Gestern Abend war übrigens Fondue-Wetter. Wieder viel nächtlicher Regen und das Getose des Meeres. Aber sonst sehr ruhig. Nach dem haushalten geht unsere Reise um 9h10 weiter, 10° kalt und Regen. Wo kommt bloss der viele Regen her? Unterwegs sehen wir an den Strassenrändern Schneereste. Und das etwa nicht in den Bergen, sondern auf 75 m Höhe ü.M. Wir fahren auf der kostenfreien Autobahn südwärts und es schüttet so richtig heftig, dass wir das Gefühl haben, die Welt gehe unter! Gut hat es auf dieser Strecke sehr viele Tunnels, die wir im Trockenen durchfahren können. Bei einer Raststätte machen wir einen Tank-, Kaffee- und Pipihalt. Es schüttet weiter. In den Apenninen-Bergen geraten wir in Schneeregen und später Hagel. Aber wir geben die Hoffnung nicht auf. Irgendwann muss es ja aufhören zu regnen. Auf 920 m Höhe sind wir im Schnee. Die vielen Lastwagen die hinauffahren, kommen nur noch im Schritttempo voran. Gott sei Dank haben wir neue Winterpneus auf dem BONSAI. Wir verlassen die Region Basilicata und sind ab sofort in Calabrien. Beim Mittagshalt blitzt, donnert und hagelt es. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so viele Regen-, Hagel-oder Schneefotos gemacht wie auf dieser Reise seit Genua. Und der Wind ist heute so stark, dass es uns fast von den Autobahnbrücken fegt. Wir sind enorm froh, als wir wieder auf Meereshöhe kommen, wo es zwar immer noch regnet, aber keinen Schnee mehr hat.
Endlich, um 16h30 sind wir in Gioia Tauro, am Meer, wo wir uns auf einen grossen Parkplatz stellen. Es regnet und windet sehr stark bei 10°.
Gioia Tauro ist eine italienische Gemeinde in Calabrien, mit ca. 20.000 Einwohnern. Sie ist vor allem bekannt für ihren Containerhafen.
Der Seehafen Medcenter Container Terminal ist der grösste Containerhafen Italiens. Er wurde Anfang der 1970er Jahre eröffnet. Negativ bekannt wurde er 2006, als die italienische Polizei in einem Bericht die Vermutung äusserte, dass 80 % des aus Kolumbien kommenden Kokains nach Europa über Gioia Tauro laufen. Ebenso soll er ein Umschlagsplatz für illegalen Waffenhandel sein. Bekannt ist ausserdem, dass die ’Ndrangheta, eine grosse Mafia-Organisation, den Hafen seit Jahrzehnten infiltriert hat. Unter anderem nutzt die 'Ndrangheta den Hafen zum Umschlag von Giftmüll, bei dessen illegaler Entsorgung sie europaweit tätig ist.
In Gioia Tauro sind Öl- und Lebensmittelhersteller ansässig.












