschiff verteilt. Der Spieltisch befindet sich im Querschiff. Die Spiel- und Registertrakturen sind elektrisch.

 

Glockenturm

Der 1933 im mittelalterlichen Stil neu errichtete Glockenturm ist 48 m hoch und beherbergt eine mechanische Uhr, die um 1933 von der Firma Ungerer aus Strassburg gebaut wurde.

Am südlichen, zur Domfassade gerichteten Turmseite zeigt eine astronomische Uhr die Stellung der Planeten im Tierkreis an, eine Kalenderuhr gibt das Datum an und eine kugelförmige Monduhr zeigt die Mondphasen.

Auf der westlichen, zum Domplatz gerichteten Turmseite sind historische und religiöse Ereignisse mit Bezug zu Messina gezeigt. Jeden Tag um 12 Uhr mittags werden die Szenen in Bewegung versetzt. Die Stundenglocken werden von zwei Frauen angeschlagen, Dina und Clarenza, die bei der Sizilianischen Vesper die Stadt durch Glockenläuten vor der Ankunft der Truppen Karls von Anjou gewarnt haben. Darunter befindet sich eine Darstellung der Szene, in der ein Engel den Botschaftern Messinas einen Brief der Muttergottes übergibt. Weitere Darstellung zeigen die kirchlichen Feiertage Weihnachten, heilige drei Könige, Ostern und Pfingsten, das Heiligtum von Montalto, die vier Lebensalter des Menschen (Kindheit, Jugend, Erwachsensein und Alter) im Viertelstundentakt und die Wochentage. Gekrönt wird der Aufbau von einem fahnenschwenkenden goldenen Löwen.

Die Kathedrale hat die grösste Glocke Siziliens und die zweitgrösste Glocke Italiens.

 

Wir kehren zurück zum Camper, essen zu Mittag und rumpeln gegen 14h ca. 10km über 1001 Loch nach Tremestiere, zur Fähre Blueferries. Um 14h45 legt die Fähre mit uns an Bord ab, nach Villa San Giovanni. Dabei haben wir ein unglaubliches Schwein! Irgendwie schaffen wir es, ohne den obligatorischen „Green Pass“, ohne Probleme auf die Fähre. 45 Minuten später sind wir in Villa San Giovanni, in Kalabrien, auf dem italienischen Festland. Sofort fahren wir der Küste entlang südwärts. Um 16h45 sind wir in Melito di Porto Salvo. Nach einiger Sucherei finden wir ein sehr schönes Plätzchen am Meer zum Übernachten. Der Blick aus dem Camper rüber nach Sizilien und zum Ätna ist traumhaft schön.

 

Melito di Porto Salvo ist eine italienische Stadt in der Metropolitanstadt Reggio Calabria in Kalabrien mit 10.941 Einwohnern.

di Porto Salvo liegt 32 km südöstlich von Reggio Calabria an der Südspitze Kalabriens.

der Dom von Messina
in Messina
jetzt geht es auf die Fähre
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