Dienstag, 20.Februar 2007: Abschied
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in Nabeul

Dienstag, 20.Februar 2007: Mit dem öffentlichen Bus fahren wir alle vier nach Nabeul, etwa 28 km nördlich von Hammamet Yasmine. Paul und ich sitzen zuhinterst im Bus. Neben mir sitzt ein junger Mann, den ich eigentlich gar nicht beachte. Plötzlich halten wir uns beide die Nasen zu und mein Sitznachbar meint trocken auf deutsch: “Der hat wohl im Klo gebadet!“ Und recht hat er! Vor uns steht ein junger Mann, ist fleissig mit telefonieren beschäftigt und stinkt ganz elend, bähhhh! Und so lernen wir Thomas Fuchs (28 Jahre alt), aus Bonn kennen. Er fragt mich über Nabeul aus, was es denn da besonderes zu sehen gäbe? Ich erzähle ihm bereitwillig was ich weiss.

Thomas ist nur 1 Woche in Hammamet Yasmine in den Ferien und wohnt im Hotel Lella Baya. Im weiteren Gespräch finden wir heraus, dass er Informatiker ist und mit Computern draus kommt. Au, das hat Paul aber gehört! Er fragt Thomas, ob er mal zu uns aufs Schiff kommen könnte, wir hätten da ein Problem mit dem Wetterfax und Navtex. Ja, klar, das würde er doch gerne machen! Also wir vereinbaren, uns am Abend zu treffen.

Wir vier machen einen Rundgang durch die Medina von Nabeul, wobei wir beim Hinweg die Touristenstrasse nehmen und für den Rückweg durch die Hintergassen laufen, das ist viel interessanter! Zum Mittagessen, im oberen Stock einer Bruzzelbude, essen wir feine Sandwiches mit gebratenem Hühnerfleisch oder Merguez und ganz vielen gebratenen frischen Zwiebeln, mmmm...

Den Kaffee trinken wir im Restaurant gegenüber auf einer Dachterrasse, bei den blauen Sonnenschirmen. Hier bekommen wir den absolut grauslichsten Cappucino den ich je getrunken habe! Pfui Teufel!!! Seit wir in Tunesien sind, seit dem 22. September 2006, haben wir noch nie so einen scheusslichen Kaffee gekriegt. Und teuer ist er erst noch!

Nachdem wir aus Nabeul zurück sind, montiert Paul mit Unterstützung von Heinz die neue

Antenne für den Wetterfax. Scheinbar war die erste (neue) Antenne defekt. Wir haben das Furuno-Wetterfax-Gerät seit Weihnachten 2005 (neu gekauft) und bis heute noch keine einzige noch so kleine Wettermeldung oder Navigationsmeldung erhalten...

Wie abgesprochen, kommt Thomas am späteren Nachmittag zu uns an Bord. Sofort macht er sich an die Neuprogrammierung des Gerätes. Er telefoniert sogar mit Thomas Plüschau von der Verkaufsfirma in Deutschland, und löchert den mit tausend Fragen.

Die neue Antenne scheint in Ordnung zu sein, es kommen Signale rein, wow, wir freuen uns mächtig, das ist doch schon ein grosser Fortschritt!!!

Das muss sofort gefeiert werden! Wir marschieren alle fünf zu Thomas ins Hotel Lella Baya. Nachdem wir das tolle Zimmer von Thomas begutachten durften (das ist schon etwas anderes, als die Zimmer die wir im Süden Tunesiens hatten!), spendiert Paul eine Runde grosse Biere

Mittwoch, 21.Februar 2007: Paul bleibt an Bord, er wartet auf Thomas, der kommt nochmals wegen dem Wetterfax. Edith, Heinz und ich fahren per Taxi nach Hammamet. Der Taxifahrer macht uns von sich aus einen so guten Preis, dass wir einfach zugreifen müssen. Wir haben in Hammamet einiges zu erledigen. Unser tunesisches Handy muss dringend mit neuem Guthaben aufgeladen werden und die Flüge von Edith und Heinz müssen unbedingt rückbestätigt werden.

Im Gewürzladen kaufen wir viele Datteln, Nüsse und Gewürze ein. In der Metzgerei hockt der Chef hinter dem Ladentisch und schmaucht genüsslich eine Chicha (Wasserpfeife), man stelle sich dies einmal bei uns vor!!! Einen Finger hat er auch verbunden, hat wohl beim Knochenzerhacken nicht aufgepasst? Er lässt seine Chicha einen Moment stehen und bedient uns freundlich.

Mit dem Bus gehts zurück zum Schiff und da werden wir positiv überrascht. Endlich, endlich haben wir Navigationsmeldungen über das Navtex-Gerät empfangen, halleluja!!!

Aber Wetter über den Wetterfax ist weit und breit keines zu sehen, weder schönes noch schlechtes! Sind wir hier tätsächlich in einem Wetterfunkloch? Das sagt man uns nämlich seit Südfrankreich dauernd.

Das Abendessen nehmen wir im Hotel Lella Baya ein. Da können sich auch Leute die nicht dort wohnen, für 15 Dinar = 14.25 Fr. = 9.75 Euro, am Büffet die Bäuche voll schlagen.

 

Abschieds-Abendessen im Hotel Lella Baya

Donnerstag, 22.Februar 2007: Eigentlich wollten wir heute eine kleine Segeltour machen, aber das Wetter ist schlecht. Es ist bewölkt, windig und ist kalt, ausserdem regnet es zeitweise.

Also machen wir am Nachmittag einen Spaziergang in die neue Medina von Hammamet Yasmine, zum Teppichladen von Abdul. Abdul hat 7 Jahre in Bern gewohnt und spricht mit uns Scheizerdeutsch. Er erkennt Paul und mich sofort wieder und spendiert uns allen einen Tee in seinem Teppichgeschäft. Auf dem Rückweg schauen wir uns noch die einzige Kunsteisbahn von Tunesien an. Sie befindet sich direkt über dem Supermarkt.

Nach einem plötzlichen Stromausfall auf dem Schiff, will unser Computer nicht mehr, er streikt. Wir suchen Thomas Fuchs und finden ihn vor dem Hotel Lella Baya. Er kommt sofort mit zur MABUHAY und findet, wir müssten am Computer den Arbeitsspeicher wechseln, der sei defekt.

Heinz, Thomas und Paul fahren per Taxi nach Hammamet zu 4 verschiedenen Computershops um so einen Arbeitsspeicher zu suchen. Zwei Shops versprechen, sich zu informieren und sich dann morgen telefonisch bei uns zu melden. Gut, das ist super, danke vielmals!

Bauarbeiten in Hammamet

Freitag, 23.Februar 2007: Mit dem Bus fahren wir nach Hammamet und von dort mit einem anderen Bus nach Tunis. Die Fahrt dauert etwa 1 Stunde, es sind ca. 70 km.

Unterwegs staunen wir wieder über die Blumenpracht an Strassenrändern und Wiesen.

Die blühenden, rosaroten Mandelbäume sehen prachtvoll aus.

Man glaubt es nicht, aber kurz vor Tunis trabt doch tatsächlich ein Pferd mit seinem Reiter auf der Autobahn der Hauptstadt zu.

An der Busendstation werden wir gleich von einem Taxichauffeur angesprochen. Er will uns für 10 Dinar zu unserem Hotel bringen. Am Schluss einigen wir uns auf 4 Dinar.

Von unserem Hotel ist besonders Edith nicht sehr begeistert. Na ja, es stimmt schon, das Hotel „Medina“ hat schon bessere Tage gesehen, aber dafür ist es total zentral gelegen (direkt bei der Medina) und sehr billig ist es auch.

Das Mittagessen im „Les Arcades“ ist zwar fastfoodmässig, aber sehr gut und preiswert (und das WC ist sauber!).

Wir suchen das Tourismusbüro und finden es nach langem auch endlich. Die 2 Frauen dort sind sehr nett und geben uns einen Stadtplan, um uns besser zurechtzufinden.

Mit dem Zug machen wir einen Abstecher nach La Goulette. Hier befindet sich der grosse Fährhafen von Tunis. Wir hoffen hier etwas Interessantes zu sehen, werden aber enttäuscht. Man kommt nicht mal in die Nähe der Riesenfähren, wenn man kein Ticket dafür hat.

Also wieder zurück in die Stadt Tunis und hier in die Medina mit tausend verwinkelten Gässchen und unendlich vielen winzigen Geschäften. Wir kaufen 500g Bonbons (pass auf Skipper, sonst wird dir wieder schlecht!) und Parfümessenz. Haben wir uns doch wieder überreden lassen!

Wir schlendern so lange durch die Gassen mit Marktständen, bis es dunkel wird und die Händler ihre Waren wegräumen.

Das Abendessen im „Chez Nous“ ist super! Scheinbar haben wir hier eine prima Adresse erwischt, die Leute stehen nämlich Schlange um einen Tisch zu erhalten. Wir werden fast aufgefordert endlich zu bezahlen und zu gehen, indem man uns unauffällig die Rechnung bringt.

warten auf den Bus nach Tunis
mmm...! Gewürst!

Samstag, 24.Februar 2007: Unser Hotel liegt wieder mal direkt neben einer Moschee. Aber diesmal überlisten wir den Muezzin, indem wir schon um 5h00 aufstehen. Wenn er dann um 5h40 schreit, sind wir längst weg!

Wir suchen ein Taxi und der erste Taxifahrer will uns nicht, wir sind 4 Passagiere und er will nur 3 mitnehmen. Gut, dann halt nicht! Der Nächste ist bereit uns alle 4 und sogar das Gepäck zum Flughafen zu bringen. Auf die Frage, was es denn kostet meint er: bezahlt was ihr wollt! Wir geben ihm 5 Dinar und scheinbar ist das genug, er ist nämlich zufrieden mit uns. Um genau 5h30, 2 Stunden vor Abflug der Tunisair-Maschine, stehen wir am Flugplatz. Das Einchecken geht ruckzuck und danach warten wir mit Edith und Heinz noch ca. 1 Stunde bei heisser Schokolade, Kaffee und Croissants im Restaurant.

Aber nun heisst es Abschied nehmen, da hilft alles nichts. Guten Flug und merci vielmals für alles, liebe Gäste!!! Es waren 2 tolle Wochen die wir zusammen verbringen durften.

 

Jetzt ist es 7h00 und es schüttet wie verrückt! Per Taxi suchen wir einen Computerhändler. Wir müssen lange in einem Restaurant warten bis das Geschäft endlich aufmacht und bekommen doch tatsächlich unseren gesuchten Arbeitsspeicher für unseren Laptop. Von den 2 Computershops aus Hammamet, die sich telefonisch bei uns melden wollten, haben wir nätürlich nichts mehr gehört!

Mit der Louage kommen wir gegen 12h30 im Hafen Port Yasmine an. Aber bevor wir noch bis zur MABUHAY kommen, werden wir sofort von den Deutschen Gerdi und Peter abgefangen und zum Kaffee eingeladen. So verbringen wir den ganzen Nachmittag auf der „Dogeta“ anstatt bei uns, aber es ist sehr gemütlich drinnen, während es draussen wieder regnet. Ausserdem lenkt es uns sehr gut von unserer Abschieds-Traurigkeit ab...

in Tunis
am Flugplatz Tunis
Jetzt ist es soweit. Sie fliegen weg...
und wir kehren zur MABUHAY zurück
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