Sonntag, 13. August 2006: Elba mit Marcus und Jessica
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Sonntag, 13. August 2006: Wir haben in der Ankerbucht vor Portoferraio übernachtet und werden von einem Mordsgewitter und viel Wind um 8h00 geweckt. Nach dem kurzen aber heftigen Regen wird es wieder sonnig und warm, so wie wir es gerne haben.

In letzter Sekunde, bevor unser Besuch ankommt, kriegen wir wieder mit viel Glück einen Hafenplatz. Der Marinero wollte zuerst gar nichts von uns wissen, aber als ich ihm erklärte, dass wir eine "piccola bambina" (kleines Mädchen) erwarten, fand sich dann doch noch ein Plätzchen für uns.

Marcus und Jessica kommen mit der Fähre Moby Baby um 16h45, mit etwas Verspätung, an. Wir tigern schon seit über einer halben Stunde am Fährenanleger herum! Marcus erzählt uns, dass die kleine Jessi während der ganzen Fahrt sehr, sehr lieb gewesen sei. Nur das Aufstehen um 04h30 habe ihr gar nicht gefallen!

Jessi ist gut ausgerüstet mit 7 ihrer wichtigsten Kuscheltiere. Da sind: der liebste Bär (der arme Kerl, was der alles mitmachen muss!), Fips, der grosse Affe mit dem roten T-Shirt, 1 rosaroter Hase, 1 Ente und schliesslich noch 2 Hündchen. Jessi wird, mitsamt allen ihren Tierlein, in der Bugkabine installiert, wo sie sich offensichtlich sofort sehr wohl fühlt. Marcus wird im Salon untergebracht.

 

(Anmerkung der Red.: Grosi, da war noch ein Schäfchen dabei!!)

 

Wir haben heute schon wieder Weihnachten! Was wir da so alles entgegen nehmen dürfen...

Post von zu Hause, Aromat, Schokolade, Hefe zum Brot backen und wow...4 Cervelas!!! usw., usw...Merci vielmals für alles!

Max und Claudia haben uns einen neuen Kaffeekrug besorgt, super, genau die richtige Grösse, mmm... jetzt gibt es wieder guten Kaffee! Sogar gemahlener Kaffee war dabei, die haben wirklich an alles gedacht!

Marcus bringt von zu Hause viele diverse Ersatzteile, Schrauben, Kabel usw. usw. was der Skipper sonst noch alles so gebrauchen könnte...

die Reisenden sind angekommen
am Abend gibt es Pizza

Montag, 14. August 2006: Wir bleiben noch eine weitere Nacht im Hafen, jetzt wo wir einen der begehrten Liegeplätze haben. Wir versorgen das Auto von Marcus für die nächsten 10 Tage und machen einen Grosseinkauf im Coop.

Gegen Abend gehen wir zum Strand ein wenig baden. Der Bär und das Grosi

(Grossmutter) dürfen auch mit, verkündet Jessica. Am winzigen Kieselstrand liegen die Leute wie die Sardinen nebeneinander. Wir quetschen unsere Badetücher auch noch dazwischen. Jessi erlebt heute ihr erstes Bad im Meer. Ausgerechnet heute hat es ziemliche Brandungswellen. Nach einer besonders grossen Welle beschwert sich Jessi lauthals, dass die Wellen salzig sind!!! Auf dem Rückweg zum Schiff darf sie noch eine Runde Karussell fahren.

Am Abend hat Jessi einen schmerzlichen Anfall von Heimweh, nachdem sie das Mami am Telefon gehört hat. Mit einem "Tätschtummi" (Kaugummi), was in Wirklichkeit aber nur ein "Sugus" ist, geht es ihr schnell wieder gut.

Jessi fühlt sich in der Bugkabine sehr wohl

Dienstag, 15. August 2006: Unser Computerdoktor ist endlich da! In absoluter Rekordzeit flickt Marcus unseren Laptop, so dass ich endlich wieder meine Berichte schreiben kann, darf, muss..., finito le ferie! (fertig Ferien).

Jessi braucht Auslauf und deshalb gehen wir alle 4 zum Spielplatz. Am Nachmittag wird die MABUHAY in die Ankerbucht verlegt und anschliessend wird im Meer gebadet, Jessi auf dem Rücken von Marcus, wobei sie ihn fast erwürgt. Nach dem Baden bewilligt ihr der Papi 3 Gummibärli. Paul geht nach unten und will ihr die Gummibärli durchs Fenster nach oben geben. Paul fragt nochmal, also wieviele Bärli soll ich jetzt geben? Der Papi wiederholt: 3, aber die Kleine ruft keck durch die Luke runter: nein 5 !!!(sie ist 2 ½ Jahre alt!).

Am Abend bekommt unser Skipper wieder Zustände, weil alle viel zu nahe bei uns ankern. Einem Italiener mit einem Segelboot mit der Nummer "Roma 5204D" und dem Namen "Abracadabra" muss ich auf Paul’s Befehl sagen, dass er viel zu nahe an uns dran ist. Aber der Italiener kennt da nichts und meint voller Überzeugung: "no, no, non c'e problema (keinProblem)!" Wir sind uns nicht so sicher, ob das kein Problem gibt und schreiben seine Schiffsnummer auf. Ausserdem machen wir ein Foto von ihm, worauf er cool mit zurückfotografieren reagiert.

auf dem Spielplatz
Marcus wird fast erwürgt

Mittwoch, 16. August 2006: Morgens um 9h00 driftet das Schiff "Roma 5204D" mit dem Namen "Abracadabra" voll auf uns zu!!! In allerletzter Sekunde können Paul, Marcus und ich, ihn mit vereinten Kräften abwehren und von unserem Schiff wegdrücken. Dabei schreien wir nach dem Abracadabra-Zauber-Skipper. Dieser hechtet mit einem riesigen Satz an Deck, ruft nach seiner Frau, die den Motor starten muss und befreit sich so von uns. Alles was er hervorbringt, ist ein kurzes "grazie" und danach ankert er erneut, aber diesmal mit etwa 100 m Abstand zu uns. Von wegen; non c'e problema!!!

Jessi wird im grossen gelben Wäschebecken an Deck gebadet und die Haare werden ihr vom Papi gewaschen. Zuerst will sie nicht rein ins Wasser und dann will sie nicht mehr raus aus dem Wasser!

Später "fischt" sie vom Schiff aus mit den Leinen für’s Vorsegel. Plötzlich schreit sie ganz aufgeregt und ist heftig erschrocken! Sie zieht wie verrückt am Seil und kann es nicht hochziehen! Hat sich doch tatsächlich das Grosi, anstatt ordentlich ihre Therapieschwimmrunde zu schwimmen, an Jessis Fischerleine gehängt.., später, als sie weiss, dass es "nur" das Grosi war, kann sie darüber herzhaft lachen! Wir bleiben noch eine weitere Nacht in der Ankerbucht; es hat zuviel Wind.

 

Donnerstag, 17. August 2006: Wir verlassen die Ankerbucht von Portoferraio und segeln nach Porto Azzurro. Es ist Jessis erstes Segelerlebnis, sie sitzt mit ihrer neuen, gelben Schwimmweste im Cockpit und hat mit segeln überhaupt kein Problem.

Das Wetter ist den ganzen Tag grau in grau! Eigentlich möchten wir die Nacht im Hafen verbringen, aber wie so oft hat es keinen Liegeplatz für uns. Wir ankern in der Bucht und Paul, Marcus und Jessi machen sich auf den Weg zum Spielplatz und zum Coop. Jetzt befürchten wir ernsthafte Probleme mit Jesssi, wenn sie ins Schlauchboot steigen muss.

Aber wir irren uns wieder mal. Stolz wie die Queen hockt die Kleine mit der

Schwimmweste im Bug des "Tummibootes" und lässt sich vergnügt vom Dosspäpu Pöilu( Grossvater Paul) ans Ufer chauffieren. Sie macht das prima, als hätte sie noch nie etwas anderes getan, super! Von nun an hat es ihr das "Tummiboot" ganz besonders angetan! Zum Znacht gibt es heute Hörnli mit Ghacktem und Salat. Die Kleine mampft genüsslich ganz viele Hörnli...

Jessi hat eine schöne gelbe Schwimmweste

Freitag, 18. August 2006: Wir verbringen eine sehr, sehr unruhige Nacht mit sehr wenig Schlaf. Die MABUHAY schaukelt zu stark in der Dünung. Am Morgen fahren wir raus aufs offene Meer, um zu segeln (Marcus braucht immer noch Seemeilen für seinen Hochseeschein).

Es hat sehr guten Wind aber zu hohe Wellen, nach 19,1 sm kreuzen sind wir schon um 14.45 wieder im Hafen um für einen Liegeplatz zu betteln. Jessi, die kleine Blondine wird gut sichtbar am Bug des Schiffes plaziert; manchmal hilft das, aber heute nicht! Wir dürfen aber Wasser und Strom tanken. Ich gehe unterdessen mit Jessi ein wenig spazieren.

Samstag, 19. August 2006: Morgens um 6h00 gibt es wieder 2 Crashs in der Ankerbucht.

Unser Pflugschar-Anker hält aber prima.

Wir fahren mit dem blau-gelben Touristenzug, besuchen den Markt und picknicken anschliessend auf dem Spielplatz.

Im Hafen hat es wieder keinen Liegeplatz für uns, wir sind wieder mal auf der Warteliste. Um 18h00 erhalten wir einen Anruf der Capitaneria, es hat einen Hafenplatz für uns (hat die kleine Blondine doch etwas bewirkt?).

Zur Feier des Tages gibt es wieder mal Pizza und Eis im Ristorante.

im Touristenzügli
Picknick auf dem Spielplatz

Sonntag, 20. August 2006: "Ich bin fertig mit schlafen!!!" So tönt es heute morgen quer durch’s ganze Schiff, es ist 7h30 und dazu Sonntag! Dann krabbelt die kleine

Plaudertasche zum Poilu und zum Grosi ins Bett und an Schlaf ist natürlich nicht mehr zu denken! Wir segeln in die Bucht Lacona, es regnet zwischendurch immer wieder ein wenig. Nach dem ankern in der Bucht (auf der rechten Seite der Bucht) fahren Marcus, Jessi und ich per "Tummiboot" zum Strand, einen Spielplatz zu suchen und finden tatsächlich einen. Bei der Rückkehr schwappt eine Welle ins Boot und wir kehren alle drei mit nassen Hosenböden zum Schiff zurück. Jessi vertilgt Unmengen Reis mit Chili con Carne!

in der Bucht bei Lacona

Montag, 21. August 2006: gestern Abend hat es noch geregnet, aber wir verbringen eine sehr ruhige Nacht hier vor Anker. Wir fahren wieder 4 Stunden raus zum segeln. Marcus und Paul üben wenden und halsen wie die Weltmeister. Alle Tricks werden angewandt um noch 1 halbe Sekunde schneller zu sein. Marcus bringt dem Vater bei, mit dem Autopiloten zu wenden. Auch von einem Sohn kann man schliesslich etwas lernen! Am späteren Nachmittag tuckern Paul, Marcus und Jessi nochmals per "Tummiboot" rüber zum Strand. Jessi darf dort sändelä und wieder zum Spielplatz, schaukeln. Bei der Rückkehr bringen die drei ein gebratenes Huhn mit. Mmm... meine Hühnergelüste sind immer noch da!

Mitten in der Nacht, grosser Radau; Jessi ist aus dem Bett gefallen!!! Aber es ist Gott sei

Dank nichts dabei passiert, wir polstern nämlich, in weiser Voraussicht, jeden Abend den Boden fein säuberlich mit Kissen aus. Die Kleine scheint am Morgen nichts mehr davon zu wissen...

schaukeln....

Dienstag, 22. August 2006: Es geht wieder zurück nach Porto Azzurro. Wieder kein Platz für uns im Hafen. Warteliste! Aber, oh Wunder, um 16h15 hat es plötzlich Platz und man ruft uns an.

Paul und Marcus waschen mit tatkräftiger Hilfe von Jessi das Schiff. Ich gehe unterdessen zum Internetpoint.

Wir geniessen ein gemütliches Nachtessen im Restaurant und eine ruhige Nacht im Hafen Porto Azzurro.

neue Frisur für's Abendessen im Restaurant

Mittwoch, 23. August 2006: Jessi darf noch einmal den Spielplatz von Porto Azzurro benutzen, dann segeln wir los nach Portoferraio. Den ganzen Nachmittag hat es sehr, aber sehr wenig Wind. Aber Marcus gibt nicht auf, er will jeden noch so kleinen Windhauch einfangen! Paul hätte schon längst den Motor angeschmissen...

Endlich um 18h45 sind wir in der Ankerbucht vor Portoferraio. Paul bekommt schon wieder "Vögel" weil wieder mal alle so nahe ankern!!!

wer ist schneller?

Donnerstag, 24. August 2006: Der Skipper hat Geburtstag. Mit der Unterstützung von Jessica mache ich ihm ein Blech voll Rüeblitorten-Muffins. Auf einem der Muffins plaziere ich ein hellblaues (für Buben) Kerzli, das "happy Birthday" spielt, wenn es angezündet wird (was die Italiener so alles haben!). Zum Geburtstag bekommt Paul ein Paar schöne gelbe Flossen, ein Paar wasserfeste Sandalen (die braucht so ein Tummibootchauffeur schliesslich) und 40 ! Schoggistängeli, die aber leider schon alle längst weggeputzt sind. Unterwegs mit Jessi zum Spielplatz findet Paul doch tatsächlich auf dem grossen Platz wo die Fähren ankommen eine 10 Euro-Note. Also ehrlich, mir ist das noch nie passiert!!! In den 10 Tagen die Jessi in Elba auf den Spielplätzen war, hat sie gelernt, selber zu schaukeln, es klappt zwar noch nicht immer ganz zuverlässig, aber immer öfter!

Zum Geburtstag und zum Abschied gibt es heute wieder ein gutes Essen in einem Restaurant und danach schlecken wir alle eine superfeine Glace in der Yogurteria.

Die 3 letzten Tage wurde Jessi von Paul ins Bett gebracht, und zwar per Rittereinstieg. Das heisst sie wird von Paul mit einem Salto vorwärts ins Bett katapultiert. Das gefällt ihr ausserordentlich gut, wieso ist dem Grosspäpu das nicht schon früher in den Sinn gekommen? Anschliessend singt er ihr noch das Schlaflied "i ghöre nes Glöggli" vor. Das hat er zwar soeben neu komponiert und getextet, aber das stört die Kleine überhaupt nicht.

wir backen Muffins
der Dosspäpu Pöilu( Grossvater Paul) hat Geburtstag
und Jessi bekommt auch ein Geschenkli (Elba-T-Shirt)

Freitag, 25. August 2006: Marcus und Paul fahren 2 mal mit dem Gepäck zum Auto. Ich bleibe mit Jessi auf dem Schiff. Als ein Motorboot mit zwei Männern ziemlich nahe an uns vorbeifährt, schreit Jessi ihnen zu: "Hallo, wir sind alleine, mein Papi ist fort!!!" Zum Glück waren das Italiener, die die Botschaft nicht verstanden haben.

Zum allerletzten mal darf Jessi nochmals zum Spielplatz. Dort machen wir noch ein letztes Picknick und um 14h30 legt die Fähre Moby Lally mit Jessi und Marcus ab.

Fast hätten wir unsere schmutzige Wäsche im Auto von Marcus vergessen, er merkt es im letzten Moment noch. Nachdem wir den beiden solange nachgewinkt haben, bis uns die Arme weh tun, machen wir uns auf den Weg zur Lavanderia mit unserer Dreckwäsche.

Zurück auf der MABUHAY sind wir beide sehr traurig! Wenn wir uns auch manchmal einen Schalter an Jessi gewünscht hätten, um das Geplauder ein wenig abschalten zu können, fehlt sie uns jetzt doch sehr..., es ist so still hier, viel zu still! Gute Reise ihr zwei, wir vermissen euch jetzt schon...

Abschied!

Anmerkung der Redaktion: Liebs Grosi und liebe Pjölu uns hat es sehr gut gefallen, es waren richtig schöne Ferien für uns. Zwar war das Wetter nicht ganz nach eurem Geschmack, für uns war es aber super, immer kurze Hose und maximal ein T-Shirt und nie wirklich zu heiss, was will man mehr?

Die Betreuung war perfekt, nur wo diese Wellen immer her kommen, ist immer noch nicht geklärt!?

Gerne wären wir noch etwas geblieben, doch leider sind unsere Ferien auch mal zu Ende (naja, besser als gar keine mehr zu haben, wie Ihr...).

Jessi hat gerade heute wieder gesagt, dass sie ganz „tuurig“ ist, weil doch der Dosspäpu (ja der mit dem Rittereinstieg ins Bett) und die Dosi (=Grosi) ganz weit weg sind... Mal ehrlich, der Bielersee wäre auch ganz schön, ihr könntet etwas um die Petersinsel kreuzen und wir könnten euch besuchen kommen.

Nun gut, wir gönnen es Euch, geniesst es in vollen Zügen, lasst Euch nicht stressen.

Wir freuen uns, wenn wir wieder mal kommen dürfen.

MERCI, MERCI VIU MOU!!!

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