

Dienstag, 11. Juli 2006: Wir warten geduldig auf die Geräte, die wegen unserem Blitzschlag alle ausgetauscht werden müssen. Wir machen nicht viel, trinken bei der Hitze literweise Wasser und lesen sehr viel. Sogar Paul, der "früher" ein echter Lesemuffel war, verschlingt haufenweise Bücher. Im Moment gerade: "Die weisse Massai", ein Buch, das er vorher nie und nimmer gelesen hätte! Es scheint ihn aber zu fesseln, ist er doch kaum noch ansprechbar wenn er in das Buch vertieft ist.
Ich mache hier in der Wartezeit (neben dem Bücher lesen) so meine Studien. In diesem Hafen hier, Lavagna; hat es 1600 Schiffe, man stelle sich das mal vor! Die meisten davon sind Motoryachten und sind riesig! Mich faszinieren vor allem die diversen Namen die alle diese Schiffe haben. Von A wie ANNY bis Z wie ZEBRA ist da alles vertreten. Ich habe mir einen Spass daraus gemacht, einige davon zu fotografieren. Mein persönlicher Favorit heisst: "Adesso basta!" (Jetzt reicht's!). Auf dem 2. Platz liegt "Senza Fretta" (Ohne Eile).































Mittwoch, 12. Juli 2006: Wir warten immer noch auf den Monteur. Auf unsere Nachfrage bei ALFA RADIO wird uns mitgeteilt, dass das neue Funkgerät eingetroffen sei und der Tecnico bald komme. Wir warten den ganzen Morgen und aus lauter Langeweile schrubbt
Paul das Schiff. Endlich, eine Hälfte der MABUHAY ist blitzsauber, kommt der Tecnico Valter. Er macht sich sofort an die Arbeit und montiert das Funkgerät. Es wird gleich getestet und funktioniert tadellos. Perfetto! Zu unserer grossen Überraschung hat der Monteur auch gleich die nautischen Austausch-Geräte mitgebracht. Für die Montage des Windmessers muss Valter auf den Mast klettern, aber er gesteht uns, dass er das nicht könne, da er an Höhenangst leide: Deshalb ruft er seinen Kollegen Walter an und der kommt subito herbei. Jetzt haben wir zwei Walters hier an Bord, einen mit V und einen mit W.
Valter erklärt mir auf meine neugierige Frage, wieso er mit V geschrieben werde, dass es im Jahre 1959, als er geboren wurde, in der italienischen Sprache noch keinen W gab.
Später, als sein Kollege zur Welt kam, war es dann gestattet Walter mit W zu schreiben.
Was man da so alles erfährt....
Paul hievt also den Walter mit W mit der Winsch auf den Mast, immerhin 18 Meter hoch, und schwitzt dabei gnadenlos. Walter ersetzt den Windmesser zuoberst auf dem Mast und darf wieder herunter.
Leider wurde der falsche Computer für den Autopiloten geliefert, so dass die Arbeit nicht fertig erledigt werden kann. Schade, die Warterei geht weiter...
Paul merkt heute, dass der Wasserstandsanzeiger eines unserer Frischwassertanks auch defekt ist. Gopfridstutz, das auch noch!!! Das ist ein elektronisches Teil, ein Schweizer Produkt, deshalb rufen wir Marcus an, ob er uns Ersatz besorgen kann. In einer Woche kommen uns unsere Tochter Claudia und ihr Freund Max auf der Insel Elba besuchen und so können sie uns das Material dann gleich mitbringen.




Donnerstag, 13. Juli 2006: Wir warten..., um uns die Zeit ein wenig zu verkürzen, gehen wir auf den wöchentlichen Markt hier in Lavagna.
Am Nachmittag schrubbt Paul die zweite Hälfte der MABUHAY.
Am Abend machen wir einen langen Spaziergang dem Meer entlang Richtung Sestri Levante. Auf einer Landzunge hat es hier einen Turm, wo Marconi seine ersten Versuche mit der drahtlosen Telegrafie machte. Überall in der Gegend hier gibt es eine Piazza oder eine Via Marconi.
Guglielmo Marconi;
Guglielmo Marconi (geb. 25. April 1874 in Bologna), italienischer Physiker und Ingenieur war ein Pionier der drahtlosen Telekommunikation.
Er studierte an der Universität in Bologna. Seit 1890 beschäftigte er sich mit der drahtlosen Telegraphie und entwickelte 1895 einen Apparat, mit dem Signale zu einem Kilometer entfernten Punkt gesendet werden konnte. Er ließ sein System in
Großbritannien patentieren und gründet 1897 das Unternehmen Marconi#s Wireless
Telegraph Company Ltd. mit Sitz in London. 1899 kommt es zur ersten drahtlosen Verbindung über den Ärmelkanal. Am 12. Dezember 1901 gelang die erste transatlantische Funkübertragung. Das System wird von der Kriegsmarine übernommen. Seit 1907 besteht ein drahtloser transatlantischer Telegraphendienst für die Öffentlichkeit. Er erhielt 1909 den Physiknobelpreis. Später beschäftigte er sich mit der Anwendung von Kurz- und Mikrowellen. Er starb am 20. Juli 1937 in Rom.

