
dienstag, 6. juni 2006: am 6.6.2006 beginnen wir unsere grosse mittelmeerreise.
der mistral hat endlich aufgehört und so können wir es wagen; mit reduzierter crew (nur mit 3 armen) loszufahren. jean-pierre hilft uns abzulegen. er selber will am wochenende starten und zwar will er ganz allein nach venezuela segeln (er ist 64) ! im golf de fos hat es noch wind und wir können segeln, aber kaum um die ecke, bei carro müssen wir den motor schon wieder starten. bald kommt erneut wind auf, aber leider genau auf die nase, d.h. gegenwind. ab jetzt fahren wir den ganzen weg bis nach La Ciotat unter motor. dort angekommen sind die leute der capitanerie sehr hilfsbereit und wir bekommen im vieux port schnell einen schönen ruhigen platz zugewiesen.

mittwoch, 7. juni 2006: auch heute haben wir wieder ostwind und müssen die ganze strecke motoren. paul bemüht sich, einen möglichst ruhigen kurs für meinen gebrochenen arm zu halten. kurz vor Toulon, beim cap cepet versuchen wir das vorsegel zu setzen. es bleibt aber beim versuch, da der wind sofort wieder dreht und wir geraten ins militärische sperrgebiet, das wir dann auf schnellstem wege wieder verlassen!!! in Toulon finden wir ganz zu hinterst in der ecke der Vieille Darse (alter hafen) ein schönes plätzlein mit blick auf die riesige sardinien/korsika-fähre, einem mordskreuzfahrtenschiff von den bahamas und einem imposanten kriegsschiff der französischen marine.Toulon ist der zweitgrösste marinestützpunkt frankreichs.

donnerstag, 8. juni 2006: wir verschreiben uns einen ruhetag in toulon, den wir mit einkaufen auf dem markt und im carrefour verbringen. paul bäckt 2 brote. am abend machen wir einen grossen spaziergang bis zum operahaus.

freitag, 9. juni 2006: nach dem auslaufen aus toulon, draussen in der bucht; sehen wir die französische marine mit schlauchbooten, kanonenbooten und einem flugzeugträger, die uns im wege liegen. schnell kommt ein schlauchboot mit 4 mann besatzung an unsere backbordseite gefahren und wir werden höflich aber bestimmt aufgefordert, den flugzeugträger in respektvollem abstand achterlich (hinten) zu passieren, was wir dann natürlich auch machen. schliesslich sind wir ein neutrales schiff mit unserer schweizerflagge am heck und mischen bei manövern der französischen marine nicht mit! der weitere verlauf unserer heutigen tagesstrecke verläuft ohne zwischenfälle. bei porquerolle setzen wir die segel und umsegeln die insel hinten herum, das fetzt aber! mit 6 knoten am wind flitzen wir dahin!
der hafen von Le Lavandou bietet uns für 2 nächte einen liegeplatz.
Der name Le Lavandou kommt vom lavendel der hier in der gegend angepflanzt wird.



samstag, 10. juni 2006: bereits um 9.00 h sind wir zu fuss unterwegs nach Bormes-lesMimosas Village, ein schönes altes dorf am berghang, oberhalb von Le Lavandou. in dem ort hat es überall wunderschöne blumen, was natürlich mein blumenherz höher schlagen lässt..., und ausserdem duftet es ganz herrlich. nach ungefähr 3 ½ stunden fussmarsch, vorbei an den tollsten villen, erreichen wir wieder unsere MABUHAY, wo wir ein kühles bier verdient haben.
für den rest des tages ist ruhen angesagt. nur der skipper muss noch, nach genauen anweisungen der lädierten skipperin,1 liter salatsauce herstellen!
zufälle gibts!!! da wird doch paul tatsächlich in der capitanerie von einem mann angesprochen, mit dem er in biel einen tauchkurs gemacht hat. reinhold und seine frau eva kommen gleich mit zu uns zu einem bier und einem ausgiebigen schwatz.

sonntag, 11. juni 2006: scheinbar habe ich mich doch noch nicht so richtig von der schweiz los gelöst. ich schreibe ins logbuch: LE LANDERON statt LE LAVANDOU !!! und merke es erst am nächsten tag. damit es paul heute abend nicht allzu langweilig wird, ist bei 5,8 seemeilen das log (misst die geschwindigkeit und die meilen) defekt. im golf von st. tropez findet die regatta ROLEX-CUP statt. und tatsächlich kommt so ein riesiges regattarennboot, (wie die ALINGHI) ein neuseeländer mit etwa 18 personen an bord, wie ein geölter blitz auf uns zu geschossen und rauscht mächtig hinter uns vorbei, dass wir nur so staunen! eigentlich wollten wir in sainte maxime übernachten, aber wegen der regatta ist dort kein platz für uns frei. also dann halt weiter bis nach st. raphael. am abend flickt paul das log und ich backe mit links ein nussbrot (im brotbackautomat), mit ganz dunklem mehl. am schluss sieht mein brot eher aus wie ein backstein, und nicht wie ein feines brot. nein, es ist nicht gerade ein hit, dieses brot, aber wir essen es trotzdem...








montag, 12. juni 2006: gestern abend funktionierte das log wunderbar und heute macht es wieder keinen wank! vorbei an so schönen orten wie cannes und antibes erreichen wir saint laurent du var. das liegt direkt neben nizza, ganz nah beim flughafen. übrigens staunen wir 2 seefahrer selber, dass wir bis jetzt alle unsere zielhäfen problemlos gefunden haben!!! in dem hafen hier möchten wir gerne bis samstag morgen liegen bleiben. das können wir auch, aber am mittwoch müssen wir umparkieren, weil dieser liegeplatz wo wir jetzt sind, wieder vom besitzer belegt wird. ein neues log ist bestellt. wir warten hier auf unseren sohn Marcus, der am freitagmorgen hier angeflogen kommt. er will eine woche mit uns segeln, um seine notwendigen 1000 seemeilen zu erreichen, die es braucht (und der theorieprüfung) um den hochseeschein zu erwerben. nur gut, dass wir das deck noch nicht geschrubbt haben.....

