Sonntag, 25.März 2007: Mahdìa und El Jem
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Ausflug nach Mahdìa und El Jem

Sonntag, 25.März 2007: Paul und ich haben beschlossen, einen 2-tägigen Ausflug zu machen, nur um „alte Steine“ anzuschauen. Unser Ziel heisst El Jem, zirka 150 km von hier.

Aber zuerst verschlafen wir mal die Zeit, zu der wir uns vorgenommen hatten, aufzustehen. Heute beginnt ja die Sommerzeit, und gestern Abend haben wir vergessen, die Stunde vorzustellen. Das macht aber gar nichts, der Bus fährt sowieso alle halbe Stunde und einen Zug müssen wir nicht erwischen.

Wir fahren mit dem 8h30 Bus nach Barraket el Sahel, wo sich die Louagenstation befindet.

Nach etwa 15 Minuten Wartezeit ist unsere Louage voll und wir fahren los. Rechts von Paul sitzt ein junger Tunesier der sehr müde ist. Sein Kopf fällt immer tiefer und zum Schluss liegt er gemütlich an Pauls starke Schulter gelehnt und schläft friedlich. Später schlafen sie alle beide! Nach einer Stunde treffen wir bereits in Sousse ein. In der grossen Louagenhalle, wo mindestens 100 Louagen für alle Richtungen des Landes auf Fahrgäste warten, müssen wir umsteigen nach Mahdìa. Eigentlich könnten wir von hier direkt nach El Jem fahren, aber wir möchten noch einen Umweg über Mahdìa einbauen. Auch diese Louage ist schnell komplett und die Fahrt kann beginnen. Auf der gleichen Bankreihe wie wir sitzt eine ältere Grossmutter, die sehr beschäftigt ist mit ihrem Handy. Ständig klingelt es oder sie ruft jemanden an. Dabei schreit sie so laut ins Telefon, als ob sie ihrem Gesprächspartner die Nachricht direkt mitteilen wollte. Hat sie wirklich sooo dringende Geschäfte zu erledigen, dass sie ununterbrochen telefonieren muss?

Von Sousse nach Mahdìa fahren wir wieder durch kilometerlange Olivenhaine (was denn sonst?).

Das Städtchen Mahdìa, zumindest der alte Teil, liegt spektakulär auf einer schmalen, ins Meer hinausragenden Landzunge. Wir geniessen ein Thonsandwich an der herrlich warmen Sonne und bummeln anschliessend durch die Markthalle. Wir schlendern durch die Medina, die man durch einen 40 m langen Tunnel betritt, im Mittelalter das einzige Tor zur damals noch völlig ummauerten Stadt. Bei der Place du Caire, im Zentrum der Medina, weiss gestrichene Häuser, ringsherum gemauerte Sitzbänkchen, kachelverzierte Sandsteinportale an der kleinen Moschee, mächtige schattenspendende Bäume und darunter auf dem Pflaster kippelnde Tischchen und Stühle. Hier gönnen wir uns einen Kaffee und einen Tee. Wir verlassen dieses besonders lauschige Fleckchen und wandern zum Hafen. Hier bewundern wir in den Werften Uralt-Schiffe, die fast auseinanderfallen und neue Schiffe die erst noch am Entstehen sind.

Zu Fuss begeben wir uns wieder zur Louagenstation, die hier in Mahdìa etwas ausserhalb liegt.

Während der 42 km langen Fahrt nach El Jem passieren wir wieder unzählige Olivenplantagen und dazwischen immer wieder knallrote Mohnblumenfelder. Wahnsinn! Um 15h sind wir schon in unserem Hotel „Julius“ direkt beim Bahnhof von El Jem. Unser Gepäck, den neuen Rucksack, der inzwischen einen geflickten Reissverschluss hat, haben wir schnell in unserem Zimmer deponiert und so machen wir uns auf den Weg „alte Steine“ anzuschauen.

Das grosse römische Amphitheater kann man schon vom Hotel „Julius“ aus sehen. Zwischen den schlichten Wohnhäusern des Ortes (ca. 20'000Einwohner) ragt das gewaltige Bauwerk auf. Es entstand im 3. Jahrhundert in der damaligen Stadt Thysdrus, inmitten einer fruchtbaren Landschaft. Vor allem der Olivenanbau hatte der Stadt Wachstum, Wohlstand und Ansehen gebracht, das Theater war ein Prestigebau. Mit seinen 148 m Länge, 122 m Breite und 36 m Höhe erreicht es fast die Grösse des Kolosseums in Rom und bot Platz für 30'000 Besucher. Gladiatorenkämpfe fanden statt, Tier- und Wagenrennen und Sportwettkämpfe. Mit zunehmender Sensationslust der Zuschauer wurden auch bei öffentlichen Hinrichtungen, Sträflinge und christliche Märtyrer (Christenverfolgung), zu wilden Tieren in die Arena geworfen.

Die drei übereinander gebauten Bogengänge waren ursprünglich komplett von einer hohen Mauer umgeben. 1695 hatten sich Rebellen im Innern verschanzt und um zu ihnen vorzudringen, musste eine grosse Bresche in die Mauer geschlagen werden. Dies beschleunigte den Verfall des Bauwerks, der erst durch umfangreiche Restaurierungen in den letzten Jahrzehnten gestoppt wurde.

Kaum stehen wir vor dem enormen Gebäude, fühle ich mich sofort nach Rom versetzt. Dieses Amphitheater hier sieht genau aus wie das Kolosseum in Rom. Es ist gewaltig! Ich bin tief beeindruckt, wie diese Römer vor über 1800 Jahren ein solches Bauwerk erschaffen konnten, ohne unsere modernen Hilfsmittel. Fast ehrfürchtig laufen wir über die Steine die schon so viel gesehen haben. Wir steigen die abgetretenen Treppen in den 3. Stock hinauf und stellen uns vor, wie das damals hier aussah und was sich da alles abgespielt haben mag. Wir erkunden das ganze Theater und umrunden es zum Schluss noch ganz. Sehr eindrücklich! Paul findet zwar das alles gar nicht so toll, wenn er bedenkt wieviel Blut unnötig und von Unschuldigen hier geflossen ist.

Das Amphitheater von El Jem wurde 1979 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Noch heute wird es für Konzerte genutzt.

Jetzt machen wir uns auf den Weg ins ca. 1 km entfernte Museum. Hier hat es viele gut erhaltene Mosaiken die uns auch sehr beeindrucken, weil sie so fein gearbeitet sind und enorm viel Arbeit darin steckt.

Nun erkunden wir noch das moderne El Jem. Auf dem Hauptplatz sitzen massenweise Männer vor dem Teehaus herum. Ah ja, heut ist ja Sonntag und die haben alle frei!

Ausser dem imposanten Kolosseum gibt es aber in El Jem nicht viel Besonderes zu sehen.

Bevor wir zum Essen ins nahe „Restaurant Le Bonheur“ gehen, heizt Paul unser Zimmer Nr. 12 mit dem vorhandenen Elektroöfeli noch gemütlich auf. Sobald die Sonne untergegangen ist, wird es nämlich empfindlich kühl.

Im „Restaurant Le Bonheur“ bin ich wieder die einzige Frau. Aber das stört mich kein Bisschen. Das Essen ist gut, wir essen eine tunesische Spezialität; Kartoffeln aus dem Ofen, Kaninchen und dazu tunesischen Salat. Irgendein Gewürz ist brutal scharf, so dass wir anschliessend Feuer speien könnten. Auf Kosten des Hauses gibt es noch einen Pfefferminztee und eine Orange dazu.

Zurück im Hotel trinken wir einen Schlummertrunk und auch hier; ich bin die einzige Frau weit und breit. Die Einheimischen (alle ausser uns beiden!) haben wieder haufenweise leere Bierfläschli vor sich stehen und im Raum herrscht dicker Nebel vor lauter Zigarettenqualm.

Kaum sind wir in unserem Zimmer, um 21h15 erhebt sich plötzlich eine laute Männerstimme im Gang vor unserem Zimmer. Oh je, was ist jetzt schon wieder los? Aber des Rätsels Lösung ist einfach: ein Moslem betet etwa 10 Minuten in voller Lautstärke vor unserem Zimmer!

in Mahdìa
Mahdìa
das römische Amphitheater in El Jem
im Amphitheater
in El Jem
unser Hotel in El Jem, mit Blick auf das römische Amphitheater

Dienstag, 27.März 2007: Toller Sonnenschein, 18°. Gerdi, von der „Dogeta“ hat Geburtstag (gleicher Jahrgang wie wir 2 Pieterler). Wir sind am Nachmittag um 15h zum Kaffee eingeladen. Gerdi hat 2 superfeine Torten gebacken. 1 Quarktorte (in Deutschland heisst die Käsekuchen) und eine schöne Früchtetorte. Mmmm... Paul kann sich nicht zurückhalten und mampft 3 Stücke Quarktorte!!! Aber das ist ja schliesslich ein Kompliment an die Bäckerin, oder?

Wir sind 2 Deutsche Ehepaare und 2 Schweizer Paare. Plötzlich entbrennt eine hitzige Diskussion über gedörrte grüne Bohnen. Die Deutschen kennen dieses Gericht überhaupt nicht. Während uns Schweizern schon beim blossen Gedanken an gedörrte Bohnen mit Speck das Wasser im Munde zusammenläuft! Und wenn wir schon mal dabei sind, wird natürlich auch wieder von Cervelats mit Thomy-Senf geschwärmt...

Es bleibt nicht bei Kaffee und Kuchen. Es gibt noch Wein und Knabberzeug. Und weil es so gemütlich und herrlich schön warm ist draussen an der Sonne, werden Gerdi und Peter uns gar nicht mehr los! Als die Sonne weg ist und es empfindlich kühl wird, bietet uns Gerdi einen „Trollbecher“an. Den kennen wir Schweizer nicht, aber Gerdi klärt uns auf: ein „Trollbecher“ ist der letzte Becher den man bekommt und dann soll man sich endlich „trollen“ (nach Hause gehen)! Au, das ist aber deutlich! Jetzt haben wir schon wieder etwas dazu gelernt. Endlich, um 19h30 sind wir wieder 2 Schiffe weiter auf unserer MABUHAY. Das Abendessen fällt heute aus.

Ganz, ganz lieben Dank an Gerdi und Peter für den tollen Nachmittag mitsamt „Trollbecher“.

 

Mittwoch, 28.März 2007: Herrliche Sonne, 19°. Ich habe Bauchweh und Durchfall, dabei hat Paul gestern soviel Torte gegessen und nicht ich.

Mohammed, der Sattler kommt. Wir bestellen bei ihm 3 neue Schweizerflaggen. Falls es die auch so schnell zerfetzt wie die anderen. Hoffentlich hat Mohammed das richtig verstanden und bringt uns nicht die vom Roten Kreuz!

Paul schrubbt alle Fender blitzblank und packt sie in die Fenderschütze ein. Ich fange an einen kleinen Pulli zu stricken.

Gerdi und Peter kommen am Nachmittag zu uns zum Kaffee. Sie bringen die Tortenreste von gestern mit.

 

Donnerstag, 29.März 2007: In der Nacht Regen und am Morgen 15° im Schiff.

Später Sonne und 20°.

Paul kocht heute das Mittagessen. Mitten im Spiegeleierbrutzeln; kein Gas mehr. Jetzt kann er endlich verstehen, warum ich mich in solchen Situationen schampar aufrege!

Catherine und Bernard, die Franzosen vom Katamaran genau uns gegenüber, laden uns gegen 14h überraschend zum Apèro ein. Es sind schon 9 Franzosen und eine Deutsche anwesend, jetzt kommen noch wir 2 Schweizer dazu. Es herrscht grosses Palaver aber es ist ganz lustig. Plötzlich um 16h geht ein fürchterliches Donnern, Blitzen und Hageln los. Alle flüchten in ihre Schiffe und so löst sich die Runde ganz von selbst auf.

Es schüttet zirka eine Stunde wie wahnsinnig. Das ist toll! Wir wissen nämlich jetzt, dass

Paul die Lecks gut abgedichtet hat, und dass die MABUHAY endlich (hoffentlich!) dicht und trocken bleibt.

Kein „tropf, tropf, tropf „ mehr neben dem rechten Lautsprecher im Salon. Können wir jetzt den Antitropf-Suppenteller dort endlich wegnehmen?

Immer noch Bauchweh und Durchfall.

 

Freitag, 30.März 2007: Sehr kühl und windig. Sonne, Regenschauer, viel Wind, alles da. Aprilwetter!

Kein Bauchweh mehr.

 

Samstag, 31.März 2007: Wunderschönes Sonnenwetter, 22°. Richtig toll den ganzen Tag!

Heute ist schon wieder ein Feiertag in Tunesien. Das Fest heisst „Moloud“ und ist der 1428. Geburtstag des Propheten Mohammed.

Paul und ich machen einen langen Spaziergang. Zur Feier von Mohammeds Geburtstag gönnen wir uns eine Glacé und einen Fruchtsalat mit künstlichem Rahm obendrauf. In meinem Fruchtsalat hat es keinen noch so winzigen Schnipsel Orange drin, in diesem Orangenland! Aber gut ist er trotzdem.

Ich bin dabei, einen Wüstentrip für unseren Sohn Marcus zu organisieren. Er kommt am Ostersonntag mit seiner Tochter Jessica zu uns. Mit nur einer Person wird aber keine Wüstenreise durchgeführt und so bin ich verzweifelt daran, Leute zu suchen, die auch mit Kamelen, nein die Viecher heissen hier Dromedare!, in die Wüste latschen wollen.

Maxi, die Deutsche, will mit, aber es braucht mindestens noch 2 Leute mehr, damit es für den Veranstalter rentabel und für die Teilnehmer lustiger ist. Aber wo soll ich denn noch Leute auftreiben? Die, die es interessiert, die waren schon oder gehen später und andere haben keine Zeit, keine Lust, kein Geld oder alles zusammen.

Heute ist aber ein Glückstag. Claude und Viola, Catherine und Bernard, denen ich die Adresse von Mohammed, dem Schuhmacher in Douz, der solche Reisen veranstaltet, gegeben hatte, waren 4 Tage mit ihm in der Wüste. Sie waren so begeistert von diesem Erlebnis, dass sie allen davon erzählt haben. Unter anderen auch den beiden Belgiern Albert und Thierry. Jetzt, oh Wunder, kommen diese zwei zu mir und wollen mit Marcus und Maxi in die Wüste. Super!

Ich schildere den beiden die Wüste und das Dromedar-Abenteuer in den allerschönsten Farben ( was ja wirklich auch so ist!) und habe im Handumdrehen 2 Mitreisende gewonnen.

 

Sonntag, 1.April 2007: Sonne, 22°, sehr viel Wind (4 Beaufort).

Wir wollen einen Veloausflug machen. Ich frage Paul 2 Mal ob er Geld eingesteckt habe. 2 Mal kommt die Antwort : ja! Also, dann können wir losfahren. Nach etwa 15 Minuten Velofahrt, wollen wir in einem Lädeli eine Flasche Mineralwasser kaufen. Aber natürlich, wir haben kein Geld dabei! Unser Veloausflug wird sehr viel kürzer als wir uns das vorgestellt hatten und nach einer Stunde sind wir schon wieder zurück. Dafür liegen wir den ganzen Nachmittag wie die Faultiere an Deck der MABUHAY, an der Sonne herum und lesen und schlafen ein wenig.

Zwischendurch rufe ich im 350 km entfernten Douz an und teile dem Schuhmacher Mohammed mit, dass ich jetzt 4 Wüstenwillige beisammen habe und ob die Reise schon am 10. April losgehen könne. Mais oui, das geht in Ordnung, dabei dankt er mir noch tausendmal für meinen Einsatz!

Um 17h sind wir auf der „Escaped“ eingeladen. Gerd hatte nämlich gestern Geburtstag und der wird jetzt gefeiert. Es sind 5 Deutsche da, 1 Franzose und wir 2 Schweizer. Es gibt Rotwein und Marianne verwöhnt uns mit vielen guten Sachen zum essen.

Eine hitzige Diskussion bricht aus, was die „Schweizer„ alles erfunden haben. Paul hat einen schweren Stand, so ganz alleine (ich halte mich da nämlich fein säuberlich raus), aber er verteidigt jede „unserer“ Erfindungen vehemment und fügt kühn noch Erfindungen bei, von denen er keine Ahnung hat, wer sie erfunden hat. Aber lustig ist der Abend auf jeden Fall! Gegen 22h30, als dem Paul keine neuen Erfindungen mehr einfallen, machen wir uns endlich auf den Heimweg zu unserem Steg. Marianne und Gerd es war ein gelungener Abend; merci beaucoup!

 

Montag, 2.April 2007: Die ganze Nacht sehr viel Wind, am Tag 20°, total bewölkt, sehr viel Wind.

Heute beginnt in Tunesien die Schule wieder, nach 2 Wochen Ferien. Jetzt werden die Busse wieder gestossen voll sein.

Peter und Paul sind mit unseren Velos nach Hammamet gefahren (gegen den Wind!). Sie brauchen wieder mal irgendwelches Material...

Die beiden Belgier, Albert und Thierry kommen zu mir. Ich muss wegen dem Wüstentrip ein Fax nach Douz senden, mit den Namen, Geburtsdaten und Passnummern der 4 Reiseteilnehmer. Von der Capitaneria aus, können wir das Fax erledigen. Von hier gehen wir direkt zum Autovermieter um für sechs Tage ein Auto zu mieten. Der Autovermieter Monsieur Bechir erinnert sich sehr gut an mich und grinst über alle Backen.

Auf seinem Schreibtisch steht ein Kalender und als ich mich überzeugen will, die richtigen Daten für die Automiete angegeben zu haben, traue ich meinen Augen nicht! Da steht doch tatsächlich ein Kalender mit 2 mal dem 13. April drauf! Das glaube ich ja nicht! Ich mache die Belgier und Herrn Bechir darauf aufmerksam und die wollen es auch nicht glauben, der 14. April fehlt einfach! Gibt es so etwas wirklich? Also, wir mieten das Auto vom 8. April bis zum ersten 13. April.

Auf dem Rückweg gehen wir noch beim Bravo-Laden vorbei. Die Belgier kaufen Brot und ich einen Karton mit 30 Eiern. Auf der MABUHAY stelle ich fest, dass eins der Eier kaputt ist und fürchterlich stiiiiinkt... puhhh!!! Paul wäscht die anderen 29 Eier draussen auf dem Steg mit dem Wasserschlauch.

 

Dienstag, 3.April 2007: Meine kleine Schwester Jolanda hat heute Geburtstag. Liebe Grüsse nach Zunzgen!

Hier im Hafen hat Anne von der „sail away“ auch Geburtstag. Paul und ich pflücken für sie einen bunten Blumenstrauss auf der Wiese.

Bis gegen 16h45 ist es sonnig bis leicht bewölkt und leicht windig, etwa 20°. dann wieder grosses Schütten, etwa eine ½ Stunde lang. Jupiiii... kein „tropf, tropf, tropf!“im Schiff.

 

Mittwoch, 4.April 2007: Am Abend sind wir bei den beiden Schweizern Theres und Peter aus Lausen, auf der „Gitanilla“ zu einem Fondue eingeladen. Das ist echt toll so ein Fondue: mmm! Und besonders toll ist es auch, wieder mal Schweizerdeutsch (und erst noch Baselbieterisch) sprechen zu können, ohne sich fast die Zunge zu verrenken, um korrektes Hochdeutsch hervorzubringen!

Das Fondue ist super, das Dessert sehr mmm, aber kalorienreich! Der Kaffee Lutz ist exquisit, die Gespräche interessant und die Musik wunderschön.

Danggschön villmoll Theres und Peter!

 

Donnerstag, 5.April 2007: bewölkt, etwa 18°. Mit Werner von der „sail away“ gehe ich als Dolmetscher zum Zoll, um das Schiff vom Zollverschluss (Immobilisation) abzumelden, damit man sich mit dem Schiff wieder frei bewegen darf. Später bin ich bei Gerdi und Peter auf der „Dogeta“ als Übersetzer wegen dem neuen Segel. Endlich passt das Segel und wir können es mit einer Flasche Rotwein einweihen.

Mit zwei Eierfärbetabletten von Gerdi färbe ich Ostereier ein. Die Blauen sind in Ordnung, aber die Gelben sind unakzeptabel Sie sehen noch genau so weiss aus wie vorher. Das Gelb färbt überhaupt nicht. Jetzt wird Paul’s und meine Fantasie gefordert und wir verzieren die weissen Eier mit Farbstiften, Not macht erfinderisch.

In Tunesien wird keine Ostern gefeiert und folglich auch keine Ostereier gefärbt, man findet hier keine Eierfarben.

 

Kar-Freitag, 6.April 2007: um 11h fahren wir mit Werner und Anne und ihrem Schiff „sail away“ raus in die Bucht vor Hammamet. Die Behörden im Hafen tun saukompliziert! Wir müssen bei der Capitaneria festmachen und zur Garde Nationale. Die ganze Crew wird aufgeschrieben und die wollen wissen warum wir rausfahren wollen. Obwol Werner das alles schon eine halbe Stunde vorher ganz genau gemeldet hatte.

Draussen ankern wir im etwa 8m tiefen Wasser und Werner und Paul ziehen sich die Tauchklamotten an und tauchen um 12h20 ab (diesen Grund haben wir der Garde Nationale nicht verraten!). Die beiden Skipper putzen das ganze Unterwasserschiff inklusive der Schraube und tauchen nach 50 Minuten wieder auf, kaputt aber zufrieden. Das Wasser ist 16° kalt und die zwei schlottern ganz zünftig. Aber ein gutes Mittagessen mit Bratkartoffeln, Speck, Spiegeleiern, Salat und heissem Tee wärmt die Taucher wieder auf.

Nach dem Essen segeln wir einfach nur so noch ein wenig auf dem Meer herum. Die Sonne ist herrlich warm und der Wind ideal. Sehr schön! Zurück im Hafen bewirtet uns Anne mit Quarktorte (Käsekuchen) und Kaffee.

Auf der MABUHAY erwartet uns dann eine schöne Überraschung. Der Osterhase war da und hat ein wunderschönes Osternestli für Jessica gebracht. Die Kleine wird am Sonntag schön staunen, dass der Osterhase sogar den Weg auf Segelschiffe findet.

Ganz, ganz lieben Dank an die Crew der „Gitanilla“!

 

Paul hat sich ein Stück eines Schneidezahnes abgebrochen.

 

Oster-Samstag, 7.April 2007: Herrliches Sonnenwetter, 22°.

Wir putzen und räumen auf, ich backe Kuchen und Muffins. Ich lasse schon wieder einen Kuchen verbrennen, der sieht jetzt aus wie ein Kohlenbrikett! Aber Paul findet, das sei nicht so schlimm, den könne man noch retten. Es ist sein Lieblingskuchen. Ob ich den Gasbackofen jemals in den Griff bekommen werde???

Am Radio wird heute das Weihnachtslied „Jingel Bell“ gespielt. Haben wir etwas verwechselt oder sind die Tunesier irgendwie verkehrt dran?

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