
Donnerstag, 20. Juli 2006; Gestern Abend haben wir Maya und Christian versprochen, heute mit ihnen einen Segelausflug zu machen. Um 11h 30 sollen sie, ausgerüstet mit Picknick bei uns an Bord sein. Aber es kommt wieder mal ganz anders. Um 9h00 kommt der Bordelektriker Carlo Alberto zu uns, (den haben wir gestern einfach angehauen, weil auf seinem Auto steht: "Schiffselektronik"), er will mit uns raus fahren aufs Meer, um den elektronischen Kompass mit dem magnetischen Kompass zu kalibrieren, und gleichzeitig den Autopiloten zu justieren. Dazu muss man mit dem Schiff 2 ½ mittelgrosse Kreise fahren, nicht zu schnell und nicht zu langsam! Das ist wichtig! Molto importante! dann, wenn man das korrekt gemacht hat, sagt einem der Bordcomputer, O.K. tutto perfetto und man darf aufhören mit Pirouetten drehen auf dem Wasser. Carlo Alberto fährt eine perfekte Runde nach der anderen, aber es passiert rein gar nichts. Irgendetwas ist da faul! Mamma mia, der Tecnico fragt mich tausend komplizierte Sachen, aber ich habe doch von Technik überhaupt keine Ahnung! Ich übersetze alles ganz gewissenhaft und leite es an Paul weiter. Bei der Frage: ja, wurden denn nach dem Blitzschlag nur die elektronischen Anzeigen oder auch der elektronische Kompass selber ausgewechselt, stutzt Paul und kramt tief in seinem umfangreichen Ersatzteillager herum. Subito befördert er den elektronischen Kompass zu Tage, den die Firma Alfa Radio nicht ausgetauscht hatte. Sie befanden das nicht für nötig! Aha, jetzt ist dem Carlo alles klar und wir fahren diretttisima zurück an unseren Liegeplatz im Hafen Portoferraio. Leider hat er jetzt keine Zeit mehr für uns, weil er zu einem anderen Kunden muss. Er verspricht uns aber, um 16h00 nochmals zu kommen und gibt uns den Auftrag, den Einbauort des elektronischen Kompasses zu suchen.
Ich versuche verzweifelt verschiedene Male Maya und Christian telefonisch zu erreichen, um ihnen mitzuteilen, dass der heutige Segelausflug leider ausfallen muss. Aber endlich klappt es doch noch. Wir wollen die Gelegenheit nicht verpassen, die Bordelektronik in Ordnung zu bringen, jetzt wo wir endlich einen gefunden haben, der uns seriös helfen will! Also machen wir uns sofort auf die Suche nach diesem ominösen Kompass. Das Ding ist etwa so gross wie ein Büchsli mit Maiskörnern, aber schwarz. Paul reisst wieder mal das halbe Schiff auseinander. Wir schleppen die Matratzen ins Cockpit (super, so sind die auch gleich gelüftet!), nehmen die Bettwäsche, Kleider und alle Vorräte aus den Schränken und Kisten. Wir schauen unter jedem Bodenbrett nach. Paul schraubt Verkleidungen ab und wieder an. Ja klar, so kann man sein Schiff auch kennen lernen!!! Er zieht an -zig Kabeln und ich muss schauen, wo sich ein entsprechendes schwarzes Kabel bewegt. Aber es tut sich gar nichts! Paul steht mitten in diesem Höllenchaos und schwitzt, schwitzt, schwitzt. Der Schweiss läuft nur so an ihm runter, seine Turnhose ist pflotschnass und er sieht aus, als ob er soeben geduscht hätte.
Wo kann das vermaledeite schwarze Ding nur sein??? Endlich, als wir schon entnervt aufgeben wollen, nach etwa 2 Stunden Suche, finden wir den Kompass in einer Staukiste, wo wir ihn nie vermutet hätten. Uff... geschafft!
Paul macht sich sofort ans Montieren des neuen Gerätes und ans Kabelziehen unter dem Bett und den Bodenbrettern hindurch. So, jetzt haben wir aber ein kühles Bier verdient... Pünktlich um 16h00 kommt Carlo Alberto wieder und ist hochzufrieden mit der Vorarbeit von Paul. Er muss nun nur noch die neuen Kabel im Motorenraum anschliessen und dann können wir wieder raus zum Kreise fahren. Diesmal klappt es ruckzuck und der Bordcomputer ist mit uns zufrieden. Jetzt haben wir noch 1 Grad Differenz vom elektronischen Kompass zum magnetischen Kompass. Damit können wir leben. Wir kreuzen mit dem Autopiloten in der Bucht herum und der macht nun was wir wollen...toll! Carlo Alberto findet, wir sollten seine Rechnung an die Firma Alfa Radio (er kennt die Firma) weiterleiten, aber wir sind froh, dass jetzt hoffentlich wieder alles gut funktioniert.
Mann, war das ein aufregender Tag ...
Am Abend flicke ich endlich die Schweizerflagge, die es in der Nacht, als wir mit Marcus nach Korsika segelten, zerfetzt hat. Schliesslich kommen morgen Claudia und Max zu Besuch und mit so einer zerfledderten Nationalflagge kann man doch keinen Besuch aus der Heimat empfangen, oder?


Freitag, 21. Juli 2006: Um 15h00 bekommen wir nach meinem langen Palavern mit den Marineros einen provisorischen Hafenplatz in Portoferraio. Das ist knapp!
Pünktlich um 15h30 legt nämlich die Fähre Toremar mit unserer Tochter Claudia und ihrem Freund Max an. Wir warten am Kai auf sie und endlich, als zweitletztes Auto werden die beiden aus dem Rachen der Fähre ausgespuckt. Wir staunen immer wieder, was alles in so einem Fährenbauch Platz hat.
Kaum zurück auf der MABUHAY müssen wir den provisorischen Platz verlassen um einem Ungetüm von riesiger Yacht Platz zu machen (sie heisst Anne-Marie). Dafür bekommen wir einen schönen Platz wo Claudia gut ein- und aussteigen kann.
Die Beiden bringen uns viele Geschenke, (merci vielmals für alles Claudia und Max!) und Sachen, die wir zu Hause vergessen hatten (merci Marcus fürs Zusammensuchen!), es ist wie Weihnachten! Claudia überrascht mich mit einem Tübeli (3g) Sekundenkleber, um meine Sandalen zu kleben!
Abends machen wir einen kleinen Bummel durch die Altstadt und haben noch lange vieles zu bequatschen...







Samstag, 22. Juli 2006: Max und ich suchen in Portoferraio einen Parkplatz wo das Auto von Max 16 Tage stehen bleiben kann. Das ist gar nicht so einfach, überall wird mit Abschleppen gedroht! Aber zu guter Letzt finden wir doch noch ein sicheres Plätzchen. Wir verlegen das Schiff in die Ankerbucht vor der Stadt.


Montag, 24. Juli 2006: Die letzten 2 Tage haben wir mit baden, faulenzen und beobachten des emsigen Treibens in der Bucht verbracht. Die Fähren von Toremar und Moby Line kommen und gehen laufend und es ist sehr interessant zu sehen, wie sie an Ort drehen und dann wieder Richtung Festland auslaufen.
Claudia will uns schon am dritten Tag versenken, indem sie das Seeventil der Bugtoilette offen lässt...
Wir verlassen Portoferraio und segeln der Ostküste von Elba entlang nach Porto Azzurro. Hier finden wir sofort einen Platz im schönen Hafen. Wir backen 2 Brote und sind dann von Max zum Znacht eingeladen. Claudia spendiert anschliessend in einer Gelateria auf der Piazza ein gutes Gelato.
In Viareggio war ich erstaunt, dass die Boutiquen am Sonntagabend um 22h00 noch geöffnet waren. Hier kauft Claudia sich mitten in der Nacht, um 0h30 einen neuen Bikini. Natürlich mit sachkundiger Beratung der Mutter!

Dienstag, 25. Juli 2006: Wir fahren weiter zur Südküste der Insel Elba. Bis 1984 wurde hier noch Eisenerz abgebaut und die verlassenen Förderanlagen rosten nun still vor sich hin und zerfallen.
In der Bucht Lacona schmeissen wir den Anker. Wir wollen Maya und Christian überraschen, die hier mit der Familie auf dem Camping sind. Aber sie überraschen uns, indem sie zu uns angeschwommen kommen. Zuerst Christian, später Maya. Jetzt sind wir aber platt!!! Wir haben wieder viel zu fragen und zu erzählen und die Zeit vergeht viel zu schnell bis die beiden wieder ans Ufer schwimmen.



Mittwoch, 26. Juli 2006: Paul und Max pumpen das Dinghi (Schlauchboot) auf. Ein Flick muss noch drauf und nach erfolgreicher Probefahrt ist es startklar. Wir klettern alle vier in das wackelnde Boot, was für Claudia gar nicht so einfach ist, und tuckern an den Strand.
Im Campinglädeli kaufen wir Brot und Salat ein. Im Campingrestaurant trinken wir etwas Kühles und dann geht's wieder zurück zur MABUHAY. Beim Einsteigen ins Dinghi fällt Max über Bord, mitsamt dem Portemonnaie, dem Feuerzeug und den Zigaretten (na ja, rauchen ist ja sowieso ungesund!). Claudia und ich fallen vor lauter Lachen selber fast ins Wasser...



Donnerstag, 27. Juli 2006: Versprochen ist versprochen! Und deshalb holt Paul um 10h30 Maya und Christian mit dem Dinghi am Strand ab. Wir holen heute den verschobenen Segelausflug nach. Maya und Christian haben für alle ein feines Picknick und Wein mitgebracht. Vielen Dank nochmals! Zusammen verbringen wir einen schönen gemütlichen Segeltag. Christian sitzt die ganze Zeit am Steuer und segelt die 14,8 Seemeilen locker aber bravourös, wie der Steuermann der Alinghi, als ob er noch nie etwas anderes gemacht hätte. Als krönender Abschuss ankern die beiden (Christian und Paul) sogar noch unter Segeln, ohne Motor. Super gemacht!

Freitag, 28. Juli 2006: Paul und ich fahren mit dem Dinghi zum Camping, 1 Trommel Wäsche waschen. Am Nachmittag baden, lesen, faulenzen. Wenn es uns zu heiss wird, springen wir schnell mal hinten raus in den grossen Swimmingpool zum Abkühlen. Die Bucht Lacona ist herrlich, das Wasser ist sauber und klar und wir geniessen die Tage hier sehr.
Heute kommen doch tatsächlich fünf Schweizermädchen, etwa 13-15 Jahre alt, mit so grossen bunten Schwimmringen, zu uns angeschwommen, um uns zu fragen, ob wir für sie Feuer haben. Vier von den Mädchen haben je eine Zigarette in einem Plastiksack dabei! Max, der Raucher gibt natürlich gerne Feuer und die Mädchen schwimmen nach ein paar freundlichen Worten wieder weiter. Ist das etwa die moderne Art heimlich zu rauchen, ohne dass die Eltern davon etwas merken???
Nachts um 04h00 grosses Gewitter mit vielen Blitzen, Donnern und Regen. Paul und mir kommen unangenehme Erinnerungen in Sachen Blitzschlag!

Sonntag, 30. Juli 2006: Paul und ich fahren per Dinghi an Land um im Campinglädeli Brötli fürs Frühstück zu kaufen. Bei der Landung rutscht Paul auf einem Stein aus und plumpst ins Wasser. Zum Glück ohne Brötli, die haben wir nämlich noch nicht geholt. Das erledigen wir mit tropfenden Shorts und schaffen es dann doch noch, trockene Brötchen auf den Frühstückstisch zu bringen.
Gegen Mittag werden wir wieder alle vier zum Strand chauffiert, diesmal ohne dass jemand ins Wasser fällt. Wir wollen uns von Meiers verabschieden. Diese haben die gleiche Idee und wollten soeben zu uns rüber schwimmen. Wir treffen uns am Strand und plaudern ausgiebig bei einem Käffeli im Strandcafe.Nun heisst es Abschied nehmen und Adieu zu sagen. Es hat uns riesig gefreut Maya und Christian in dieser wunderschönen Bucht zu treffen!

Montag, 31. Juli 2006: Eigentlich wollen wir diese Bucht heute verlassen, aber Claudia verhindert dies ungewollt. Nach dem Frühstück tut sie uns kund, dass ihr schlecht sei. Tatsächlich wird sie immer käsiger und schon bald darauf füttert sie die Fische. Immer wieder nimmt sie Anlauf um Neptun zu opfern, den ganzen Morgen lang. Wir rätseln, was sie haben könnte. Seekrank ist sie meiner Meinung nach nicht, ist sie doch jetzt schon 10 Tage hier auf dem Schiff und hat bis jetzt keinerlei derartige Symptome gezeigt.
Unser Oberbefehlshaber Paul beschliesst, dass wir mit einer Kranken nicht auf’s offene Meer raus fahren. Diese Entscheidung ist richtig und muss von der Crew akzeptiert werden.
Zum Mittagessen geht es Claudia wieder gut. Wir verbringen den Nachmittag mit schwimmen (Therapie), sonnen, lesen, faulenzen.

Dienstag, 1. August 2006: Jetzt ist es soweit, wir verlassen diese herrliche Bucht und treffen schon um 13h30 im Hafen von Porto Azzurrro ein. Trotzdem wir so früh dran sind, gibt es keinen Platz für uns im Hafen. Ist ja claro, die Italianos machen im August alle Ferien! Die Hafenpreise sind ab heute über 10% teurer, trotzdem: tutto occupato!!! Wir ankern in der Bucht vor dem Hafen, wo es schon sehr viele Schiffe hat, die auch keinen Hafenplatz gefunden haben.
Claudia und Max sind sehr enttäuscht, wollten sie doch heute shoppen gehen! Aber der Skipper hat ein Einsehen und führt die zwei per Dinghi zum Einkaufsbummel. Zurück kommen sie mit einem neuen Bikini für Claudia. Es ist genau das gleiche Modell, gleiche Grösse wie das vor einer Woche mit fachkundigem Rat der Mutter gekaufte, nur eine andere Farbe. Paul und ich gehen unterdessen im Coop einkaufen. Wir trinken hektoliterweise Wasser, wie die Kamele, und das muss halt angeschleppt werden! In die Capitaneria gehen wir auch noch, um zu fragen, ob es wirklich keinen Liegeplatz für uns hat. Nein! es hat keinen und so kommen wir auf eine Warteliste. Also ehrlich gesagt..., ich habe da so meine Zweifel! Si, si,... Warteliste, wers glaubt!
Es ist 20h15 in der Ankerbucht. Wir sind gerade beim Salat essen, da kommt ein Marinero mit dem Schlauchboot angebraust und fragt uns, es sei ein Liegeplatz im Hafen frei geworden, ob wir den haben wollen? und ob wir wollen! In rekordverdächtigem Tempo wird die MABUHAY in den Hafen verlegt, wo dann der Salat fertig gegessen wird. Später machen wir einen kleinen Stedtlibummel und zurück auf dem Schiff feiern wir von 23h30 bis 24h00 den 1. August, mit 7 roten Kerzli mit dem Schweizerkreuz darauf. Nur gut, dass die Schweizerfglagge nicht mehr so zerschlissen ist, man müsste sich ja schämen!


Mittwoch, 2. August 2006: Gott sei Dank, dass wir diesen Hafenplatz hatten. Es war nämlich eine sehr, sehr unruhige Nacht mit viel Geschaukel und Geräuschen, wegen eines Sturmes in Korsika. Wie wär das wohl draussen in der Bucht gewesen? Gegen Mittag teilt man uns mit, dass wir noch eine weitere Nacht in diesem Hafen bleiben dürfen. Dafür müssen wir aber den Platz wechseln. No, no, das macht uns gar nichts aus, ist jedesmal eine gute Übung so ein Hafenmanöver.
Am Nachmittag finden Paul und ich endlich wieder mal einen Internetpoint. Wir stellen fest, dass das Gästebuch auf unserer Homepage jetzt funktioniert und freuen uns wie die Kinder über die vielen Einträge. Vielen, vielen Dank an alle!!!
Einen neuen Bericht kann ich leider im Moment nicht liefern. Unser Laptop streikt, aber schliesslich sind wir ja hier im Land des "sciopero" (Streik), oder? Und ausserdem hat er viel zu heiss; fa molto caldo...
Abends werden wir wieder eingeladen von Max, zum verspäteten 1. Augustessen. Es gibt Rindsfilet mit Parmesanstreifen auf Gemüsebeet, mmm...! Und natürlich später noch ein Gelato auf der Piazza.




Donnerstag, 3. August 2006: Max und Paul marschieren zur Bank, damit wir wieder ein wenig "flüssig" sind. Während sie weg sind, gibt es eine zünftige Regenschütte und Claudia ist hell entsetzt, weil unser Schlauchboot nass wird!
Wir verlassen Porto Azzurro und unterwegs gibt es einen mordsgewitterregen und es hat riesige Wellen. Im Gegensatz zu mir gefällt Max diese Schaukelfahrt ausgesprochen gut. In Portoferraio ankern wir in der grossen Bucht vor dem Hafen. Plötzlich um 20h00 kommt starker Wind auf und unser Anker hält nicht mehr. Wir driften ab!!! Wir verlegen die MABUHAY ein Stück weiter, wo der Anker nun gut hält.
So gegen 22h verziehen Claudia und ich uns in unsere Kojen. Paul hält Ankerwache und Max leistet ihm dabei Gesellschaft. Der Wind bläst immer noch, dazwischen starke Böen.
In der Ferne, am Festland gewittert es wie verrückt. Hier in der Bucht patroulliert die Küstenwache dauernd mit einem Boot, das auf dem Dach einen Rundumblitz hat. Es sieht gespenstisch aus! So gegen 23h schreit Paul plötzlich: "Frauen jetzt müsst ihr hoch kommen!" Claudia lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, aber ich bin in Sekunden auf den Beinen und an Deck. Direkt vor uns ist ein Schiff abgedriftet und hat sich mit einem anderen Schiff verkeilt. Irgendwie kommen sie nicht mehr voneinander los. Die Küstenwache kommt und greift ein. Eines der Schiffe wird in den Hafen abgeschleppt. Ähnliches geschieht ca. 1 Stunde später nochmals! Chaos in der Dunkelheit! Paul hält bis um 05h20 Wache bis der Wind sich gelegt hat und er endlich ins Bett kommt (er ist fix und fertig!). Max hat nicht ganz so lange durchgehalten.

Freitag, 4. August 2006: So ein Mist, so ein elendiger! Paul ist total geschafft! Er sei letzte Nacht um 20 Jahre gealtert, sagt er! Und er sei dabei sieben (7) Tode gestorben, sagt er! Die nächtlichen Ereignisse machen ihn fix und fertig!!! Er ist ein nervliches Wrack! Um ein wenig Ablenkung zu haben, besuchen wir den Wochenmarkt von Portoferraio. Also sehr viel kaufen wir nicht ein: 3 Paar Unterhöseli für unsere Enkelin Jessica. Sie ist erst 2 ½ Jahre alt und tagsüber schon trocken. Wir finden das ganz toll, bravo Jessi! Und als 2. kaufen wir ein gebratenes Poulet. Mmm...seit Wochen träume ich von gebratenen Hühnern!

Samstag, 5. August 2006: Max und Paul schauen heute mal nach, ob das Auto von Max nach 16 Tagen überhaupt noch da ist, und ob es noch alle vier Räder hat. Ja, es ist noch da und alles ist bestens, nur ein wenig dreckig ist es.
Beim Heisswasser eingiessen bekommt unser Glaskrug für den Kaffee einen Riss. Schon wieder Mist, elendiger! Ersatz scheint es in diesem Lande nämlich nicht zu geben. Hier gibt es nur die 8-eckigen Espressomaschinli, und so eins wollen wir nicht. Wir denken, es ist zu gefährlich auf dem schwankenden Herd. Übrigens: Max hat sehr schnell richtig erkannt, dass man zur guten Küchenfee Sorge tragen muss!

Sonntag, 6. August 2006: Wieder mit sehr viel Palaver und mit noch mehr Schwein bekommen wir im Hafen von Portoferraio einen Liegeplatz. Zuerst wieder nur provisorisch neben einer Luxusjacht die "Capri" heisst. Daneben kommen wir uns vor wie ein Spielzeugschiffli. Aber eigentlich beneide ich die Jachties kein bisschen um ihre Bonzenjacht. Oder höchstens um die Waschmaschine und die Badewanne...
Aber schon bald weist der Marinero uns einen Platz unter den "normalen" zu. Hier kann Claudia wieder prima ein-und austeigen.
Abends essen wir in der Altstadt Pizza. Claudia bestellt Lasagne. Sie bekommt ein "Müsterli" und wir müssen für sie noch Salat ordern, damit sie satt wird! Nach einer Fahrt im "Touristenzügli", von der wir ziemlich enttäuscht sind, spendiert uns Claudia zum Abschluss der Ferien ein Dessert. Max, Paul und ich bestellen einen Glacecoup, Claudia nimmt ein Vanillefrappe. Nach dem ersten Schluck aus dem Strohalm ertönt von Claudia ein entsetztes: "Bäääääh...!!! das Frappe schmeckt nach Essiggurken!"

Montag, 7. August 2006: Wir begleiten Claudia und Max zur Fähre. Mit der Moby Love fahren sie nach Piombino. Gute Fahrt, ciao und nochmals ganz, ganz vielen Dank für alles was Ihr mitgebracht habt! Übrigens, wegen den Delfinen die wir nicht gesehen haben, wer weiss, vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal.
Es kommt Paul und mir ein wenig komisch vor, nun wieder nur zu zweit zu sein...
An der Pier im Hafen liegt der 5-Master "Wind Surf", dem wir schon in Korsika begegnet sind.
Wir machen einen Spaziergang durch die schöne Altstadt von Portoferraio. Dabei kommen wir auch an dem Haus vorbei, wo Napoleon fast ein Jahr lang gewohnt hat. Ist ja klar, den Fotoapparat habe ich wieder mal auf dem Schiff vergessen!
Aber eines kann ich nicht verstehen; wieso wollte der Napoleon eigentlich weg von der Insel Elba? Ist doch schön hier!
Zurück auf der MABUHAY veranstalten wir einen Grossputz und verlegen dann das Schiff wieder nach draussen in die Ankerbucht. Paul ist immer noch total niedergeschlagen. Das Elba-Tief hat ihn voll erwischt!


Dienstag, 8. August 2006: Heute geht’s per Schlauchboot in die Lavanderia. Diesmal müssen wir sie nicht erst mühsam suchen. Wir haben sie einfach zufällig gefunden. Am Kai, wo wir das Dinghi anbinden, liegen die Überreste einer riesigen total verbrannten Jacht. Der verkohlte Kunststoff stinkt enorm vor sich hin und das Ganze ist nur noch ein trauriger Berg Schrott. Später lese ich in der Zeitung, dass die Jacht am 2. August 06 wegen Motorenproblemen auf dem Meer, nicht weit von Portoferraio verbrannt ist, dass sie 33 Meter lang war, dass in dem Schiff 22'000 Arbeitstunden steckten und dass es 7 (!!!) Millionen Euros gekostet hat.
Na also, da haben wir mit unserem Blitzschlag ja noch Glück im Unglück gehabt!
