Wir vereinbart haben wir unseren BONSAI gestern Abend im Hof der Firma Bolliger in Root abgestellt und haben darin übernachtet.
Morgens um 7h15 meldet Paul im Werkstattbüro, dass unser BONSAI für die Arbeiten zur Verfügung steht.
Wir laufen über die Hauptstrasse zum nahen D4 Businesscenter, wo wir im Restaurant "Mercino" Kaffee und Gipfeli zum Frühstück bestellen. Wir trinken so lange Kaffee und heisse Schokolade, von 7h45 bis 9h30, dass es fast schon unanständig lange ist. Endlich rappeln wir uns auf und spazieren in aller Gemütlichkeit der Hauptstrasse entlang ins Dorf Root. Das sind ca. 2.5km ein Weg. Es nieselt ganz leicht, ist aber trotzdem sehr drückend warm. Zuerst steuern wir hier die Post an, um einen Brief für den Kanton Baselland aufzugeben. Von hier schlendern wir zur schönen katholischen Kirche von Root, die aber zu meinem Leidwesen geschlossen ist. Paul sitzt unterdessen auf einer Bank und beobachtet eine Frau mit ihrem Dackel, der partout keinen einzigen Schritt mehr laufen will. Frauchen muss ihn zurück nach Hause tragen....
Aus WC-technischen Gründen müssen wir dringend das Restaurant "Fulmine" aufsuchen, wo wir draussen etwas trinken. Auch hier sitzen wir so lange wie möglich, bis die beiden Serviererinnen uns schon ganz gelangweilt anschauen. Die Zeit vergeht nur sehr langsam, wie im Schneckentempo. Jetzt machen wir uns wieder auf den Weg zurück zur Werkstatt, wo der BONSAI in Behandlung ist. Aber diesmal laufen wir nicht mehr auf der Haupstrasse, sondern finden einen schönen Spazierweg. Gegen Mittag sind wir im kleinen Kebab-Restaurant "Zeit zum Pizza" (ich kann nichts dafür, das heisst so!) und bestellen das Mittagessen für uns. Paul Chicken Nuggets, ich einen Thonsalat und zusammen eine Portion Pommes Frites. Das Essen ist einfach aber gut und auch hier vegeht die Zeit wie in verlangsamter Zeitlupe. Wir schauen uns die anderen Gäste an, staunen, was die für schöne Pizzen bekommen und motzen leise über sie, weil sie die Teller nicht leer essen...
Um 13h30 sind wir in der Werkstatt. Der BONSAI ist aufgebockt und wir setzen uns zur Reception, wo wir einen feinen Cappuccino bekommen. Ich habe zum Glück meinen e-book-Reader dabei und lese einen spannenden Roman. Leider geht mir irgendwann der Strom aus und ich kann nicht mehr weiterlesen. PAUL IST SEHR UNRUHIG! Er würde gerne schlafen, aber wo? X-mal steht er auf, läuft rund ums Haus, schaut zum BONSAI und kommt frustiert wieder zurück, weil die Reparatur noch länger zu dauern scheint. Die Zeit zieht sich zäh wie Kaugummi! Hie und da bekommen wir wieder Kaffee oder herrlich erfrischendes Wasser angeboten. ENDLICH, endlich !!!, um 18h sind die Arbeiten abgeschlossen, der Motor gewaschen, die Probefahrt erledigt und Paul hat alle ersetzten Teile fachmännisch begutachtet. Punkt 19h30 sind wir wieder zu Hause. Es fängt gerade an zu regnen.
Was für ein mühsamer, langer Tag! Nun müssen wir nur noch auf die (vermutlich) grosse Rechnung warten.
P.S. Die zünftige Rechnung trudelt genau einen Monat später, am 3.Oktober, bei uns ein.