
Tunesien
Amtssprache: Arabisch
Hauptstadt: Tunis
Staatsform: Präsidialrepublik
Staatsoberhaupt: Präsident Zine El Abidine BEN ALI
Fläche: 163.610 km²
Einwohnerzahl: 9.974.722
Bevölkerungsdichte: 60 Einwohner pro km²
Unabhängigkeit: am 20. März 1956 (von Frankreich), Nationalfeiertag
Währung: Tunesischer Dinar
Zeitzone: MEZ (UTC +1)
Kfz-Kennzeichen: TN
Internet-TLD: tn
Vorwahl: +216
Bildungssprache: Französisch
Arbeitslosigkeit: 14,3 %
Alphabetisierungsrate: 81% m, 61% w
Mittlere Lebenserwartung: 73 Jahre
Tunesien
Die Tunesische Republik, kurz Tunesien, ist ein Staat in Nordafrika, der am Mittelmeer liegt. Es ist ein Land des Maghreb, wie auch Marokko, Mauretanien, Algerien und Libyen. Seine Hauptstadt ist Tunis, welche im Norden des Landes liegt.
Tunis
Tunis, ist die Hauptstadt Tunesiens und hat ca. 985'000 Einwohner, der Grossraum Tunis hat ca. 2 Mio. Einwohner.
Politik
Einkammerparlament mit 182 Mitgliedern, die alle 5 Jahre gewählt werden. Es gibt verschiedene beratende Körperschaften: Staatsrat, Sozial- und Wirtschaftsrat, Konstitutionsrat und den höheren islamischen Rat.
Das Land ist in 24 Gouvernorate gegliedert.
Präsident Zine el-Abidine Ben Ali
Zine El Abidine Ben Ali (arabisch: زين العابدين بن علي) (am 3. September 1936 in Sousse geboren) ist seit 1987 Präsident des nordafrikanischen Staates Tunesien
Ben Ali machte zunächst Karriere beim Militär, bevor er 1978 von Habib Bourguiba als Sicherheitschef in die Regierung berufen wurde. Seit 1984 war Ben Ali Innenminister und begann mit der Bekämpfung der fundamentalistischen Islamisten in Tunesien. Im Oktober 1987 kam er durch einen Putsch an die Regierung, indem der mittlerweile verstorbene Bourguiba von einem Arzt für senil erklärt wurde.
Nach der Absetzung Bourguibas übernahm Ben Ali am 7. November 1987 das Amt des Staatspräsidenten. Die Politik der Regierung bleibt auch weiterhin am Westen orientiert. Gleichzeitig setzt sich Ben Ali für einen einheitlichen Wirtschaftsraum im Maghreb ein. Er wurde seitdem bei Wahlen, die nach Ansicht zahlreicher Beobachter den Anforderungen wirklich demokratischer Wahlen nicht genügen, in seinem Amt bestätigt. Zwar kam es zu einer teilweisen Demokratisierung des Wahlrechts, doch blieben Teile der Opposition, u.a. die islamischen Fundamentalisten, weiterhin von den Wahlen ausgeschlossen. 2002 ließ Ben Ali die Verfassung ändern, um seine Regierung über 2004 hinaus verlängern zu können. In der Wahlfarce im Oktober 2004 erzielte er angeblich 95% (offizielle Angaben)
Tunesischer Dinar
Der Tunesische Dinar, Kurzform TND und in Tunesien DT geschrieben, ist die offizielle Währung Tunesiens. Es ist eine Tausenderwährung, das heisst 1 TD (Tunesischer Dinar) = 1000 Millimes. Sein Wert entspricht ca. 0.60 Euro und 0.74 US $, oder 0.95 Sfr. (Oktober 2006). Der Umrechnungskurs wird staatlich geregelt und ist überall gleich. Die Währung ist nicht frei konvertierbar und darf nicht importiert/exportiert werden.
Geographie
Tunesien hat eine ca. 1300km lange Küstenlinie am Mittelmeer.
Es grenzt im Westen mit 965 km an Algerien und im Osten mit 459km an Lybien. Im Inneren sind die Ausläufer des Tell-Atlas/Sahara-Atlas im Norden und Westen sowie die Sahara mit dem Chott El Djerid (Salzsee) im Süden zu erwähnen.
Der höchste Punkt Tunesiens ist 1544 m und der Tiefste liegt bei -17m.
Wirtschaft
Tunesiens Hauptwirtschaftszweig ist der Fremdenverkehr (jährlich rund 4 Mio. Auslandsgäste). Dieser konzentriert sich vor allem auf die Küstenregionen. Bedeutende Touristenorte sind die Regionen um Hammamet und Nabeul sowie die Insel Djerba.
Etwa 50 Prozent der Landesfläche werden für intensive Landwirtschaft genutzt.
Im fruchtbaren Norden wird vor allem Obst, Gemüse und Getreide angebaut, in
Zentraltunesien Datteln und Oliven. Tunesien ist ausserdem reich an Bodenschätzen wie Erdöl, Erdgas, Phosphaten, Eisenerz, Blei, Zink und Salz, die ebenfalls exportiert werden.
Der Süden des Landes mündet in die Wüste Sahara und ist deshalb nach Süden immer weniger bewohnt und wirtschaftlich nutzbar
Bevölkerung
Religion:
Der Islam ist in Tunesien Staatsreligion, die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung sind sunnitische Muslime. Die wenigen Christen sind meist europäischer Abstammung. Auf Djerba leben noch einige muslimische Kharidjiten sowie wenige Juden.
Auf der Halbinsel Djerba steht seit wahrscheinlich über 1.000 Jahren die Synagoge "La Ghriba". Von Anfeindungen und Ausgrenzungen ist quasi nichts bekannt, ein schwerer Schlag war daher der Bombemanschlag auf die Synagoge am 11. April 2002, bei dem 21 Menschen, darunter 14 deutsche Touristen, starben.
Kultur
Tunesien ist bekannt für die große Zahl der erhaltenen römischen Mosaiken. Die bedeutendsten Archäologischen Fundstücke werden im Museum Le Bardo in Tunis aufbewahrt.
Verkehr
Bedeutende Flughäfen: Tunis(TUN) - Monastir(MIR) - Djerba(DJE)
Bedeutende Seehäfen: Tunis - Sousse
Interessantes
In Tunesien ist es gesetzlich vorgeschrieben, den Namen seines Vaters und auch seines Grossvaters mit aufzuführen. Dies muss der Form: "Anis Sohn des Hassan Sohn des Khemaies Al-Gasmi" ("eingedeutscht") genügen. Im Arabischen wäre dies dann: "Anis ben Hassan ben Khemaies Al-Gasmi". Frauen benutzen statt "ben" das Wort "bint" (für Tochter).
Tunesien gilt als recht straff organisierter Polizeistaat. Bei Rundreisen müssen andauernd Meldebescheinigungen mit dem jeweiligen Aufenthaltsort ausgefüllt werden, das Fotografieren von öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Rat- und Krankenhäuser etc. sowie der Staatsflagge ist verboten.
Tunesien ist des weiteren das einzige islamische Land, in dem Frauen Militärdienst leisten müssen (Wehrpflicht seit März 2003).
Tunesien tut vieles, damit sich die Bürger und Besucher sicher fühlen können. In Tunesien ist die Gleichberechtigung der Frauen bei weitem besser gewährleistet als in anderen arabischen Ländern, z. B. Saudi- Arabien.
