freitag, 16. juni 2006: Korsika
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ah, da ist er ja, der Sohn Marcus, am Flugplatz von Nizza
kaum angekommen, wird schon wieder etwas repariert

 

freitag, 16. juni 2006: nachdem wir nun bereits 4 tage in st. laurent-du-var (direkt neben dem flugplatz von nizza) im hafen liegen, sind wir heute morgen um 0700 uhr schon unterwegs. zu fuss (paul schiebt ein velo) gehen wir zum Flugplatz. unser junior Marcus kommt heute hier in Nizza per easy jet angeflogen, wir wollen ihn überraschen, indem wir ihn abholen. wir sind um 07.55 am flugplatz, am terminal 1 und Marcus soll um 08.05 landen. um punkt 8 uhr frage ich bei der information, ob das flugzeug schon gelandet sei. ja, sagt das freundliche fräulein, aber im terminal 2 !!!!!!!! au, jetzt kommt aber hektik auf ! wir schnappen den ersten shuttle-bus. paul steigt mitsamt dem velo in den bus und mit xstopps an sämtlichen parkplätzen des flughafens, erreichen wir endlich den terminal 2. von marcus natürlich keine spur ! aber schliesslich leben wir ja im handyzeitalter und wir rufen ihn halt an. der angerufene steht etwa 20 m von uns entfernt und will jeden moment in den shuttle-bus zum terminal 1 steigen...wir erwischen ihn gerade noch rechtzeitig. nach einem gemütlichen fussmarsch, mit dem gepäck von marcus auf dem velogepäckträger, gibt es auf der MABUHAY dann endlich ein ausgiebiges zmorge mit viel erzählen und fragen.

kaum hat paul einen kompetenten helfer, wird schon wieder das halbe schiff auseinander genommen und irgend etwas repariert oder installiert. heute ist es ein licht am mast, das deckslicht, das nicht funktioniert und ersetzt werden muss. marcus zieht seinen vater am mast hoch und dieser schwitzt da oben ganz zünftig, aber nicht wegen der hitze, sondern wegen der höhenangst. die lampe für den mast ist im laden nicht vorrätig und muss bestellt werden. am abend essen wir im restaurant moules und zurück auf dem schiff, wird der morgige törn geplant.

es gibt immer irgendwo etwas zum werkeln
Marcus zieht den Skipper auf den Mast

samstag, 17. juni 2006: gegen mittag legen wir hier ab und fahren richtung KORSIKA, mit dem neuen log das paul eingebaut hat. die ersten 75,5 seemeilen (1 seemeile = 1,852 km), kommen wir zügig voran, es hat zwar wahnsinns wellen, aber es fetzt richtig so zu segeln.

Marcus ist es speiübel...irgendwann füttert er diszipliniert und schnell die fische und anschliessend isst er gemütlich und wieder fidel mit uns zu abend. während der fahrt entbrennt eine grosse diskussion über die wellen. was ist zuerst, die wellen oder der wind ????? hie und da erwischt uns ein mordsbrecher und wir sind enorm froh über unsere sprayhood (winschutzscheibe mit dach). immer (oder meistens) zu zweit halten wir die ganze nacht wache. als paul mal kurz alleine ist, sieht er neben sich plötzlich 2 delfine hochspringen und erschrickt fürchterlich.

am morgen, als wir den motor starten, kommt eine ganze gruppe delfine und begleitet uns ein stück. marcus sieht zum ersten mal delfine und ist ganz fasziniert.

wir starten nach Korsika
gut haben wir einen Spritzschutz
Delfine

sonntag, 18. juni 2006: um 12.30 uhr sind wir in der stadt Calvi auf korsika. wir sind zwar müde, aber sehr zufrieden, dass wir die überfahrt so gut geschafft haben. von nizza bis calvi waren wir 103 seemeilen unterwegs.

am abend legt neben uns eine beindruckende motoryacht an (mit Crew in uniform) und wir kommen uns schon ein wenig klein vor....

Ankunft in Korsika
in Calvi

montag, 19. juni 2006: von Calvi schippern wir weiter nach St. Florent, wo wir für die nacht den anker werfen. es ist ein wunderschöner ankerplatz. Marcus verpasst paul eine noch aerodynamischere frisur und anschliessend schwimmen die beiden im meer. Später sehen wir , dass es feuerquallen hat... wir verbringen eine ruhige nacht in der schönen, windgeschützten bucht.

die Fahrt geht weiter
der Vize-Skipper
da ist schon wieder etwas defekt
beim Bord-Coiffeur
Quallen...

dienstag, 20, juni 2006: am morgen kommt der 5-master WIND SURF von den bahamas zum ankern in die bucht. während wir aus der bucht rausfahren justiert marcus unsere elektronischen anzeigen, was uns natürlich sehr entgegen kommt, der kann das nämlich viel besser als wir !

wir umrunden das Cap Corse, die nördlichste spitze von Korsika mit gegenwind und kommen gut in Macinaggio an. paul muss bei ziemlich starkem wind im hafen anlegen. am abend spendiert uns marcus eine supergute pizza (und riesig ist sie auch noch) im dorf, merci vielmals !

der 5-Master WIND SURF
der 5-Master WIND SURF
wir umrunden die Nordspitze von Korsika
und am Abend gibt es eine superfeine Pizza

mittwoch, 21. juni 2006: nach dem mittagessen machen wir uns wieder auf den rückweg zum festland von Frankreich. die sicht ist sehr trübe, aber wir kommen gut voran. diesmal hat es überhaupt keine wellen und wir haben eine sehr ruhige fahrt. trotzdem es fast keine wellen hat, wird wieder heftig über wellen filosophiert. wo kommen sie her, wo gehen sie hin ??? in der Nacht begegnen wir vielen fischerbooten, tankern und fähren. unser skipper verpflegt seine crew vorbildlich ! aber er hat ja schliesslich auch viele bücher gelesen, wo drin steht, dass die verpflegung der mannschaft das wichtigste ist auf einem schiff, damit die mannschaft nicht meutert ! um 16.00 sind wir in San Remo, in Italien. nach 4 ( ! ) perfekten anlegemanövern von marcus, bekommen wir einen liegeplatz in der nähe der einheimischen fischerboote und es ist sehr interessant, zu beobachten, wie die fischer ihren fang ausladen und zum teil direkt verkaufen. am abend findet der WM-Fussballmatch Italien-Tschechei statt und bei jedem goal für Italien wird irgendwo in der stadt ein böllerschuss abgefeuert ! das macht stimmung !!!

unterwegs im Mittelmeer
wir sind in San Remo
in San Remo

freitag, 23. juni 2006: ich kann es kaum glauben, die 3 wochen seit meinem unfall sind schon vorbei... ab heute müsste ich also nicht mehr jeden tag wie eine bandagierte mumie herum laufen. aber ehrlich gesagt, ich fühle mich doch noch nicht ganz so weit, total ohne wenigstens einen teil meiner schlinge zu sein. nach dem einkaufen im supermercado sprechen wir mit einem typisch italienischen nonno (er heisst Luciano), der direkt neben unserer MABUHAY fischt. Er badet zufrieden sein brot, das ihm die winzigen fischli immer wieder wegfressen. er legt seine fischrute schnell auf die hafenmauer, um etwas aus einem kessel zu nehmen, und schwupps, können wir zuschauen, wie ein kleines freches fischli seine rute ins hafenwasser zieht. luciano kann es kaum glauben, dass seine fischrute weg ist !!!! es sieht aus wie im trickfilm... wir springen rettend mit unserem bootshaken ein und damit kann luciano seine fischrute wieder aus dem hafenbecken fischen. das fischli war vor schreck ein paar mal um ein seil

geschwommen, sonst wäre die rute ganz weg gewesen. luciano dankt uns überschwenglich für unsere spontane hilfe und für uns geht die reise weiter, wieder richtung frankreich.

bei monaco renken wir uns fast die hälse aus, um wenigstens einen blick auf den fürsten oder seine schwestern zu werfen, aber es hilft alles nichts; scheinbar ist keiner zu hause... aber riesige yachten liegen jede menge in und vor den 3 häfen von monaco herum. kurz vor unserem zielhafen, St. Laurent -du-Var, müssen wir noch den flugplatz Nizza umrunden. Die start- und landebahnen liegen im meer und müssen mit gebührendem abstand umfahren werden.

unser liegeplatz ist reserviert und wir bekommen den gleichen platz, den wir schon vor einer woche hatten.

kaum zurück, wird marcus auf den mast gehievt, um die neue deckslampe zu montieren, die inzwischen geliefert wurde.

neben uns kommt ein italienisches segelschiff zu liegen, mit 5 älteren herren aus SAVONA. 4 davon sind pensioniert und einer muss noch ein wenig arbeiten. irgendwie ergibt es sich, dass sie uns einladen, mit ihnen ein glas wein zu trinken. weil bei uns mehr platz ist, sitzen alle bei uns an deck und es wird bei einer flasche italienischem rotwein und einer flasche schweizer rotwein (twanner pinot noir) ein richtig lustiger und langer abend

(bis um 02.00 Uhr). aber das macht nichts, die franzosen feiern ihren gewonnenen WM-Match gegen Togo und bei dem lärm den sie veranstalten, hätten wir sowieso nicht schlafen können... bei unseren freundnachbarlichen gesprächen zwischen italienern und schweizern, stellt sich heraus, dass der einzige der 5 herren, der noch arbeiten muss, ein röntgenarzt ist. Er heisst Massimo und schaut sich meine Röntgenbilder an. Er findet, ich müsse meinen Arm noch weiter schonen und ich könne zu ihm ins Ospedale San Paolo in Savona kommen und er werde ein kontrollröntgen machen. er hat mir seinen namen und seine Handynummer gegeben und wir sollen uns doch bei ihm melden. Mal schauen, ob wir das wirklich machen. jedenfalls trotzdem mille grazie Massimo !

bei Monaco, im Schloss, scheint niemand zu hause zu sein...
bei Monaco
nun muss die französische Flagge gehisst werden
wieder in Frankreich

sonntag, 25. juni 2006: diese nacht hatten wir ungebetene gäste an bord der MABUHAY. wir liegen als 2. schiff an der promenade von St. Laurent-du-Var. an der Promenade hat es ein restaurant nach dem anderen und auch einige discos, wo am freitag - und samstagabend einiges los ist. heute morgen, so gegen 04.30 uhr befinden sich auf den ersten 3 schiffen plötzlich junge burschen die auf den decks herumspringen. marcus, der in der vorderen kabine schläft, hört sie, wartet, bis der bengel der auf unserem schiff ist, direkt neben seiner luke steht und schreit dann laut aus dem fenster: "HEI !!!!!". der bursche der nicht mit so etwas gerechnet hat, kriegt einen zünftigen schrecken und augen so gross wie die pizza in calvi und macht sich über das erste schiff schnell aus dem staub... marcus wartet dann noch etwa 10 minuten mit einsatzbereitem segelmesser (ultrascharf) beim niedergang, man weiss nie, was den kerlen noch in den sinn kommt. für solche fälle hätten wir sonst auch noch eine portion pfefferspray an bord ! eigentlich ist der hafen hier ja bewacht von zwei wächtern mit grossen hunden (monsterrottweiler), aber das ganze spielte sich so schnell ab, dass ein eingreifen zum glück nicht nötig war. während ich wach werde und den lärm höre, schläft unser skipper seelig weiter..... aber eins muss man schon sagen, wir haben einen prima "wachhund" hier an bord ! um die mittagszeit gibt es ein gewitter mit zwei drei zünftigen donnern, dass das ganze schiff erzittert, aber wir sind hier im hafen gut geschützt. überhaupt ist heute das wetter den ganzen tag ziemlich variabel.

heute abend wollen wir zum abschied von marcus auswärts essen gehen. restaurants hat es ja hier genug. marcus möchte unbedingt fisch essen, wenn wir doch hier schon am meer sind. mal schauen, was wir gutes finden.

morgen nachmittag fliegt marcus wieder nach hause und wir müssen halt dann wieder schauen, wie wir ohne ihn mit unseren computern und allen elektronischen geräten wieder zurecht kommen !!! und überhaupt, wer verscheucht dann die bösen nachtbuben ???

Marcus muss auf den Mast, die Deckslampe montieren
oh je, das sieht nach Arbeit aus !
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