Freitag, 14. Juli 2006: Endlich!!!
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Freitag, 14. Juli 2006: Daniel, der Sohn vom ALFA RADIO-Chef kommt vorbei. Unser

Navtex-und Wetterfaxgerät (zum Empfang von nautischen Meldungen und

Wetterprognosen) funktioniert auch nicht. Daniel ist Computerspezialist und kontrolliert die ganze Anlage. Er findet, das Gerät sei tip top eingestellt und alles gut konfiguriert. Es sei alles bestens und in der Nacht kämen ganz bestimmt irgendwelche Meldungen rein.

Also gut, wir lassen den Laptop angeschlossen und gehen spazieren.

Im Dorf Lavagna, auf der Piazza della Libertá gibt es heute ein Konzert der achtköpfigen Jazzband "I Gatti Rossi" (die roten Katzen) aus San Remo, plus englischer Sängerin. Wir kommen zufällig dazu und trotz einem total mürrischen Paul, der diese Musik überhaupt nicht mag und ununterbrochen gähnt, geniesse ich die fetzige Swingmusik! Zurück auf dem Schiff ist absolut keine Wettermeldung auf dem Laptop eingegangen.

der vorletzte Abend in Lavagna

Samstag, 15. Juli 2006: Endlich!!! Heute Morgen kommt der tecnico Valter und baut die fehlenden nautischen Geräte noch ein. Innert kürzester Zeit hat er alles montiert, nun muss er die Anzeigen nur noch justieren. Auch dies wird schnell erledigt und Valter verabschiedet sich herzlich von uns.

Am Nachmittag gehen wir zu ALFA RADIO ins Geschäft um die Rechnung zu bezahlen. Wir kennen jetzt die ganze Belegschaft dieser Firma. Der Chef heisst Roberto. Er macht mir höchstpersönlich einen Fingerhut voll Kaffee! Ich durfte die ganze Woche, jeden Tag auf seinem Computer ins Internet um die Berichte und Fotos zu übermitteln, dazu durfte ich sogar auf seinem ledernen Chefsessel sitzen! Dann ist da noch Leonardo, der Betriebsleiter, der immer äusserst nett und zuvorkommend war und alle unsere Fragen geduldig beantwortet hat. Die Sekretärin heisst Ilaria und der kaufmännische Lehrling Claudio, die 3 tecnici sind Rolando, Valter und Walter.

Zum Abschied schenkt uns der Chef Roberto eine tolle LED-Taschenlampe, weil wir so nette Kunden waren!

der Tecnico Valter kommt zum letzten Mal zur MABUHAY

Sonntag, 16. Juli 2006: Endlich können wir den Hafen von Lavagna verlassen und weiter ziehen. Navtex-und Wetterfaxe haben wir zwar immer noch keine, aber wir wollen nun endlich wieder los! Der neue elektronische Kompass, der gestern neu eingestellt wurde, hat zum Magnetkompass eine Differenz von über hundert Grad!!! Der Meilenzähler und der Geschwindigkeitsanzeiger machen keinen Wank! Dieses Problem kann Paul schnell beheben, indem er das Log aus dem Wasser nimmt, es reinigt und wieder einsetzt. Der Autopilot funktioniert auch nur wenn er will!

Übrigens beginnen wir mit den neuen Anzeigen mit dem Zählen der Meilen wieder bei Null.

Es hat keinen Wind und so motoren wir neun Stunden lang gegen Süden. Vor den Cinque Terrre entdeckt Paul eine Gruppe Delfine. Aber sie sind gar nicht gut aufgelegt und würdigen uns keines Blickes.

Im Golf von La Spezia befindet sich der wichtigste italienische Marine-Stützpunkt. Nein, diesmal mischen wir nicht mit bei ihren Manövern, wie bei den Franzosen. Wir haben keine Zeit, wir müssen weiter!

Wir fahren an Carrara vorbei, wo der berühmte weisse Marmor abgebaut und verladen wird. Schon Michelangelo bevorzugte diesen schneeweissen Marmor für seine Skulpturen. Was auf den Fotos aussieht wie Schnee auf den Bergen, ist in Wirklichkeit dieser weisse Marmor, der sehr begehrt ist.

In Viareggio bekommen wir den letzten Liegeplatz im Canale Burlamacca. Ein

Spaziergang durch Viareggio kann uns nicht überzeugen, hier Ferien zu buchen. Es hat wahnsinnig viele Leute die herumflanieren und die Boutiquen sind um 22.00 immer noch offen, heute am Sonntag.

Die Strände sind kilometerweit belegt mit Liegestühlen und Sonnenschirmen einer am anderen, schön geordnet nach Farben, rote, blaue, orange, gelbe....in Reih und Glied stehen sie da, wie die Soldaten... Mmmmm... aber Glacen haben sie feine!!!

unterwegs
da funktioniert überhaupt nichts
die Marmor-Steinbrüche bei Carrara
bei Viareggio
aber feine Glacen haben sie schon!

Montag, 17. Juli 2006: Die Hälfte der 34,8 Seemeilen können wir heute segeln, es ist eine richtig gemütliche Fahrt. In der Ankerbucht bei Castiglioncello geniessen wir ein kühles Bad im Meer. Juhuuuu..., ich kann wieder schwimmen! Paul sagt das sei Therapie für meinen Arm, also schwimmen wir noch ein paar Runden rund ums Schiff!

Übrigens geht es meinem Arm jeden Tag ein wenig besser und ich übernehme langsam wieder meine täglichen Pflichten auf diesem Dampfer.

Aber eines muss ich schon sagen, mein Stellvertreter Paul Jung hat seine Aufgabe zu meiner vollsten Zufriedenheit erfüllt und ich kann ihn jederzeit weiter empfehlen!

Die Ankerbucht ist herrlich ruhig und idyllisch: bis um 21.30 h die Disco mit lautem Sound los geht! Aber wir schlafen trotzdem wie die Murmeltiere.

Siesta!
Erholung nach dem Schwimmen im Meer

Dienstag, 18. Juli 2006: Heute ist wieder ein guter Segeltag, genügend Wind und trotzdem gemütlich. So gegen 14.00 h entdeckt Paul (schon wieder er!, er ist der viel bessere Ausgucker als ich!) ungefähr 10 Delfine. Diese Gruppe ist in Spiellaune und begleitet uns etwa 15 Minuten lang, es ist faszinierend, man könnte stundenlang zuschauen.

Wir sind schon gegen 15.00 h an unserem Ankerplatz und wieder gibt es ein erfrischendes Bad mit Therapie. Die Bucht ist wunderschön und wir freuen uns auf eine ruhige Nacht. Aber diese Nacht wird alles andere als gemütlich. Neptun hat noch eine Prüfung mit uns vor. So gegen 19.00 h werden die Wellen immer höher und höher. Jedes Rodeo ist dagegen ein Kinderspiel! Das Schiff ächzt und knarrt wie verückt! Bis gegen Mitternacht ist kaum an schlafen zu denken. Die MABUHAY turnt auf den Wellen wie ein Spielball und die Gläser, das Geschirr, die Pfannen und sonstige Gerätschaften vollführen in den Schränken einen Höllenlärm! Es ist kaum auszuhalten! Aber unser Anker hält und wir fühlen uns trotz allem sicher! Jetzt kommt wieder die Frage auf, wo kommen diese wilden Wellen her, da weit und breit kein Wind, Sturm oder Gewitter zu bemerken ist. Endlich ist das Gröbste vorbei und wir schlummern ein. Am Morgen ist die Bucht spiegelglatt und wir können nicht glauben, dass gestern Abend die See so entfesselt war.

Zwei andere Segelschiffe durchlitten mit uns diese unruhige Nacht.

Achtung ! Nicht ZUNÄHE KOMMEN!

Mittwoch, 19. Juli 2006: Die Überfahrt vom Festland zur Insel Elba ist kurz und um 14.00 h liegt die MABUHAY schon fest vertäut mitten in der Altstadt von Portoferraio.

Hier werden wir am Freitag unsere Tochter Claudia mit ihrem Max an der Fähre, die x-mal am Tag hier ein-und ausläuft, in Empfang nehmen. Sie werden 2 Wochen lang mit uns die Insel Elba erkunden.

 

Am Abend rufen wir einen Bieler Tauchkollegen von Paul an, der hier mit seiner Familie Ferien verbringt. Spontan kommen Maya und Christian per Auto quer über die Insel gefahren um uns zu besuchen. Bei einem Glas Wein und viel Geplauder verbringen wir einen ganz gemütlichen Abend.

wir sind in Portoferraio
auf der Insel ELBA
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