Mittwoch, 4.Juni 2008: Zurück in Salvador und Chapada Diamantina 2
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wir wandern in der Chapada Diamantina

Mittwoch, 4.Juni 2008: Diese Nacht haben wir alle nicht gefroren. Unsere Wirtin hat uns tolle Steppdecken gegeben, die sie den ganzen Tag an die Sonne vors Haus gehängt hatte. Das Frühstück ist wieder enorm vielfältig. Es hat viel zu viele gute Sachen, Wahnsinn! Aber das Allerbeste ist der frischgepresste Fruchtsaft aus Maracuja, Mango oder was auch immer, einfach herrlich!

Heute müssen wir um 8h30 bei Rógerio im Laden sein. Zwei junge, weisse Brasilianer kommen mit uns auf die Wanderung. Italo aus Rio und Christian aus São Paulo. Beide sprechen perfekt Englisch.

Jeder fasst sein Picknick und dann geht es los, heute ohne Auto. Wir laufen 8 Kilometer über ehemalige Goldgräber-und Diamantenpfade, springen über Stock und Stein, klettern unter und über gewaltige Felsen, arbeiten uns von mächtigem Steinblock zu mächtigem Steinblock den Fluss hinauf bis zum Wasserfall Cascata do Sossego, der in einem Canyon, mitten im Urwald liegt. Es ist unheimlich schön hier in diesem Canyon, wo wir unser Picknick essen und wo wir nach den Strapazen im eisenhaltigen Wasser baden dürften. Aber das überlassen wir lieber den drei jungen Männern, die auch ausgiebig von den Felsen ins eisige Wasser springen.

Um 13h15 geht’s den gleichen Weg wieder zurück. Hanna und Paul schleppen die ganzen 16 km unermüdlich unsere schweren Rucksäcke durch die Gegend. Unterwegs verliert Hellmut die Sohle an einem seiner Wanderschuhe. Rógerio hilft ihm eine Notreparatur zu machen, die bis zum Schluss bestens hält und wir anderen kommen zu einer willkommenen Pause. Meine Turnschuhe bringen mich um!!!Irgendwo sichten wir eine megagrosse Spinne in einer Felsspalte. Rógerio ist nicht sicher, ob es eventuell eine Tarantel ist. Später entdeckt Hanna eine sehr schöne, etwa 1m lange Schlange. Sie ist schwarz mit roten und weissen Ringeln. Rógerio sagt, dies sei eine Korallenschlange. Nach weiteren 2 ½ Stunden kommen wir wieder an einen Wasserfall, den Ribeirão do Meio. Dies ist eine natürliche Rutschbahn, wo man auf dem Hosenboden die ausgewaschene, felsige Wasser-Rinne hinunterrutschen kann, ins darunterliegende Becken. Aber es sieht nicht sehr bequem aus und auch diesen Spass überlassen wir lieber den Jungen. Aber auch hier ist es sehr schön. Nach einer weiteren Stunde, diesmal Wanderung (nicht von Stein zu Stein springen), kommen wir um 17h nach Lençóis zurück. Ich zwar mit blutigen Zehen, aber wir sind alle vier mächtig stolz darauf, dass wir diese doch recht anspruchsvolle Tour geschafft haben. Bei der Buchung dieses Ausflugs waren wir uns alle absolut nicht bewusst, auf was wir uns da einlassen. Wanderung kann man das nämlich nicht mehr nennen, was wir heute geleistet haben.

Zum Abendessen gibt es, diesmal in einem anderen Restaurant, Rindssteak, Pommes-Frites und Salat. Mmm...sehr gut, aber der Wirt bescheisst uns mit der Rechnung und deshalb werden wir hier nichts mehr essen. Nach diesem oberanstrengenden Tag sind wir alle vier ganz schnell in unseren Betten.

Wanderung in der Chapada Diamantina
die Wanderung ist sehr anspruchsvoll!
Hellmut verliert eine Schuhsohle
was für eine grosse Spinne!
"Wanderung" ???
hier kann man auf dem Hosenboden die Felsen runterrutschen...

Donnerstag, 5.Juni 2008: Beim Frühstück um 7h30 sind heute plötzlich noch 5 junge Israelis anwesend. Die Pousada hat im ganzen 5 Gästezimmer mit 2-4 Betten.

Um 8h30 müssen wir wieder bei Rógerio im Geschäft sein um das Picknick zu fassen und dann geht es mit einem schönen grünen Toyota, 9 Plätze, Jahrgang 1985 los. Wir werden vom Chauffeur ein Stück weit gefahren und dann heisst es laufen. Heute sind die beiden deutschen Schwestern Heike und Dörthe und ihr spanischer Freund Antonio mit dabei. Ueber ein sehr langes Hochtal wandern wir zum Fusse des Tafelberges Morrão. Ueberall sehen wir die Löcher von Nasenbären, leider nur die Löcher, und sehr viele schöne Blumen, auch wilde Orchideen. Auf einem Baum windet sich eine ganz dünne, aber lange hellbraune Schlange mit gelbem Kopf . Rógerio sagt, dies sei eine Lianenschlange. Nach 2 ½ Stunden gibt es an einem ganz speziellen kleinen Wasserfall „Aguas claras“ die Mittagspause. Rógerio hat sein Picknick vergessen und so geben wir ihm etwas von uns ab. Schliesslich muss er uns wieder zurück nach Lençóis führen und muss bei Kräften bleiben! Es ist wunderschön hier! Während wir essen schwirren zwei Kolibris herum. Nach dem Mittagessen baden wir alle im kleinen See unterhalb des Wasserfalles. Das Wasser läuft durch ein kreisrundes Loch in der Steinplatte ins Becken darunter. Auch hier findet Rógerio wieder eine junge graue Schlange. Aber die sei nicht giftig und ungefährlich, meint er.... hmm, hoffentlich!

Paul macht während des Badehaltes seine Brille kaputt. Eins der neuen Gläser fällt aus dem Rahmen, zerbricht aber zum Glück nicht. Rógerio hilft wieder mit Tape für eine Notreparatur.

Wir wandern weitere 2 Stunden, dabei begegnen wir einer kleinen roten Blindschleiche und Hanna verliert die Sohle an einem ihrer Wanderschuhe. Sie kann sich aber mit den langen Schuhbändeln selber helfen. Ich habe an jedem Fuss zwei saumässig fette Blasen, von denen je eine an jedem Fuss aufplatzt und höllisch brennt, alles Plastern hilft nichts. Heike, die jüngere der Schwestern, hat enorm weisse Haut. Langsam verwandelt sie sich während der Wanderung in einen roten Krebs. Ich leihe ihr ein T-Shirt um die Schultern zu bedecken und Hanna gibt ihr einen Strohhut um das Gesicht vor der starken Sonne zu schützen. Paul findet einen zwar kleinen, aber sehr schönen Kristall und schenkt ihn mir. Pünktlich, wie abgemacht um 15h30 treffen wir am Platz ein, wo unser toller grüner Toyota Landcruiser, samt Fahrer auf uns warten. Wir werden etwa 30 Minuten weiter chauffiert. Nun müssen wir nochmals einen kleinen, aber sausteilen Abstieg unternehmen und schon stehen wir wieder vor einem wunderschönen Wasserfall, dem Riachinho. Eigentlich dürften wir hier wieder baden, aber keiner hat richtig Lust dazu, wir sind alle völlig kaputt! Und so geniessen wir einfach die herrliche Natur. Ein grosses Gejammere geht los, als wir den steilen Anstieg wieder hinaufkraxeln müssen, aber auch das schaffen wir noch. Von hier aus geht es per Auto 70 km zurück nach Lençóis. Lençóis bedeutet übrigens „Leintuch“, weil die Diamantensucher und Goldgräber ihre Lager und Schürfstellen mit weissen Tüchern beschatteten.

Wir fahren auf der Fernstrasse, die Salvador mit der Hauptstadt Brasilia verbindet und es hat enorm viele grosse Trucks, die sich gegenseitig waghalsig überholen. Um 18h, es ist schon dunkel, treffen wir wohlbehalten in Lençóis ein. Vor unserer Pousada gibt es wieder ein unheimliches Gejammere, Gestöhne und Geächze, müssen wir vier doch noch eine lange Treppe erklettern um in den ersten Stock der Pousada, in unsere Zimmer zu gelangen. Nach einer kurzen, aber neu belebenden Dusche machen wir uns auf den Weg zu Rógerios Büro. Dort verschenken wir Paul's und meine Mörder-Turnschuhe. Seit wir auf dem Schiff leben (seit 2 Jahren) laufen wir nur noch barfuss oder in Sandalen herum und unsere Füsse sind breiter geworden und damit die Schuhe einfach zu eng. Weg damit!!! Wir verabschieden uns herzlich von unserem Führer Rógerio. Wir haben mit ihm eine sehr gute Wahl getroffen.

Das Abendessen gibt es wieder auf dem grossen Platz, im gleichen Restaurant, wo wir heute schon zum 3. Mal essen. Hanna und ich essen mit Parmesankäse überbackenes Rindsfilet. Es ist einfach köstlich. Paul und Hellmut nehmen Rindsfilet mit vielen Zwiebeln. Sie sagen zwar, es sei sehr gut, aber eher knapp genug. Alle haben Pommes dazu und so bestellen wir noch eine zusätzliche Portion Pommes, damit wir auch die Männer satt kriegen. Wenn jetzt jemand denkt, dass wir immer nur Filet essen, muss ich dazu erwähnen, dass Fleisch hier sehr billig ist.

Um 20h30 sind wir schon alle in unseren Betten. Immerhin sind wir heute auch wieder 14 km gelaufen. Unsere beiden treuen Sherpas Hanna und Paul haben auch heute wieder unsere schweren Rucksäcke den ganzen Tag auf dem Buckel durch die Gegend geschleppt. Merci vielmals!!! Ich musste mich nur um den Fotoapparat und um meine schmerzhaften Blasen kümmern.

der 3. Wander-Tag in der Chapada Diamantina
eine Lianenschlange
wir dürfen uns abkühlen
der Wasserfall Riachinho
unser Expeditions-Mobil
zurück in Lençóis
in Lençóis

Freitag, 6.Juni 2008: Die Hähne von Lençóis haben absolut keine Disziplin! Sie krähen die halbe Nacht hindurch, gerade so wie es ihnen passt! Blöde Federviecher, wartet nur, das nächste Mal bestelle ich im Restaurant wieder Hähnchen!!! Um 5h30 weckt uns Hellmut. Wir haben bei unserer sehr netten, jungen Pousada-Wirtin das Frühstück auf 6h bestellt, aber für heute nur die bescheidene Ausführung. Zu Fuss, es regnet, gehen wir zur Bushaltestelle und müssen fast eine Stunde auf den Bus warten. Aber die Zeit vergeht schnell, es ist nämlich sehr interessant hier. Eine Frau kommt mit der Wäsche auf dem Kopf vorbei, eine andere holt einen grossen Kessel voll Wasser am Brunnen und balanciert ihn auf dem Kopf davon. Eine grosse Putzkolonne, meistens Frauen, marschieren mit ihren zünftigen Naturbesen vorbei. Ueberhaupt werden hier die Strassen und Plätze jeden Tag tiptop sauber geputzt. Auch die Dörfer durch die wir fahren, sind alle sehr sauber. Endlich, mit 30 Minuten Verspätung fahren wir los, es regnet nicht mehr, es ist nur noch bewölkt. Wir haben Glück gehabt und haben drei sehr schöne Wandertage erwischt, ohne einen Tropfen Regen. Wir sind zwar alle vier komplett geschafft, aber total begeistert von unseren 3 ½ Tagen in Lençóis und vom Nationalpark Chapada Diamantina, auch wenn wir nur einen sehr kleinen Teil davon gesehen haben. Und nun geht es also wieder zurück nach Salvador. Nach 2 Stunden Busfahrt gibt es eine Pipi-Rauch-und Kaffeepause. Weiter fahren wir vorbei an riesigen Ananasplantagen und ich sehe unterwegs am Strassenrand ein totes Rind liegen und mindestens 50 schwarze Geier darauf und darum herum. Nach weiteren vier Stunden kommen wir gesund (und nicht so unterkühlt wie bei der Hinfahrt) im Busbahnhof von Salvador an. Um 15h liefert uns das Taxi „zu Hause“ vor der Marina ab.

Samstag, 7.Juni 2008: Am Morgen machen Hanna, Hellmut und wir einen Rieseneinkauf bei Bom Preço, mit dem Bus hin und vollbeladen mit dem Taxi zurück.

Um 12h30 treffen wir uns mit Manfred und Silvana von der „Maus“, Yolanda und Dan, den Australiern von der „Jacana“ und Hanna und Hellmut von der „Albatros“, auf dem Steg. Mit dem Bus fahren wir alle zusammen ein ganze Stunde lang durch Salvador, in den Stadtteil PITUBA.

Dort gibt es eine Churrascaria, wo man zu einem Pauschalpreis bis zum Umfallen gegrilltes Fleisch essen kann. Viele Kellner kommen mit langen Fleischspiessen und Servierwagen so lange an den Tisch, bis man kurz vor dem Platzen abwinkt. Als ersten Gang bringt der Kellner eine fette Wurst (calabresa), von der man nicht zu viel essen sollte, sonst bleibt kein Appetit für die besten Fleischstücke, der Wirt freut sich! Es folgen Hühnerherzen (coração de galinha) und Hühnerfleisch (frango), Rinds-Hinterlende (picanha), mittleres Rinds-Rückenstück (contra-filé) und das Schwanzstück des Rindes (filé-mignon). Als Spezialität gilt das Buckelfleisch (cupim) vom Zebu-Rind. Wir bekommen auch noch Wildschweinfleisch. Alle anderen sind restlos begeistert von dieser (Fr)esserei, ausser Paul, Hanna und mir. Wir finden es schade, man bekommt soviel Fleisch auf den Teller gehäuft, dass alles kalt ist, bis man dazu kommt, es zu essen. Ausserdem ist es ja wirklich sinnlos sich so vollzustopfen, bis es einem nicht mehr wohl ist. Paul und ich werden diese Art zu essen jedenfalls nicht mehr wiederholen! Bei uns gibt es heute kein Abendessen mehr...

Uebrigens, happy Birthday, Marcus!

Sonntag, 8. Juni 2008: Heute ist ein total verregneter Sonntag. Die zwei Maschinen Wäsche die wir draussen aufgehängt haben werden immer und immer wieder nass.

 

Montag, 9.Juni 2008: Paul zieht eine lange Hose an und wir machen uns auf den Weg zu den Behörden, zum Abmelden. Zuerst gehen wir zum Zollamt. Bei Fatima, der Frau von der Policía Federal waren wir ja schon vor zehn Tagen. Beim Zollamt kommen wir sofort dran, es sind keine anderen Leute anwesend. Der Beamte findet Paul's verlängertes Visum im Pass nicht und wir müssen ihm helfen, es zu suchen. Aber dann geht es ganz zackig voran. Er füllt ein Formular aus, stempelt es mit dem Stempel den er im Hosensack hat, dann muss der Skipper Paul unterschreiben und die Sache ist erledigt. Nach zehn Minuten sind wir wieder draussen. Danach marschieren wir zum Hafenkapitän im Gebäude bei der brasilianischen Marine. Auch hier kommen wir sofort dran, werden mit Händedruck begrüsst und sehr nett behandelt. Wir müssen kurz im Warteraum (im viel zu kalten) warten bis der Papierkram erledigt ist. Dann werden wir per Handschlag wieder verabschiedet und man wünscht „Bom Viagem!“ Gute Reise! Das Ganze hat etwa 15 Minuten gedauert.

Am Abend kommnt endlich die lang erwartete Fernwartung für das Funkgerät-Pactor-und Computerproblem zustande. Ganze drei Stunden dauert die Hilfsaktion mit Fred aus Gran Canaria am Skype-Telefon, aber dann funktioniert es wieder.

Dienstag, 10.Juni 2008: Mit dem Taxi fahren Paul und ich zur Schule wo Silvana im Sekretariat arbeitet. Ich musste Paul zwar sanft davon überzeugen, dass er freiwillig mitkommen muss! Um 13h15 sind wir bei Silvana im Büro. Stolz führt sie uns auf dem 43'000 m² grossen Gelände herum um zeigt uns „ihre“ Escola Parque. Die Schule ist eigentlich gar keine Schule, wo man lesen, schreiben und rechnen lernt. Es ist eher eine Freizeiteinrichtung, um die (vor allem schwarzen) Kinder von der Strasse fernzuhalten. Die Kinder, die am Morgen in die normale Schule gehen, kommen zum Mittagessen und für den Nachmittag hierher. Diejenigen die am Nachmittag Schule haben, kommen am Morgen in die Escola, bekommen hier ein Mittagessen und gehen von hier aus in ihre Schulen. Hier werden die Kinder beschäftigt. Es gibt viele verschiedene Angebote wie tanzen, Musik machen, singen, Theater spielen, mit Ton arbeiten, Bilder malen, nähen, kochen, Torten backen, mit Holz arbeiten, im Garten arbeiten, Topfpflanzen selber ziehen, Informatik, Sprachen lernen und natürlich verschiedene Sportarten. Alles ist kostenlos für die Kinder, auch das Essen, wird vom Staat Bahia finanziert. Im ganzen werden hier 3600 Kinder von 8 bis 16 Jahren beschäftigt und verpflegt. Ich finde das eine tolle Einrichtung, gebaut im Jahre 1950 mit sehr modernen Gebäuden. Silvana stellt uns dem weissen Direktor und der schwarzen Vize-Direktorin und sämtlichen Lehrerinnen und Lehrern vor, denen wir begegnen. Wir besuchen ausser dem Informatik-und Sprachengebäude alle Häuser und sprechen mit vielen Kindern. Die freuen sich über unseren Besuch und sind sehr neugierig. Eine Gruppe, die sind gerade am Modellieren mit Ton, frage ich, ob sie wissen wo die Schweiz sei. Die meisten gucken ganz unsicher, aber ein Mädchen weiss es tatsächlich: in Europa. Paul bekommt von dieser Gruppe ein Geschenk: einen grünen Fisch aus Ton, sieht aus wie Nemo. Später sehen wir, dass der Name des Kindes, das den Fisch hergestellt hat, unten eingeritzt ist: Paulo. Skipper Paul freut sich wie ein Schneekönig!

Zwei Tanzgruppen tanzen extra für uns eine kleine Choreografie, eine Musikgruppe spielt und singt speziell für uns ein Lied. Der junge Schlagzeuger dieser Musikgruppe wurde von etwa zehn Jugendlichen zusammengeschlagen und ein anderer Bursche musste am Schlagzeug aushelfen. Alle sind sehr interessiert und fragen uns (über Silvana, ich spreche mit ihr Italienisch), was wir denn für eine Sprache sprechen und wie es denn so sei, auf einem Schiff zu leben? Es ist richtig schön und wir werden von den Kindern aufgefordert, doch wiederzukommen! Nach vier Stunden Besichtigung sind wir kaputt und echt froh, dass Silvana um 17h15 Feierabend hat. Sie entfernt die Tintenpatronen des Druckers in ihrem Büro und schliesst sie sehr sorgfältig im Schrank ein! Bevor wir die Schule verlassen,werden wir noch Zeugen eines kleinen Dramas. Ein etwa 10-Jähriger weint bitterlich. Seine fast neuen Turnschuhe wurden ihm geklaut und er hat nun Angst, nach Hause zu gehen, weil ihn seine Mamma hauen wird.

Mit dem Bus fahren wir mit Silvana zusammen eine Stunde lang zurück zum Hafen. Es war ein anstrengender, aber sehr interessanter Nachmittag und auch Paul ist froh, dass er mitgekommen ist.

 

wir dürfen die Schule "Escola Parque", wo Silvana arbeitet, besuchen
die "Escola Parque"
in der Schule
Silvana zeigt uns alles
sogar einen Garten gibt es
ein Ständchen für uns

Mittwoch, 11.Juni 2008: Wir holen im Optikerladen Paul's reparierte Brille ab. Danach gehen wir zur brasilianischen Marina gegenüber. Dort findet heute um 10h eine Gedenkfeier für irgendeine See-Schlacht statt, die hier vor -zig Jahren stattgefunden hat. Es hat haufenweise Prominenz in dunklen Autos und dunklen Anzügen und viele Reporter. Die Marine-Musik spielt, aber nicht wirklich schön, wir finden, die Pieterler Musikgesellschaft spielt viiiiel schöner, nur haben sie keine so schönen schneeweissen Hosen und Schuhe! Nach 17 Böllerschüssen (wieso 17?) wird die National-Flagge feierlich hervorgetragen, es werden Orden verteilt, die Musiker marschieren vorbei und nach 45 Minuten ist die Zeremonie fertig. Die uniformierten Matrosen und Offiziere latschen einfach davon, es gibt keinen geordneten Abmarsch.

Wir holen am Bancomaten Bargeld, das funktioniert jetzt problemlos, seit uns Marcus neue Kreditkarten gesandt hat.

Um 17h sind wir bei Hanna und Hellmut auf der Albatros zum Bier eingeladen. Wir kaufen den beiden 17 gebrauchte Gastlandflaggen ab. Sie brauchen sie nicht mehr, sie sind schon zweimal um die Welt gesegelt!

hier findet eine Feier statt

Donnerstag, 12.Juni 2008: Paul kopiert alle unsere Ausweise und wichtigen Papiere (man weiss ja nie!) und ich beschäftige mich mit dem Schreiben dieser Zeilen.

Heute Abend sind die Australier Yolanda und Dan bei uns zum Abendessen.

Wir erledigen noch Diverses am Schiff um nächsten Montag diese sehr interessante Stadt Salvador endgültig Richtung Norden zu verlassen.

Abschied von Salvador da Bahia
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