Unterwegs nach Westafrika
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Übernachtungsplatz bei Agadir

Mittwoch, 28. Februar 2024: 30.Tag, Agadir-Essaouira, 153,9km

 

Die Sonne scheint, 21° und kein Wind. Gegen 9h30 fahren wir los. Zuerst der schönen Küste entlang und später durch die Berge geht es nordwärts. Im Touristenort Taghazoute hat es massenhaft Wellenreiter. Paul findet, «die trampeln sich ja gegenseitig auf den Flossen herum!»

In Tamanar, in den Bergen, tanken wir, machen unseren Mittagshalt und trinken einen Milchkaffee. Bei der Tankstelle fragen wir, ob wir unseren BONSAI waschen lassen können. Nein, teilt man uns mit, Montag, Dienstag und Mittwoch sei Streik!!! Morgen können wir das Auto waschen lassen. Aber so lange wollen wir nicht warten und lassen es einfach dreckig. Wir sind hier voll im Argan-Baum-Gebiet. Wir sehen enorm viele «tote», verdorrte Argan-Bäume.

Um 14h30 sind wir am Strand bei Essaouira und parken zwischen den vielen Campern der Kiter. Wir laufen sofort der Strandpromenade entlang in die Stadt. Es bläst ein höllischer Wind. Bei einer Wechselstube tauschen wir €uros in Dirhams um (200€ in 2000 Dirham). Wir fragen den Mann, was es mit dem Autowasch-Streik auf sich habe. Er erklärt uns, dass die Regierung wegen Wassermangels, verboten hat, am Montag, Dienstag und Mittwoch Autos zu waschen. Am Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag darf man wieder Autowaschen. Und so geht das jede Woche.

Bei einem Café trinken wir je einen Milchkaffee. Als der Kaffee und die Rechnung kommt, kriegt Paul die Krise. Die zwei, nicht mal besonders guten Kaffees kosten 80 Dirham, oder 8€ !!! Schweizer Preise! Paul will aufstehen und davonlaufen. Ich muss ihn mit aller Gewalt bremsen und ihn dazu zwingen, die 8€ zu bezahlen. Bestellt ist bestellt, finde ich. Heute Morgen in Tamaran kosteten die zwei Milchkaffes 30 Dirham und die waren echt gut.

Wir laufen zurück zum Camper und zur Beruhigung gibt es zum Abendessen ein Fondue.

ob das Bauwerk jemals fertig wird?
hier wird gewohnt
rot-weiss bedeutet Metzgerei

Der Arganbaum oder die Arganie (Argania spinosa) ist die einzige Pflanzenart der monotypischen Gattung Argania, die zur Familie der Sapotengewächse (Sapotaceae) gehört.

Der Arganbaum kommt als Endemit in Marokko, Algerien, in der Westsahara und in Mauretanien vor, er kann in Höhenlagen von bis zu 1300 Metern gedeihen. Auch wenn die Arganwälder wild und buschartig aussehen, so hat bis auf den heutigen Tag doch jeder Baum seinen Eigentümer, der strikt darauf achtet, dass kein Fremder die erntereifen Früchte aufsammelt. Da bis vor einigen Jahrzehnten keine professionellen Plantagen angelegt wurden und die Vermehrung fast ausschliesslich natürlich erfolgte, ist die Unterscheidung zwischen ursprünglichen und verwilderten Vorkommen kaum möglich.

In Marokko wird die Arganie seit Jahrhunderten zur Ölgewinnung angebaut, wobei man es in früheren Zeiten der Natur selbst überliess, für Nachwuchs zu sorgen; erst seit den 1980er Jahren werden staatlich finanzierte Programme zur (Wieder-)Aufforstung unternommen. Die buschartig wachsenden Arganwälder tragen überdies dazu bei, die Wüstenbildung aufzuhalten.

 

Arganöl

Die ausgetrockneten Früchte werden im Sommer (je nach Höhenlage und daraus resultierender Reifezeit im Juli/August/September) traditionell per Hand vom Boden aufgelesen, da sie – wegen der vielen Dornen und der dichten Zweige – nicht vom Baum heruntergeschlagen werden können. In Plantagen findet jedoch auch eine maschinelle Ernte mit Hilfe einer vibrierenden Rüttelmaschine statt; die Früchte fallen dann in ein ausgelegtes Netz und können leicht aufgenommen und in Säcke gefüllt werden. Diese werden in den Häusern oder in den Agadiren bis zur Weiterverarbeitung gelagert.

Die Verarbeitung beginnt mit der Entfernung des trockenen Fruchtfleischs; dann werden die äusserst harten Kerne von Hand mit Hilfe von zwei Steinen aufgeschlagen, um die darin enthaltenen Samenplättchen herauszulösen. Das trockene Fruchtfleisch und die Schalen der Kerne finden zumeist als Brennmaterial im Küchenherd Verwendung. Die Samenplättchen werden bei schwacher Hitze geröstet und anschliessend in einer Stein- oder Metallmühle zermahlen; der so entstandene Brei wird unter Zugabe von etwas lauwarmem Wasser so lange geknetet, bis sich das Öl absondert.

Zur Herstellung von einem Liter Arganöl werden etwa 30 kg Früchte (etwa 4,5 kg Kerne) benötigt. Es wird üblicherweise nicht erhitzt, also nicht zum Braten, Dünsten oder Kochen verwendet, sondern dient traditionell als Brotbeilage zu allen Mahlzeiten des Tages. Erst seit kurzem wird es zuweilen auch als Salatöl gereicht.

überall will jemand Arganöl verkaufen
die blau-weissen sind Taxis
am Strand von Essaouira
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