Es regnet und windet, 17°. Wir fahren um 9h45 los, nordwärts. Auch hier in Schottland hat es überall sehr viele Schafe auf den Weiden. Ich habe aufgehört, sie zu zählen… Über den Cairnwell Pass, bei 12° und enormem Wind, geht es vorbei am Skigebiet Glenshee und weiter zum Balmoral Castle. Hier stellen wir uns auf den extra für Camper vorgesehenen Parkplatz. Es ist 11h30 und es schüttet! Wir laufen zum Eingang des Schlossparkes und kaufen die Tickets 15£ /Person (ca. 18 SFr.) mit einem Audioguide. Die Frau an der Kasse will unsere 20Pfund-Noten nicht akzeptieren, weil wir die in Nord-Irland am Geldautomaten bezogen haben und darauf steht «Bank of Ireland». Sie sagt, das seien Irische Pfunde. Nach einer telefonischen Nachfrage beim Chef, klappt es dann doch noch und sie nimmt unsere «Irischen Pfunde». Im strömenden Regen geht es dann bis zum Besucher-Restaurant, wo wir eine heisse Schokolade trinken und ich ein Lachssandwich dazu esse. Paul weigert sich, etwas zu essen und so ein labbriges Sandwich schon gar nicht! Dabei ist das Sandwich gar nicht so schlecht. Überhaupt ist Paul «absolutely not amused»! Vielleicht liegt es ja daran, dass ich gesagt habe, er müsse ein anderes T-Shirt anziehen für den Besuch bei der Queen? Das Schloss selber darf man nicht besichtigen, nur den Ballsaal (keine Fotos erlaubt) und den schönen Park. Man darf das Anwesen nur noch diese Woche besuchen und dann nächstes Jahr wieder von April bis Ende Juli. Nächste Woche, also Anfang August, soll Ihre Hoheit, Queen Elisabeth II, mit ihrer Entourage hier für 2 oder 3 Monate in die Ferien kommen. Also ehrlich, bei allem Respekt, so schön das Schloss auch ist (von aussen) wir könnten uns einen wärmeren Ort für die Ferien vorstellen. Den Afternoon Tea lassen wir aus und um 15h sind wir zurück im BONSAI, um uns wieder aufzuwärmen.
P.S. Hier hatten wir keinerlei Internetverbindung.
Balmoral Castle ist ein Schloss, das am Fluss Dee unterhalb des Berges Lochnagar in Schottland liegt. Es ist heute die Sommerresidenz von Elisabeth II., der britischen Königin. Sie hält sich dort zwischen August und Oktober für etwa zwölf Wochen auf. Das Schloss ist privates Eigentum der Monarchin und nicht Teil des Crown Estate.
Das Schloss wurde im 14. Jahrhundert als Sitz von Sir William Drummond gebaut. Das Gebiet hatte zuvor König Robert II. als Jagdrevier gedient. In der Folgezeit wechselte das Schloss, das allerdings wesentlich kleiner als das heutige war, mehrfach den Eigentümer, bis es von James Duff, 2. Earl Fife, erworben wurde. Dieser vermietete es 1848 an Königin Victoria und Prinz Albert als Urlaubsdomizil. Da beide von der schottischen Landschaft fasziniert waren, erwarb Albert Balmoral Castle vom Earl als Privatbesitz (während die offizielle Residenz des jeweiligen Monarchen in Schottland bis heute Holyrood Palace in der Hauptstadt Edinburgh ist, den die Queen jährlich für etwa eine Woche bewohnt).
Der Landsitz umfasst etwa 243 km², wozu auch mehrere kleine Dörfer gehören. Etwa 50 Mitarbeiter sind ganzjährig auf Balmoral beschäftigt, mehr als die gleiche Zahl zusätzlich in der Saison. In den nordisch-kühlen Highlands wird vor allem Holz produziert; das Lachsangeln im Fluss Dee, der am Rand des Schlossparks vorbeifliesst.
Der Grundstein für den Neubau nordwestlich des bestehenden Herrenhauses wurde am 28. September 1853 gelegt. 1855 war der erste Bauabschnitt mit den königlichen Appartements fertiggestellt, im darauffolgenden Jahr folgte die Fertigstellung der Personalquartiere und des Turmes. Als Baumaterial wurde hauptsächlich Granit verwendet, der auf dem zum Balmoral Estate gehörenden Steinbruch von Invergelder gewonnen wurde.
Das Schloss besteht aus zwei dreietagigen, miteinander verschränkten quadratischen Baukörpern, die jeweils einen Innenhof umschliessen. Insgesamt umfasst Schloss Balmoral über 70 Zimmer.
1856 war das neue Schloss bezugsfertig, das alte Anwesen wurde kurz darauf abgerissen. Im Herbst 1857 wurde auch die von Isambard Kingdom Brunel entworfene neue Brücke über den Dee, welche Schloss Balmoral mit der rund 800 Meter östlich gelegenen Ortschaft Crathie verbindet, fertiggestellt.
Die Kosten für die Baumassnahme überstiegen den Kaufpreis um mehr als das 15fache. Nur aufgrund einer grossen Erbschaft, die Königin Victoria kurz zuvor erhalten hatte, konnten diese Massnahmen finanziert werden. In den folgenden Jahrzehnten wurden um das Schloss bzw. auf dem Gesamtanwesen zahlreiche Nebengebäude neu errichtet und das Schloss selbst um einen Ballsaal erweitert.






























