Freitag, 17.November 2006: In der Wüste
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Freitag, 17.November 2006: Trotzdem ich mir gestern einen Nerv im Rücken eingeklemmt habe, fahren wir mit dem Bus in die Stadt Hammamet, Wäsche abholen. Auf der Strasse vor der Wäscherei, vereinbare ich telefonisch, per Handy eine 4-tägige Wüstensafari mit Kamelen. Paul und ich feilschen abwechselnd am Handy mit Mohamed im 346 km entfernten Douz um den Preis.
Am nächsten Dienstag, um 16h00 werden wir zu viert dort erwartet. Die Anreise
organisieren wir selber.

Samstag, 18.November 2006: Es ist wieder Kurzehosenwetter (24°) und wir  fahren per Velo nach Bir Bouregba, zum Bahnhof, Billette besorgen für die Bahnfahrt nach Gabes. Ist halt doch eine tolle Sache, so ein Velo, gut habe ich meines noch nicht weggeschmissen!
Der Bahnhof Bir Bouregba, etwa 8 km vom Hafen entfernt, ist nur per Esel oder per Taxi erreichbar, oder eben per Stahlross.
Von 15h00 bis 21h45 hocken wir im Schiff "Dogeta" bei den Deutschen Gerdi und Peter. Wir haben Kuchen besorgt und Gerdi kocht Kaffee dazu. Die beiden wollen uns auf unserem Wüstentripp begleiten. Weil wir so viel zu besprechen haben, wird noch eine Flasche Wein aufgemacht und bis am Schluss gibt es sogar ein spontanes Abendessen mit herrlichem, von Gerdi selbstgebackenem Brot.

Sonntag, 19.November 2006: Paul hat gestern per e Mail einen Auftrag von Peter aus Lausen, (Kanton Baselland, Schweiz) bekommen. Er soll beim Segelschiff "Gitanilla" etwas messen gehen. Das Schiff liegt ganz am anderen Ende des Hafens. Paul fährt mit dem Velo da rüber, kommt aber nicht aufs Schiff, es ist zu weit weg vom Steg angebunden. Er versucht es nochmals, diesmal per Gummiboot. Er rudert quer durch den Hafen und will auf die "Gitanilla". Diesmal verwehrt ihm ein Hafenwächter den Weg. Er will genau wissen, was Paul hier macht und von welchem Schíff er kommt. Eigentlich ein gutes Zeichen, passen die Wächter also doch gut auf die Schiffe auf! Paul kann seinen Auftrag gewissenhaft ausführen und per SMS wird das genaue Mass in die Schweiz übermittelt.
Wir sind bei den Deutschen Ungaren Elisabeth und Georg auf der "Biggi". Auch hier ergibt sich eine spontane Einladung zum Mittagessen. Es gibt Reis und Wildschwein Ragout.

Montag, 20.November 2006: Der Polstermacher und der Segelmacher kommen und ich bin fast den ganzen Tag beschäftigt, bei den Deutschen, bei den Ungaren und bei den Holländern zu dolmetschen. Dazwischen packe ich warme Sachen für die Übernachtung in der Wüste ein.
Am Abend machen Gerdi, Peter, Paul und ich einen Spaziergang um für morgen um 06h00 ein Taxi zu organisieren, das uns zum Bahnhof Bir Bouregba bringt. Unser Zug fährt um 06h52. Wir fragen diverse Taxifahrer und alle sagen uns, das sei überhaupt kein Problem, sie hätten 24 Stunden Dienst, mit 3 Fahrern pro Taxi, und sie seien rund um die Uhr anwesend. Einer, sein Taxi hat die Nummer 0023, verspricht uns, uns morgen früh um 06h00 hier im Hafen abzuholen. Schön, dann können wir ja beruhigt ins Bett gehen!

Dienstag, 21.November 2006: Wir sind alle 4 rechtzeitig aufgewacht und die Reise kann losgehen. Das Taxi Nummer 0023 ist natürlich nicht da! Wir tragen unser Gepäck bis zum 1. Kreisel, um die Taxis besser sehen zu können. Weit und breit kein Taxi! Wir schleppen das Gepäck zum 2. Kreisel. Hier müssen die Taxis vorbeikommen! Und sie kommen auch, aber in die falsche Richtung. Bei Paul kommt Panik auf!!! Er sieht unseren Zug schon vorbeidonnern. Wir anderen 3 behalten die Nerven und träppeln nur ein wenig unruhig herum. Endlich erbarmt sich ein Taxifahrer unserer und nimmt uns mit. Jetzt sind wir viel zu früh am Bahnhof und müssen noch 25 Minuten in der Kälte warten!

Wir haben Comfortklasse gebucht und mussten dafür eine Reservationsgebühr bezahlen. Die Sitze sind aber nicht reserviert, Paul und Peter müssen am Anfang stehen, bis sich die Leute ein wenig verteilt haben. Irgendwann essen wir unser Znüni. Frisches, von Gerdi wieder selbstgebackenes Brot und Käse. Paul und Gerdi schmieren uns die Brote an der Kaffeebar des Zuges, mit den Schweizer Taschenmessern. Das Gebiet zwischen Hammamet und Gabes heisst "Sahel".  Das bedeutet nicht "Wüste", wie ich immer meinte, sondern "Küste". Die Strecke ist 308 km lang und ist auf beiden Seiten der Bahngeleise mit Olivenbäumen bepflanzt. Schnurgerade in Reih und Glied stehen sie da, soweit das Auge reicht. Tunesien hat 30 Millionen Olivenbäume!!! Aber wer die alle gezählt hat, weiss ich nicht. Bei Sfax sehen wir vom Zug aus grosse Salzberge, die aus dem Meerwasser gewonnen wurden. Um 12h03, nach 5 Stunden und 11 Minuten Bahnfahrt, kommen wir in Gabes an. Jetzt suchen wir den Busbahnhof, der zu Fuss viel weiter ist, als wir erwartet hatten. Bevor der Bus abfährt, kaufen wir 1 Kilo Datteln und 4 süsse Brötchen, die Paul dann im Bus liegen lässt (nur die Brötchen, vergessen)! Um 13h00 fährt unser Bus nach Kebili. Nach 2 Stunden Busfahrt (113 km) steigen wir um in eine Louage die uns nach Douz (30 km) bringt, wo wir von Mohamed, unserem Führer, schon erwartet werden.
Bei einem Tee eröffnet uns Mohamed, dass er pro Person 10 Dinar mehr für die Wüstenreise haben müsse. Wir sind überrascht und sagen ihm, dass wir ihm die 10 Dinar mehr am Schluss bezahlen würden, wenn wir mit der Reise zufrieden waren.  Mohamed ist verheiratet und ist Vater von 4 Knaben.
Per Taxi gehts jetzt zum Hotel 20. März, im Zentrum der Stadt. Die Zimmer sind sehr spartanisch eingerichtet, aber wir wollen hier ja nur eine Nacht bleiben. Wir schauen uns die kleine Stadt Douz an und erkunden den Dattelhain. Überall hängen reife Datteln unter gelben Plastiktüchern.  Diese Tücher sollen die Datteln vor Staub und Feuchtigkeit schützen. Im ganzen Ort werden Datteln verkauft, sogar die Coiffeure haben ein Gestell mit den süssen Früchten vor ihrem Geschäft. Ein älterer Schuhmacher zeigt uns, wie er von Hand Schuhe näht. Er erklärt uns, dass das Oberleder aus "Muuuhhh" besteht, das Innenleder aus "Määäähhh" und die Sohle aus "Brrrr..." (Kamel)
Um 19h00 treffen wir uns wieder mit Mohamed zum Abendessen in einem einheimischen Restaurant. Danach gibt es im Teehaus noch einen Tee oder Kaffee und anschliessend wollen die müden Touristen schon ins Bett, (um 21h00) es war schliesslich ein langer Tag.
Ich schlafe sehr schlecht, mein Kofpkissen ist hart wie ein Stein! Gegen Mitternacht kommt mir endlich in den Sinn, dass ich es gegen meine weiche  Fleecejacke austauschen könnte...Vielleicht kann ich ja auch nicht gut schlafen, weil zum ersten mal seit ungefähr 7 Monaten mein Bett nicht schaukelt!

wir warten auf unseren Zug nach Gabes (Paul, Gerdi und Peter)
im Zug, Comfortklasse!
in Gabes müssen wir umsteigen...
... in diesen Bus
unser Hotel in Douz
im Dattelhain

Mittwoch, 22.November 2006: Um 9h00 werden wir von Mohamed, der jetzt im
Wüstenlook erscheint, mit einem Auto abgeholt. Die Fahrt ist kurz, nur etwa 8 km bis vor die Tore der Stadt Douz.
Au, jetzt wird es aber ernst, da warten sie schon auf uns, unsere vierbeinigen Transporter! Alles
Material, das Zelt und die Vorräte sind bereit und müssen nur noch aufgeladen werden. Während Mohamed und die zwei Kamelführer die Kamele beladen, trennt sich Paul schweren Herzens von einer kleinen Tafel Schokolade. Wir schenken sie zwei Kindern die uns neugierig anstaunen. Das Mädchen hat eine Puppe ohne Arme und ohne Beine! Die Schokolade ist ruckzuck aufgerissen und die Alufolie und das Papier fliegen sofort in den Sand, kein Wunder sieht es hier so aus... Aber die Schokolade wird fein säuberlich mit dem kleinen Bruder geteilt.
Bevor es nun endgültig los geht, klärt uns Paul auf, dass es in Afrika überhaupt
keine "Kamele" gibt, die einhöckrigen Nutztiere heissen nämlich hier alle "Dromedare" (Camelus Dromedarius)! Aber mir ist das ziemlich egal, ich finde es tönt doch viel besser wenn ich sage:"Mensch, bin ich ein Kamel!", als wenn ich sage: "Mensch, bin ich ein Dromedar!", oder?
Um 10h00 ist alles, inklusive Peter und mir, auf die Tiere verladen und unsere kleine Karawane setzt sich in Bewegung. Zuvorderst läuft unser Führer Mohamed. Dahinter Mosbah, dem gehören 3 der Kamele, die ihm, aneinander gebunden, folgen. Peter hockt auf dem Leitkamel, ich auf dem Zweiten. Jetzt kommt Munir. Das ist der Neffe von Mohamed und die 3 Kamele die er führt gehören seinem Vater (dem Bruder von Mohamed).  Das Schlusslicht bilden die beiden Fussgänger Gerdi und Paul. Manchmal ist viel gutes Zureden nötig, bis sich das stolze Dromedar, mit den wunderschönen Wimpern, (oft unter Protestgebrüll) hinlegt. Das Reiten auf dem Kamel ist am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig. Besonders wenn das Kamel aufsteht, macht man fast einen Kopfstand, bis das Tier seine zusammengefalteten Beine entfaltet hat. Die armen Viecher haben nämlich an den Hinterbeinen ein Gelenk mehr als üblich.  Auch an den "Passgang" muss man sich zuerst gewöhnen. Beim Reiten wird man nach links und rechts geschaukelt. Das heisst, das linke Vorderbein und das linke Hinterbein werden gemeinsam voran gestellt, dann rechtes Vorder-- und Hinterbein. Ein ungewohntes Geschaukle in schwindelnder Höhe. Aber schon nach kurzer Zeit haben Peter und ich uns daran gewöhnt, es geht viel besser als ich befürchtet hatte, und als Gerdi sieht, wie gut wir das machen, will sie nach 30 Minuten auch aufsteigen und reiten. Um 11h30 gibt es schon die erste grössere Pause. Die Kamele werden von ihren Lasten befreit und dürfen frei in der Steppe herumlaufen um zu fressen. Wir Touristen sammeln ganz schnell einen grossen Berg Holz. Es ist erstaunlich wieviel Holz (d.h. eher Gestrüpp) hier herumliegt. In Sekunden entfachen unsere Führer ein Feuer und Mosbah knetet und bäckt sofort ein tolles Fladenbrot in der Glut. Wir sind skeptisch, ob wir nachher lauter Sand zwischen den Zähnen haben werden? Es gibt einen guten Tunesischen Salat (Gurken, Tomaten, Zwiebeln, Kabis, Äpfel alles ganz fein geschnippelt, Oliven und eine kleine Büchse Thon, Zitronensaft darüber, fertig), dazu wird das noch warme Brot (ohne Sand!) gegessen, und ganz starker schwarzer Tee getrunken.  Zum Dessert bekommt jeder eine Mandarine. Es ist herrlich!!!
Frisch gestärkt geht es um 13h45 weiter, mit einer kleinen Pause, bis um 15h30. Wir laufen durch wunderschöne Dünenlandschaft. Der Himmel ist bewölkt und wir erleben einen kleinen Sandsturm. Wir sind alle auf der rechten Seite total voll Sand, aber schön wars trotzdem.
Zuerst werden immer die Kamele abgeladen. Dann werden ihnen die Vorderbeine zusammengebunden und sie dürfen die ganze Nacht fressen wo sie etwas finden. Jetzt muss Mosbah unser Beduinenzelt flicken. Im Dach hat es einen riesigen Riss!  Aber das geht schnell und die drei Tunesier stellen uns das Zelt in eine geschützte Mulde.  Nachdem wir wieder viel Holz gesammelt haben, bereiten wir unser Nachtlager vor. Mohamed, Mosbah und Munir kochen eine gute Suppe und Couscous mit Gitzifleisch (Zicklein). Wir Touristen gönnen uns einen Schluck (oder auch zwei) Rotwein, den wir selber mitgebracht haben. Das Essen ist wieder super und wir geniessen es sehr. Paul schenkt jedem der Wüstensöhne ein Schweizer Taschenmesser und sie freuen sich darüber wie die Kinder.
Um 21h sind wir bereits in unseren Schlafsäcken, es ist schön warm aber hart! Erst gegen Morgen wird es ein wenig kalt.

sie warten schon auf uns
sie freuen sich über Schokolade
es geht los!
Mosbah bäckt für uns ein Fladenbrot
und am Abend dürfen Peter und Paul auch ein wenig Feuer machen

Donnerstag, 23.November 2006: Um 7h ist Tagwache. Unsere Begleiter sind schon am Brot backen und Frühstück vorbereiten. Aua, alle Knochen tun uns weh und es ist jetzt, um diese Zeit, doch noch empfindlich kühl! Aber ein wunderschöner Sonnenaufgang entschädigt uns sofort wieder. Der Sand rund um unser Zelt ist voller Tierspuren. Es ist unglaublich, was da alles in der Nacht unterwegs ist. Jeder Käfer hinterlässt ein schönes Profil, da hat es ganz winzige Mäusepfötchen und wir sehen sogar Kojotenspuren. Hat Paul also doch recht gehabt: er hat stundenlang versucht, Gerdi über all die fürchterlichen Tiere zu informieren, die es in der Wüste gibt!!!  Zum Frühstück gibt es duftendes, warmes Brot, Butter, Konfitüre, Käsli, Tee und Kaffee.
Die Tunesier schütten sich ganz viel Olivenöl in eine Blechschüssel und jetzt tunken sie das Öl mit dem warmen Brot alle gemeinsam aus einer  Schüssel. 
Heute wird nur von 9h45 --10h40 und von 11h00--13h50 marschiert. Das heisst die Führer, Paul und die Kamele marschieren, Peter und ich reiten und Gerdi wechselt ab. Die Kamele haben ideale Füsse für den sandigen Wüstenboden. Es sind breite und gut gepolsterte Plattfüsse.
Die Wüste ist wunderschön und lebt! Manchmal ist sie steppenartig, mit Grasbüscheln (Halfagras, das die Kamele sehr lieben) und manchmal hat es nur Sand, Sand, Sand, kein bisschen Grünzeug, weit und breit. Wo wir heute Mittagsrast machen, bleiben wir auch über Nacht. Gerdi schnippelt wieder das Gemüse für den Salat und Paul und ich suchen Holz. Sobald das Feuer angezündet wird, ist Paul nicht mehr zu bremsen! Er feuert und feuert wie wahnsinnig. Die Crew muss ihn zurück halten, die wollen das Essen langsam köcheln lassen...
Nach dem Essen machen alle ein wenig Siesta, oder versuchen es. Es hat Millionen von lästigen Fliegen. Kaum ist die Sonne am Morgen aufgegangen sind sie da, bleiben bis zum Sonnenuntergang und nerven uns unheimlich! Von 15h30 –– 17h30 steigen wir vier Touristen auf die Dünen und warten auf den Sonnenuntergang. Es ist einmalig schön, wir können uns nicht satt sehen an den verschiedenen Sandformationen und den Schatten - und Lichteffekten. Manchmal sinken wir bis zu den Knien in den Sand, dann ist der Sand ganz fein und seidenweich, und manchmal ist die Sand--Oberfläche ganz hart. Wir reissen uns von dem schönen Anblick los und kehren zu unserem Lager zurück, wo wir unser Beduinenzelt für die Nacht einrichten.
Zum Abendessen gibt es eine gute Suppe und danach einen prima Erbseneintopf  mit Kartoffeln und Gitzifleisch (Zicklein) drin. Die Tunesier essen wieder alle drei aus einem Topf, heisst es wohl deshalb Eintopf ??
Nach dem Essen holt Mohamed die Trommel raus und unsere Betreuer singen uns ein paar melancholische Tunesische Lieder vor, Mohamed trommelt dazu. . Dann singen Paul und ich ein paar Schweizer Lieder (äh... wie geht jetzt schon wieder die zweite Strophe?). Jetzt kommen Gerdi und Peter mit einigen Deutschen Volksliedern und als Abschluss singen wir alle gemeinsam den "Bruder Jakob". Die Tunesier auf Arabisch, die Deutschen auf Hochdeutsch und wir Schweizer auf Französisch. Es ist enorm schön an diesem riesigen Lagerfeuer. Paul hat dafür gesorgt, das wir nach dem Essen ein richtig tolles Feuer haben, merci Paul, jetzt darfst du nach Herzenslust feuern! Ein Skorpion schleicht sich heimlich an unsere Feuerstelle und wird von Munir (25 jahre alt) umgehend beseitigt.

Heute denke ich besonders viel an zu Hause! Es ist Donnerstagabend und "mein" Frauenchor Pieterlen hat jetzt Singprobe...
Um 21h00 schlüpfen wir in unsere warmen Schlafsäcke.

unser Beduinenzelt
wir laufen auf die Sanddünen
unsere Vorräte
Paul in seinem Element
Abends am Lagerfeuer
im Schlafsack im Beduinenzelt

Freitag, 24.November 2006: Um 7h00 ist Tagwache, mmm...der Duft des
frischgebackenen Fladenbrotes zieht zu unserem Zelt herüber. Wir haben alle
einigermassen gut geschlafen. Aber auaaa... heute kommen zu den Knochenschmerzen noch die Muskelschmerzen dazu!!! Mann, und das machen wir alles freiwillig! Nach dem Frühstück werden alle sechs Kamele wieder zusanmmengesucht. Trotz den zusammengebundenen Vorderbeinen entfernen die sich manchmal doch ganz zünftig von unserem Lagerplatz. Das Aufladen des ganzen Materials ist jedesmal eine grosse Arbeit, und dauert über eine Stunde. Jedes Ding hat seinen Platz und wir staunen immer wieder, wie unsere drei Führer es fertig bringen, alles ordentlich zu verstauen.So ein Dromedar kann bis zu 200 kg Last tragen.
Und jetzt zuoberst noch die zwei Touristen Peter und ich. Auaaa... jetzt merke ich erst mein schmerzendes Hinterteil! Von 9h30 - 10h20 laufen. Pause von 10h20 11h00 beim Brunnen (Brunnen heisst auf Arabisch "Bir") mitten in der Wüste, der mit Solarzellen betrieben wird.
Unsere Dromedare kennen den "Bir" scheinbar, denn sie stellen sich sofort links und rechts auf und saufen sich die Bäuche voll. Ein durstiges Kamel kann auf einmal bis zu 120 Liter Wasser aufnehmen. Dieser Vorrat wird gleichmässig im Gewebe verteilt und reicht, in den kühleren Wintermonaten, für etwa eine Woche.
Von 11h00 –– 12h15 trotten wir weiter durch die Wüste. Während der Wanderung mache ich mir so meine Gedanken über unsere Dromedare und taufe sie gleich alle um. Wer kann sich denn schon die Arabischen Namen merken? Das Leitkamel heisst ab jetzt "Seifenblase". Es hat oft weissen Schaum vor dem Maul und macht damit Seifenblasen. Dann kommt "Plüschöhrli", wegen den schönen Ohren, innen weiss, aussen braun. "Schneewittchen" hat ganz weisse Vorderbeine. In der Zweiten Gruppe sind "Graubein", "Bruno" (weil er so braun ist), und "Brummler".  Brummler ist der Jüngste in der ganzen Gesellschaft und muss vermutlich erst lernen, Lasten zu tragen. Er ist für unser Schlafzelt verantwortlich und jedesmal, wenn er sich hinlegen muss um be-- oder entladen  zu werden, gibt es lautstarken Protest mit grossem Gebrummel!  Es passt ihm überhaupt nicht, für Touristen ein Beduinenzelt in der Gegend herumzutragen.  Aber wenn dann alles aufgeladen ist, ist er sehr friedlich und latscht gemütlich am Schluss der Karawane mit. Mittagsrast mit guter Suppe und Fladenbrot, und Mandarinen. Gerdi geht es heute nicht so gut, sie isst nur zwei Mandarinen.
14h20 --16h05 weiter durch die Wüste bis zum Nachtlagerplatz. Holz sammeln, ich schäle schnell ein paar Kartoffeln und schon bald gibt es eine heisse Suppe und Maccaroni mit Kartoffeln. Mohamed schlägt wieder die Trommel und Mosbah singt mit ihm. Paul fragt irgendwann mal, aus irgendeinem Grund: "und warum?"  Das gefällt den drei Tunesiern so gut, dass sie immer wieder mit dem "und warum?" kommen.
Um 21h00 sind wir auf unseren Matten im Zelt, aber Paul hat vorher wieder mal zünftig eingeheizt am Feuer.

das ist "Plüschöhrli"
der Lagerplatz
es geht weiter, Gerdi und Paul zu Fuss
die Dromedare kennen sich hier aus....
Mohamed schlägt die Trommel

Samstag, 25.November 2006: 7h00 Tagwache. In der Nacht boxe ich Paul, damit er aufhört zu schnarchen. Aber oh je! Es ist gar nicht er, der so sägt, sondern Peter! Sonst habe ich ziemlich gut geschlafen und schön warm gehabt. Mosbah bäckt Fladenbrot. Wir staunen jedesmal wieder, wie er das macht! Gerdi schüttet beim Frühstück Salz statt Zucker in ihren Kaffee, beides ist in leere Mineralwasser- Flaschen abgefüllt!
Um 9h35 Abmarsch, um 11h45 Mittagsrast, dazwischen 25 Minuten Pause. Heute kann ich das Reiten erstmals richtig geniessen. Kein Knochen, kein Muskel tut weh und auch meinem Hintern geht es sehr gut. Aber es hat tausende von Fliegen und besonders bei den Stopps sind die sehr lästig. Auch jetzt beim Tunesischen Salat mit Fladenbrot und Mandarinen, gehen sie uns unheimlich auf die Nerven. Heute haben wir eine lange Mittagspause, erst um 14h25 geht es weiter bis um 17h00, mit einer Pause von 20 Minuten. Kaum sind wir wieder in einer Gegend, wo es Handyempfang gibt, am Rande der Wüste, läuten die Handys der Tunesier ständig, es ist unglaublich... Peter und ich fühlen uns sauwohl auf unseren Kamelen und könnten ewig so weiterreiten. Und den ganzen Tag kommt immer 
wieder das "und warum?"..., und die Frager amüsieren sich köstlich!
Bei Mosbah zu Hause muss Peter absteigen. Mosbah bleibt mit seinen drei Kamelen undeinem Teil der Ausrüstung hier. Ich darf bis 6 km vor Douz weiterreiten, die anderen drei latschen hinterher und klauen unterwegs schon wieder Datteln! Es ist kaum zu glauben! Jetzt muss auch ich absteigen,
Munir geht mit seinen drei Kamelen noch 8 km weiter bis zu sich nach Hause. Wir werden von einem supernigelnagelneuen Toyota Landcruiser abgeholt (das sind Gegensätze!) und Mohamed begleitet uns zu unserem Ho tel 20. März in Douz. Hier geben wir ihm die 10 Dinar die er pro Person noch haben wollte. Er nimmt die 40 Dinar und sagt, er habe gemeint 10 Dinar pro Tag und Person, also 160 Dinar mehr als abgemacht! Wir sind sehr enttäuscht und er sagt, es mache nichts , es sei schon o.k. so. Trotzdem bleibt ein schlechter Nachgeschmack zurück. Es waren wunderschöne vier Tage, schade um diesen Abschluss!!!

Paul ist die ganze Tour zu Fuss gelaufen. Wegen seiner Rückenprobleme und wegen seiner Höhenangst (Schulterhöhe des seiner Höhenangst (Schulterhöhe des Dromedares: 230 bis 250 cm) ist er kein einziges Dromedares: 230 bis 250 cm) ist er kein einziges Mal auf ein Kamel aufgestiegen. Gerdi hat abgewechselt, manchmal ist sie geritten, sehr Mal auf ein Kamel aufgestiegen. Gerdi hat abgewechselt, manchmal ist sie geritten, sehr oft ist sie mit Paul gelaufen. Peter und ich haben die ganze Wüstensafari auf dem Rücken oft ist sie mit Paul gelaufen. Peter und ich haben die ganze Wüstensafari auf dem Rücken der Kamele genossen. Wir wisseder Kamele genossen. Wir wissen nicht wieviele km wir zurückgelegt haben.n nicht wieviele km wir zurückgelegt haben.
Übrigens kostet so ein normales Dromedarkamel zirka 1200 Dinar (etwa 1140.
Übrigens kostet so ein normales Dromedarkamel zirka 1200 Dinar (etwa 1140.--Fr. / 780 Fr. / 780 Euro). Geschlechtsreif ist es ab dem 6. Lebensjahr. Nur alle zwei Jahre kann ein Euro). Geschlechtsreif ist es ab dem 6. Lebensjahr. Nur alle zwei Jahre kann ein Weibchen ein Junges nach einer Tragezeit von Weibchen ein Junges nach einer Tragezeit von 365365--440 Tagen gebähren. Dabei zieht es 440 Tagen gebähren. Dabei zieht es sich von der Herde zurück, um das Junge allein zu gebären.sich von der Herde zurück, um das Junge allein zu gebären.
Etwa nach einem Tag kehrt die Mutter mit dem Jungtier zur Herde zurück. Obwohl das
Etwa nach einem Tag kehrt die Mutter mit dem Jungtier zur Herde zurück. Obwohl das Fohlen etwa ein Jahr lang gesäugt wird, beginnt es fast unmittelbar nach deFohlen etwa ein Jahr lang gesäugt wird, beginnt es fast unmittelbar nach der Geburt, r Geburt, selbst Nahrung aufzunehmen. Im Alter von 2 Monaten ernährt es sich schon zum Teil von selbst Nahrung aufzunehmen. Im Alter von 2 Monaten ernährt es sich schon zum Teil von Pflanzen.Pflanzen.

unsere Wüstenführer
die Wüstentouristen
Siesta
Abschied von den Dromedar-Kamelen
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