Unterwegs nach Westafrika
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das "Hotel El Parador"

Samstag, 24.Februar 2024: 26.Tag, Laâjoune

 

Es ist bewölkt und es weht ein scharfer, böiger Wind, der den Sand und den Müll herumwirbelt. Sandsturm! Den ganzen Tag warten wir auf das Paket aus Casablanca mit den Ersatzteilen für das Motorrad von Marcus. Von hier bis Casablanca sind es immerhin 1000km! Und wir warten ja erst seit Dienstagabend. An der Aussenwand von Marcus’ Hotel sind vor lauter Wind Wandplatten auf das Troittoir gefallen. Am Nachmittag wird eine lange Siesta gemacht. Marcus im Hotel, wir um die Ecke in unserem BONSAI. Und wir warten weiter gespannt auf die Ankunft des ersehnten Paketes.

Eigentlich stehen wir mit unserem Camper ganz gut hier in dieser Seitenstrasse, Niemand, oder fast niemand, belästigt uns. Hie und da wollen Kinder Dirhams haben, die es aber bei uns nicht gibt. Ein Schnorrer will Zigaretten oder zu Essen haben. Wir geben ihm eine Orange. Die Teenager sind ganz verrückt darauf, ein Foto mit dem Töff von Marcus zu machen. Übrigens stehen wir direkt vor der Türe eines Polizisten. Der kommt und geht in seiner schicken Uniform, hat uns aber noch nie gesagt, dass wir hier nicht stehen dürften. Jeden Morgen laufen viele Schüler an uns vorbei zu ihren Schulen. Der Flugplatz von Laâjoune liegt ganz in der Nähe der Stadt (ca.2km) und 2 oder 3 Mal pro Tag donnert ein Flugzeug über uns hinweg. Meistens uralte Militärflugzeuge, die aus dem Museum stammen könnten.

Vor lauter «auf das Paket warten» ist uns ziemlich langweilig. Also laufen wir gegen Abend zum Hotel «El Parador», die Männer trinken Bier (!) das es sonst nirgends gibt und ich ein Gläschen Milchkaffee.

Da wir im Internet gelesen haben, dass dieses Hotel «das Beste der Stadt» sein soll und das «Leckerste Essen» hat, haben wir beschlossen, hier zu Abend zu essen. In den kleinen Restauräntchen kann man oft nicht drinnen sitzen und bei diesem blöden Wind wollen wir lieber drinnen sitzen. Im Speisesaal werden wir im Halbdunkeln an einen Tisch platziert, der voll mit Staub bedeckt ist. Klar, der feine Sandstaub dringt mit diesem Wind in jede Ritze. Wir sind die einzigen Gäste. Trotzdem dauert es ewig, bis wir eine Speisekarte bekommen. Dann bittet Marcus die Bedienung um Licht, damit wir die Karte überhaupt lesen können. Auch das dauert unendlich lange. Aber irgendwann wird unsere Bestellung geliefert und Paul bittet um Salz für die Pommes Frites. Die Bedienfrau nimmt den Salzstreuer, verschwindet und bringt den gleichen Streuer wieder zurück: leer! Wir werden auch nicht gefragt, ob wir etwas trinken möchten, also trinken wir halt nichts. Wenn das Hotel El Parador «das Beste der Stadt» sein soll und das «Leckerste Essen» hat, muss an dieser Bewertung noch sehr hart gearbeitet werden, besonders bei der Bedienung.

Zurück im BONSAI sitzen wir noch ein wenig zusammen und trinken etwas. Um 21h30 verabschiedet sich Marcus um in sein Hotel zu gehen. Dort geschieht ein WUNDER!. Gegen 22h10 kommt doch tatsächlich, an einem Samstagabend, sein Ersatzteil-Paket an!!! Das ist unglaublich!

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