Unterwegs nach Westafrika
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einer wartet immer irgendwo auf irgendetwas

Freitag, 9.Februar 2024: 11.Tag, Legzira - Guelmim, 67,7km

 

Sehr warme Nacht. Wir haben direkt neben einem Gehege mit Pfauen und Hühnern geschlafen. Zum Glück kam den beiden stolzen Hähnen nicht in den Sinn, mitten in der Nacht zu krähen. Paul hat ihnen mit «Halsumdrehen» gedroht. Das hat scheinbar genützt, sie krähen «erst» um 6h30!

Um 9h10 ist Abfahrt, 22°, total bewölkt. Der Parkplatz-Wächter hat uns gesagt, dass es heute regnen wird. Gestern wollte er für seine zwei Kinder Kugelschreiber haben, wir haben im zwei Stück gegeben. Auf guter, 2-spuriger Strasse fahren wir über Berg und Tal, vorbei an Sidi Ifni, 60 km weit bis nach Guelmim. Es ist 11h, als wir in Guelmim ankommen und beim Kamelmarkt, der Morgen stattfindet, parken. Es ist bewölkt, sieht aber nicht nach Regen aus, 22°. Am Nachmittag bläst ein heftiger Wind, der einem den ganzen Sahara-Sand in die Augen bläst. Wir machen einen kurzen Rundgang auf dem Souk für Gemüse und Früchte. So wie das hier aussieht, ist das ein Grossmarkt für die Einzelhändler, die ihre Ware mit Eselkarren oder Dreirad-Motorrädern abholen. Ali und sein Cousin Mohammed zeigen uns ihre Dromedare, die sie Morgen hier verkaufen wollen. Sie zeigen uns ein Dromedärchen, das 4 Tage alt sein soll. Aber das glauben wir nicht, wir finden es sieht älter aus. Und ein anderes Dromedar hat blaue Augen und heisst François!

 

Guelmim, auch Goulimine oder Guelmin, ist eine etwa 125.000 Einwohner zählende Provinzhauptstadt im Süden Marokkos.

 

Guelmim liegt in einer Höhe von etwa 280 bis 300 m in den westlichen Ausläufern des Antiatlas etwa 200 km südlich von Agadir. Durch den Ort verläuft die parallel zur Atlantikküste von Tanger durch die Westsahara bis nach Mauretanien verlaufende Fernverkehrsstrasse. Das Klima ist beinahe wüstenartig; Regen (ca. 120 mm/Jahr) fällt hauptsächlich in den Wintermonaten.

 

Schon seit dem 11. Jahrhundert war der Ort ein Handelszentrum und Ziel grosser Karawanen die aus Mauretanien und dem Senegal durch die Sahara bis hierher zogen. Gehandelt wurde mit Sklaven, Gold, Salz, Tieren und Stoffen. Besondere Bedeutung erlangte der Markt für den Handel mit Kamelen. Mit 20.000 bis 40.000 von Nomaden hierher geführten Kamelen war der Kamelmarkt der grösste ganz Afrikas. Noch in den 1960er Jahren wurden wöchentlich 500 Dromedare gehandelt. Im Zuge des Verlusts der Verbindungen nach Süden durch den Westsaharakonflikt und die stärker werdende Sesshaftigkeit der Nomaden verlor der Markt jedoch diese Funktion und stellt sich heute als normaler Wochenmarkt dar. Auch heute werden jedoch noch Dromedare, Ziegen und Schafe gehandelt, allerdings nur im regionalen Rahmen.

 

Kein Regen heute !

in Guelmim
im Gemüse-Früchte-Souk
Ali zeigt uns sein Dromedar "Blitz"
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