
Montag, 12. Februar 2024: 14.Tag, El Ouatia - Laâjoune, 281,4km
In der Nacht war es lauter als gestern. Mehr Wind und mehr Tosen des Meeres. Oder kam es uns nur so vor? Heute Morgen ist es mehrheitlich bewölkt, mit ein paar blauen Himmelsflecken dazwischen. Um 9h30 geht unsere Reise bei 20° weiter. Zum Teil fahren wir auf sehr guten, zum Teil auch auf sehr schlechten Rüttel-Strassen südwärts,der Küste entlang. Neben der alten Strasse wird eine Neue «Express-Strasse» gebaut. Die fertigen Strecken dürfen wir schon benützen, aber es hat noch sehr viele unfertige Abschnitte und es wird noch ein Weilchen dauern, bis die ganze Strasse von Tiznit bis Dakhla befahrbar sein wird.
Es ist gerade 11h als wir das «Teufelsloch» erreichen. Ein riesiges, imposantes Loch im Boden, das einen Durchgang zum Atlantik hat.
In Akhfennir tanken wir 50 Liter Diesel für 11.09 Dirham/Liter = ca. 1.10€/Liter.
Später in Tarfaya machen wir unseren Mittagshalt. Danach kaufen wir noch ein wenig frisches Gemüse ein. Zufällig sehen wir hier wieder den Dortmunder Motorradfahrer. Er fährt an uns vorbei und hupt. Jetzt geht es auf der neuen «Express-Strasse» ganze 100km immer gerade aus, bis zur Stadt Laâjoune. Südlich von Tarfaya hat es eine riesenhafte Anlage mit Hunderten Windrädern. Irgendwo haben wir die Grenze zur Westsahara überfahren und kurz vor Laâjoune findet die erste Passkontrolle statt. Die Autonummer wird notiert, das Reiseziel abgefragt, fertig. Bis Dakhla sind es noch 520km.
Gegen 15h kommen wir bei unserem heutigen Übernachtungsplatz an. Das ist ein Safari-Camping, wo man mit Pferden einen Ausritt auf die Dünen machen kann. Das lassen wir aber schön sein und laufen lieber später, wenn es weniger heiss ist (30° um 15h30) ein bisschen in den Dünen herum. Die Übernachtung kostet 50 Dirham (oder 5€), es hat aber auch gar nichts ausser ganz viel Sand!
Wir sind in der Westsahara:
Die Westsahara ist ein Territorium an der Atlantikküste Nordwestafrikas, das von Marokko beansprucht und nach dem Abzug der ehemaligen Kolonialmacht Spanien 1975 größtenteils annektiert wurde. Marokko betrachtet das in vorkolonialer Zeit in einem losen Abhängigkeitsverhältnis zu ihm stehende Gebiet als Teil seines Territoriums. Es hat nach einer Schätzung von 2019 etwa 597.000 Einwohner.
Die zu spanischen Kolonialzeiten entstandene, linksgerichtete „Befreiungsfront“ der Sahrauis – der Bevölkerung der Westsahara – kämpft für eine unabhängige Demokratische Arabische Republik Sahara auf dem gesamten Territorium. Seit dem Waffenstillstand von 1991 beherrscht die Frente Polisario eine „Freie Zone“ im Osten und Süden der Westsahara von Algerien bis zur Atlantikküste.
Die Vereinten Nationen verlangen die Durchführung eines Referendums über den endgültigen völkerrechtlichen Status des Gebietes. Über die Modalitäten der Durchführung eines solchen Referendums konnte bisher keine Einigkeit zwischen Marokko und den Vertretern des saharauischen Volkes erzielt werden. Hauptstreitpunkt ist hierbei die Frage, ob bei diesem Referendum neben Integration oder Autonomie auch die Unabhängigkeit der Westsahara von Marokko eine Option sein solle. Letzteres wurde 2004 von Marokko abgelehnt.



























