Samstag, 23.12.2023 : Weihnachten auf dem Rhein, Teil 1
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die A-Rosa SENA

Seit wir den BONSAICAMPER am 1.November 2017 gekauft haben, waren wir immer an Weihnachten in Spanien oder Italien unterwegs.

Dieses Jahr machen wir mal etwas ganz anderes. Wir machen eine Flusskreuzfahrt auf dem Rhein.

 

Am Donnerstag (21.12.) nach dem Mittagessen erhalten wir von der A-ROSA Flussschiff GmbH die folgende Nachricht:

 

Wir möchten Sie heute über eine Änderung zur Einschiffung informieren. Es betrübt uns Ihnen mitzuteilen, dass unsere Planungen auf die Durchführung der Einschiffung in Köln aktuell nicht erfüllt werden können. Trotz größter Bemühungen lassen die derzeitig erhöhten Pegelstände auf Teilstrecken des Rheins, bedingt durch ausgiebige Regenfälle und zu geringem Abfluss von vorhandenem Wasser, ein Anlegen der A-ROSA SENA in Köln nicht zu. Daher müssen wir die Einschiffung in Duisburg durchführen.

Selbstverständlich haben wir für Sie Bustransfers von Köln nach Duisburg organisiert. Der Treffpunkt hierfür bleibt regulär der Kölner Hauptbahnhof – Ausgang „Breslauer Platz“. Wir möchten Sie daher bitten, sich bis spätestens 15:45 Uhr am Treffpunkt einzufinden.

 

So ein Mist aber auch!

 

Am Freitag Morgen (22.12.), nach einer stürmischen Nacht Dank Sturmtief «ZOLTAN», erhalten wir von der DEUTSCHEN BAHN AG eine e-mail:


Auf Ihrer Reise von Grenchen nach Köln Hbf am 23. Dez. 2023 gibt es eine Fahrplanänderung:

  • Aufgrund einer Fahrplanänderung kann der Anschluss in Köln Messe/Deutz Gl.11-12 nicht mehr erreicht werden.

Die Zugbindung für Ihre gebuchte Verbindung ist aufgehoben. Dadurch können Sie mit Ihrem Ticket auch andere Fernverkehrszüge der Deutschen Bahn (z.B. ICE/IC/EC) sowie Nahverkehrszüge und S-Bahnen nutzen.

 

Nochmals Mist aber auch!

 

Und am Freitag Nachmittag haben wir immer noch keine Unterlagen vom Reisebüro e-hoi in Herisau (Schweiz) erhalten. Ich versuche wieder einmal dort anzurufen, komme aber nicht durch. Also fahren wir morgen halt einfach OHNE UNTERLAGEN nach Köln.

die geplante Route unserer Flussreise vom 23.12. - 30.12.2023

Samstag, 23. Dezember 2023: Pieterlen - Köln – Duisburg (ca. 630km)

Es ist 7h25 als uns Martin mit seinem Auto abholt und uns zum Bahnhof von Solothurn bringt. Um 8h01 fährt unser Zug nach Olten. Merci vielmals lieber Martin !!! Bis Basel klappt alles wunderbar. Aber hier kommen wir in ziemlichen Stress. Wir haben genau 5 Minuten Zeit um von Gleis 8 auf Gleis 9 umzusteigen. Das tönt ja eigentlich ganz einfach, aber leider ist das Gleis 9 auf einem anderen Perron. Also müssen wir die von vielen Leuten verstopfte Rolltreppe oder die fast leere Treppe hinaufspeeden und auf der anderen Seite die Treppe zum Gleis 9 wieder hinunter stolpern. Dabei immer im Schlepptau die Koffer.

Der IC-Zug der Deutschen Bahn ist total überfüllt. Die Leute kämpfen um einen Sitzplatz. Wir nicht, wir haben zum Glück reservierte Plätze. Die Menschen stehen wie die Sardinen in den Gängen, so dass überhaupt kein Durchkommen mehr ist. Unterwegs wird gemeldet, dass unser Zug NICHT in Mannheim hält, wegen VANDALISMUS! Dort wurden in der Nähe des Bahnhofs, genau auf unserer Strecke, 2.5km Kupferkabel geklaut! Wir hätten in Mannheim umsteigen sollen nach Köln. Also müssen wir schon in Karlsruhe aussteigen, um einen Zug nach Köln zu erwischen. Um 11h steigen wir in den IC-200 und müssen die ersten ca. 30 Minuten stehen. Natürlich haben wir in diesem Zug KEINE reservierten Sitzplätze mehr! Erst beim nächsten Halt steigen viele Leute aus und wir finden (getrennte) Sitzplätze. Irgendwann wird gemeldet, dass es zwischen Köln und Düsseldorf einen «Medizinischen Notfall» (Suizid), auf der Strecke gab und somit dieser Zug nicht in Köln /Messe hält, sondern direkt bis zum Kölner Hauptbahnhof durchfährt. Und wir haben ja noch Glück, so müssen wir einmal weniger umsteigen und kommen nur 30 Minuten später als geplant um 13h30 in Köln an. Auf der Strecke Basel-Karlsruhe haben wir uns sehr angeregt mit unseren Deutschen Mitreisenden unterhalten und alle finden die Deutsche Bahn «nur schrecklich»!

Ja, und mein so sorgfältig ausgetüftelter und ausgedruckter Fahrplan für diese Reise war somit total für die Katze!

Und jetzt brauchen wir eine Stärkung. In einer Bahnhofs-Kneipe essen wir je eine Gulaschsuppe mit einem Brötchen und zu diesem Menü gehören 3 Getränke für jeden! Ein kleines Kölsch (2dl), ein grosses Kölsch (4dl) und ein Kräuterschnaps.

Nachdem wir 2½ Stunden am Bahnhof Köln gewartet haben finden wir die Gruppe mit den Leuten, die mit uns auf das A-ROSA SENA Schiff wollen. Hier lernen wir das Ehepaar Barbara (Deutsche) und Jörgen (Däne) kennen. Mit einem Car werden wir die ca. 75km weiter bis nach Duisburg gekarrt, weil das Schiff ja wegen Hochwasser des Rheins in Köln nicht anlegen kann. Es ist Punkt 17h als wir beim Schiff ankommen. Beim Empfang erhält jede Frau eine wunderschöne rote Rose. Danach beziehen wir sofort unsere Kabine Nr. 352.

Die A-ROSA SENA ist erst ein Jahr alt und wunderschön. Wir sind 254 Gäste und 73 Crewmitglieder aus 12 Nationen an Bord.

Nach dem Büffet-Abendessen, was wir als gut, aber eher unübersichtlich finden, stellt sich der Kapitän und ein Teil seiner Crew vor. Danach gibt es sehr schöne, aber viel zu laute Musik (vom Band) und einige unermüdliche tanzen dazu. Wir trinken einen schönen Drink, unterhalten uns mit den anderen Gästen und fallen danach ziemlich k.o. in unsere Betten. Es war ein aufregender Tag.

Während des Abendessens, ca. um 20h wurden die Motoren gestartet und wir fahren die ganze Nacht hindurch bis nach Amsterdam. Barbara und Jörgen reservieren uns von nun an bei jeder Mahlzeit einen Platz an einem Vierertisch. Das ist sehr angenehm, so müssen wir nicht jedes Mal nach einem freien Platz Ausschau halten und wir sind mit Barbara und Jörgen in netter Gesellschaft.

am Bahnhof in Köln gibt es eine Gulaschsuppe...
... und dazu diese Getränke
vor dem Bahnhof findet eine Demo für Palästina statt
in Duisburg, endlich angekommen

Sonntag, 24. Dezember 2023: Amsterdam

Wir haben einigermassen gut geschlafen. Die anderen Gäste und auch der Kapitän sagen, es sei eine stürmische Nacht gewesen. Wir empfanden das nicht so schlimm, wir haben schon viiiiel schlimmere Stürme erlebt! Um 13h, während des Mittagessens, erreichen wir nach ca. 230 km Amsterdam in Holland. Jetzt dürfen die Leute an Land. Wir zwei bleiben ganz gemütlich an Bord, es regnet und bläst nämlich ziemlich stark. Paul findet: «bei diesem Wetter schickt man keinen Hund hinaus!» Er macht ein Schläfchen und ich schreibe diese Zeilen und erledige Weihnachtspost. Wir haben auf dem Schiff WLAN-Verbindung.

 

Unser Schiff, die A-ROSA SENA ist ein wunderschönes Schiff.

Baujahr und Werft: 2021/2022 In den Niederlanden

Gäste: Max. 280

Crew: heute 78

Länge / Breite: 135m / 17,70m

Geschwindigkeit: max 24km/h

Antrieb: dreimal 800kW / insgesamt 3218 PS

Flagge: Schweiz

Höhe: 5 Decks

Fahrtgebiet: Köln, Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen, Köln

 

Um 16h kommt der Nikolaus in die Lounge. Für uns ist die Sache ein wenig fragwürdig. Von den 20 Kindern bekommen einige ganze Berge von Geschenken (Eltern) und andere gar nichts. Der Nikolaus ist schon wieder weg, als ihm in den Sinn kommt, dass er noch einen Sack voll Geschenke für die Kinder hat, und er kommt nochmals zurück. Nun gibt es für jedes Kind ein kleines Geschenk (alle gleich) von der Firma A-ROSA. Abends gibt es ein sehr feines Essen und danach in der Lounge Discomusik. Leider wieder viiiiel zu laut. Um 22h sind wir in unserer Kabine und schauen uns im Fernsehen die «Feuerzangenbowle» mit Heinz Rühmann an.

in der Lounge
der Nikolaus ist da!
jede Frau hat eine schöne Rose erhalten
und jeder Gast erhält so einen Nikolaus in der Kabine
auf dem Bildschirm in der Kabine
in Amsterdam legen wir mit Blick auf den Bahnhof an

Montag, 25. Dezember 2023: Amsterdam

Nach dem Frühstück machen Paul und ich uns ganz alleine zu Fuss auf den Weg in die Stadt Amsterdam. Das Wetter ist heute sehr viel angenehmer als gestern. Es ist zwar sehr bewölkt, 12-14°, aber es regnet und bläst wenigstens nicht mehr so wie gestern. Vom Bahnhof aus schlendern wir durch die Altstadt und durch das Chinesenviertel, bewundern die schönen alten Häuser trinken irgendwo eine sehr gute heisse Schokolade, staunen über den Müll in einigen Grachten und sind zum Mittagessen um 12h30 wieder zurück auf dem Schiff. Während des Essens schaut sogar kurz die Sonne hervor.

Die «Tea Time» (Zvieri) lassen wir aus. Es gäbe Glühwein und frisch gebackene Waffeln.

Zum Gala-Buffet am Abend gibt es Entenbraten und alles was dazugehört. Danach Weihnachtsparty in der Lounge. Um 23 h legen wir ab und fahren los nach Rotterdam.

Amsterdam, die grösste Stadt der Niederlande mit ca. 1,2 Millionen Einwohnern (inkl. Vororte).
der Bahnhof von Amsterdam
in Amsterdam
wir sind in Rotterdam, "Manhattan an der Maas"

Dienstag, 26. Dezember 2023: Rotterdam

Morgens gegen 8h kommen wir nach ca. 100km Fahrt in Rotterdam an. Das Schiff fährt so ruhig, dass man nicht merkt, dass es überhaupt fährt. Für mich beginnt ein eher schlechter Tag. Schon um 04 h geht es los. Ich vermute eine Magen-Darmverstimmung. Noch vor dem Frühstück ist das ganze schöne Weihnachtsabendessen wieder draussen. Zum Frühstück trinke ich einen Pfefferminz-Tee. Trotzdem laufen Paul und ich der Maas (Fluss) entlang, bis zur Erasmusbrücke. Dort trinken wir d.h. ich, wieder Pfefferminz-Tee und kehren nach ca, 2½ Stunden wieder zum Schiff zurück. Es weht ein eisiger, sehr unangenehmer Wind. Der Morgen war sonnig mit blauem Himmel, aber um die Mittagszeit ist es schon wieder total bewölkt. Rotterdam ist eine sehr moderne Riesenstadt mit enorm vielen (Hoch)-Häusern. Den Nachmittag verbringen wir an Bord. Ich lege mich ins Bett, vermutlich habe ich ein wenig Fieber. Paul geht alleine zum Mittag- und Abendessen. Erst am Abend rapple ich mich auf und begleite Paul in die Lounge um das Konzert des Sängers Jefrey Staten zu hören. Er hat eine sehr tolle Stimme. Um 23h legt unser Schiff ab, um ca. 20 km weiter nach Dordrecht zu schippern.

Rotterdam ist eine sehr moderne Stadt, Architekturhauptstadt der Niederlande, im 2. Weltkrieg wurde die Stadt schwer bombardiert, in der Nachkriegszeit wurde Rotterdam teilweise neu aufgebaut, heute junge, lebendige und kulturell orientierte Metropole
die Erasmusbrücke in Rotterdam: Konstruktion: Schrägseilbrücke, Klappbrücke / Gesamtlänge: 802 m / Breite: 33,80 m / Längste Stützweite: 278 m / Höhe:139 m / Lichte Höhe: 12,5 m / Baukosten: 165 Mio. Euro / Baubeginn: 1994 / Fertigstellung: 1996 / Eröffnungdurch Königin Beatrx: 4. September 1996
die Cube Houses
die Cube Houses
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